Dieter Weißbach, 1957 in Erding geboren, gelernter Bankkaufmann, war Schankkellner in Erding, Gläserwäscher im Englischen Garten, Flugzeugreiniger in Riem, DJ in Portugal, Bus- und Lkw-Fahrer in Italien und dem vorderem Orient, führte dreißig Jahre lang eine kleine Medizintechnikfirma, veröffentlichte mit seiner Band »Die Schmiede« drei Rock-CDs, erlernte die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung KYUDAN KEMPO und lebt seit zehn Jahren mit Frau und Sohn Nr. 2 München. 2011 erschien sein vielbeachteter Debütroman »STOCKINGER, der letzte Bergbauer«, 2014 der Kriminalroman »MORDNACHT« und 2016 der Politthriller »BÖSE«. In »BÖSE« verbindet Dieter Weißbach aktuelle Politik mit Erlebnissen aus seiner Internatszeit.
Taschenbuch: 344 Seiten
Verlag: Hirschkäfer Verlag; Auflage: 1., Neuerscheinung (1. Juli 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3940839493
ISBN-13: 978-3940839497
Das Böse ist immer und überall
Mene, mene tekel u parsin. Gezählt hat Gott die Tage Deiner Herrschaft und sie beendet. Gewogen und für zu leicht befunden. Zerteilt wird dein Königreich und übergeben." (Dan. 5,25)
Beim Schwammerl suchen am frühen Morgen wird in einer Grube in einem Waldstück die erwürgte Nonne Schwester Zerafina gefunden. Kurz danach findet man einen toten Jungen aus Schweden, hängend an einem Baukran. Haben die beiden Morde was Gemeinsames oder ist es reiner Zufall? Pathologin Sabine Englmacher hat alle Hände voll zu tun, den sie muss sich auch noch um zwei exhumierte Leichen kümmern, über die der Staatsschutz wacht. Christine Paulig und ihr Team ermitteln und kommen nicht recht voran, bis sie im Kloster Bilder entdeckt. Bei diesen Nonnen ist auffällig das sie seit Jahren verschwunden sind, außerdem sind im selben Zeitraum aus dem naheliegenden Kinderheim, ebenfalls fünf Kinder verschwunden, von denen jede Spur fehlt. Sonderbar ist auch das diese Nonnen alle im Kinderheim gearbeitet haben. Als dann auf Paulig geschossen und ein Ärzteehepaar ermordet wird, wird dieser Fall immer suspekter. Und dann verschwinden auch noch die vier Leichen an Fronleichnam und Paulig steht vor einem Rätsel.
Meine Meinung:
Das ist mein zweiter Fall des Teams Christine Paulig von der Kripo München und dem Autor Dieter Weißbach. Schon sein anderes Buch "Mordnacht" hat mich total überzeugt und gefallen. Der Autor hat eine wirklich tolle Schreibweise, was die Ermittlungsarbeit anbelangt. Man hat als Leser das Gefühl mit im Boot des Teams der Kripo zu sitzen. Auch der Humor und die Gedankengänge der Beamten kann man mitverfolgen. Dieter Weißbachs Krimis oder Thriller sind nicht blutig, sondern sie punkten viel mehr durch die präzisen Dialoge und einen interessanten Plot. An Hand zweier Handlungsstränge unterschiedlicher Schrift, kann man die Gegenwart und Vergangenheit verfolgen und sich so auch in den Täter hineinversetzen. So wird einem das ganze Martyrium und Ausmaß bewusst, was diese Kinder damals in dem Kinderheim mitmachen mussten. Das Ermittlerteam ist sehr sympathisch und auch immer mal für eine Schabernack zu haben, so lockert es das ganze einfach auf. Das Cover wirkt sehr geheimnisvoll, düster und die abgerundeten Buchecken finde ich auch sehr schön. Ich danke dem Hirschkäfer Verlag, das er mir ermöglicht hat, dieses Buch zu lesen und hoffe auf weitere Fälle von der Kripo München und Christine Paulig. Deshalb eine Leseempfehlung und 10 Eulen.