Ex - David Ambrose

  • Kurzbeschreibung:
    In einem parapsychologischen Institut finden sich acht Leute unterschiedlichster Herkunft, Geschlechts- und Altersgruppen zusammen, um in einem Experiment aus reiner Gedanken- und Willenskraft einen Geist zu erschaffen. Nach einigen Wochen mit Anlaufschwierigkeiten scheint das Experiment endlich zu glücken, bis Alles außer Kontrolle gerät. Einige der Teilnehmer sterben und die Übriggebliebenen sind plötzlich mit Etwas konfrontiert, was sie nicht erwartet hatten.


    Meine Meinung:
    Der Auftakt des Romans und die Einführung der Protagonistin lässt den Leser erstmal in eine völlig andere Richtung denken und wäre eigentlich Stoff genug gewesen für eine eigenständige Geschichte. Schade, daß der Autor da so verschwenderisch mit einer eigentlich guten Idee umgeht.
    Das Potential des Zehn-kleine-Negerlein-Prinzips, daß den Leser gerade im Mittelteil des Romans bei der Stange halten soll, ist leider viel zu schnell abgefeuert und verpufft meiner Meinung nach dadurch auch. Man lernt die Teilnehmer am Anfang viel zu wenig kennen, um wirklich Anteil an ihrem Ableben zu nehmen.
    Das Ende der Geschichte hat mich enttäuscht. Der Autor versucht dabei die mMn nicht mögliche Kehrtwendung zum Anfang zurück, um auf Teufel-komm-raus einen Bezug wiederherzustellen. Das misslingt gründlich und der Schluß des Buches verliert sich leider in pseudo-mystischen Bildern und Erklärungsansätzen.


    Eigentlich schade, um eine grundsätzlich gute Storyidee. Spannend und ordentlich umgesetzt, nur das Ende macht der Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes den Gar aus und so macht mir das an sich gute Buch keine wirkliche Freude.


    Gruss,


    Doc

  • Gerade das Ende war sehr gut. Keine mühsamen Versuche ein Happy End heraufzubeschwören. Und das wäre immerhin noch möglich gewesen, dann der Anfang des Buches war ja nicht das Ende.


    Ich fand die ganze Story sehr gut und sehr spannend geschrieben. Geradezu unheimlich wie sich dieser Geist verselbstständigt hat, wie die Realität verschwand und einer Neuen Platz geschaffen hat. Ein Thema wie es Philip K. Dick auch nicht besser hinbekommen hätte.


    Und das einige der an der Seance beteiligten Charaktere nicht näher eingeführt wurden ist auch nicht schlimm. Wichtig war das er die Hauptdarsteller dem Leser näher gebracht hat und das hat er gut gemacht.


    Ich finde es immer wieder schade das sich so viele Leute von einer einzigen Meinung beeinflussen lassen. Nichts gegen dein Meinung Doc Hollywood, aber es ist halt auch nur EINE. Vielleicht finden sich ja noch die ein oder anderen die etwas zu dem Buch sagen wollen.



    Aus dem Phantastikbereich ist Ex, neben Dämon und Sieben, mit das spannendste was ich in der letzten Zeit gelesen habe.

  • Zitat

    Original von MA1
    Ich finde es immer wieder schade das sich so viele Leute von einer einzigen Meinung beeinflussen lassen. Nichts gegen dein Meinung Doc Hollywood, aber es ist halt auch nur EINE.


    Korrekt, aber dafür sind wir ja alle hier, nicht wahr? Jeder darf seine Meinung sagen. Ob die nun andere Leser beeinflusst oder nicht, darf ja jeder selbst entscheiden. ;-)


    Gruss,


    Doc

  • Ich weiss noch, das ich "Ex" vor 3 Jahren in dem heissen Sommer gelesen hab. Ich hab abends gearbeitet und hinterher Nachts noch bis 3-4 Uhr gelesen. Zu der Zeit war ich alleine und ich hab mich fast zu Tode gegruselt! :wow . Ich hab mich kaum getraut, das Licht auszumachen und gewartet, bis es dämmert :grin


    Mir hat es gut gefallen. Ich fand es spannend und auch der Schluß hat für mich gepaßt. Ich fand es einfach gruselig und bizarr. "Ex" hat einen Ehrenplatz in meinem Regal, ich denke irgendwie gerne an den Grusel zurück, den es mir verursacht hat.

  • Das Buch reizt mich schon sehr, nicht zuletzt auch aufgrund der verschiedenen Beurteilungen. Da es offensichtlich nicht mehr erhältlich ist, wird es aber wohl schwer sein es irgendwo zu beschaffen.


    Ich meine mich sehr dunkel zu erinnern, dass das Buch auch verfilmt wurde (Moritz Bleibtreu??), aber sicher bin ich mir da absolut nicht.


    In jedem Fall aber mal danke für die ausführlichen Beurteilungen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber da ich dieses Buch gerade einer anderen Eule als sehr spannend empfohlen habe, möchte ich noch sagen, daß ich ex innerhalb von einer Nacht durchgelesen habe.


    Also abends um 19 Uhr oder so angefangen und weitergelesen bis zum Ende (3 Uhr morgens war es glaube ich). Ich hätte es nicht ausgehalten, es aus der Hand zu legen.


    Man muß ja entsprechend nicht viel Zeit aufwenden, da man es in ein paar Stunden durchlesen KANN. Aber es LOHNT sich...


    :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ich hab das Buch von meiner Freundin im Sommer geschenkt bekommen und versuche gerade, auch "ältere" Buch abzusuben und deswegen hab ich das gelesen. Bin mit absolut gar keinen Erwartungen dran gegangen, da ich mich nicht mal mehr erinnern konnte, was meine Freundin zu dem Buch meinte und wir sowieso nicht den gleichen Lesegeschmack haben.


    Gestern in der Nacht musste ich es dann noch unbedingt auslesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es endet.
    Mir hat es ganz gut gefallen. Es gibt sicher besserer und auch gruseliger, aber ich persönlich bin froh, dass es nicht so gruselig war, wie ich es zwischen drin befürchtet hatte.


    Vor allem das Ableben der Personen... bei der ersten war es noch gruselig, bei den anderen wusste man ja schon, dass es so kommen wird und es war auch in keiner Weise irgendwie gruselig geschrieben.


    Das Ende... klar wäre ein etwas anderes vielleicht stimmiger gewesen (ür mich jetzt), aber wenn ich so drüber nachdenke, ist das auch das einzig Passende. Alle Alternativ-Enden, die mir jetzt spontan einfielen, wären einfach eine Spur zu gruselig (bis darauf, dass ich zwischenzeitlich dachte, eine bestimmte Person wäre verrückt und in Wirklichkeit passiert rein gar nix :grin ).


    Und ich weiß auch nicht, wie gut David Ambrose recherchiert hat, aber es war schon sehr interessant zu lesen :wave

  • Hallo,
    ich besitze das Buch schon ein paar Jahre, habe es jedoch erst vor ein paar Wochen gelesen, nachdem ich es zufällig in meinem Regal wiedergefunden hatte :lache


    Ich muss sagen ich fand das Buch sehr gut und spannend geschrieben. Die wissenschaftliche Seite ist zwar ab und zu etwas verwirrend für einen Laien aber dennoch interessant. Ich fand es zeitweise wirklich richtig spannend, gruselig und kurios, sodass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte.
    Das Ende kam mir zwar etwas abrupt aber wenn man so darüber nachdenkt hat es doch ganz gut gepasst.


    Ich werde das Buch auf jede Fall weiterempehlen.

    "Fantasie ist wichtiger als Wissen. Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt." (Albert Einstein)



    :lesend
    Naomi Novik ~ Drachenglanz

  • Bei mir liegt es schon längere Zeit ganz oben im SUB, hat aber bis jetzt noch nicht geschafft, gelesen zu werden.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Mhmm.
    Das Buch gibt es ja tatsächlich nicht mehr... Weiß jemand warum?


    Das Buch klingt eigentlich sehr interessant. Aber Horror verbinde ich irgendwie immer mit Gemetzel und viel Blut und Ekel.
    Ist es sehr blutig oder doch eher mehr Psycho-Terror?
    Das würde mich mal interessieren.

  • Zitat

    Original von Phantasia09
    Das Buch klingt eigentlich sehr interessant. Aber Horror verbinde ich irgendwie immer mit Gemetzel und viel Blut und Ekel.
    Ist es sehr blutig oder doch eher mehr Psycho-Terror?
    Das würde mich mal interessieren.


    Die Frage würde mich auch interessieren.
    Weiß das jemand?

  • Ich habe das Buch mal vor ein paar Jahren in einem Antiquariat gefunden, und spontan mitgenommen. Jetzt habe ich es endlich auch gelesen.


    Die Geschichte hat mir ganz gut gefallen, war mal was anderes. Der Anfang ist so geschickt geschrieben, dass man sich das ganze Buch über fragt, wie alles zusammenhängt, so dass man es auf jeden Fall beenden will.
    Leider hat mich der Stil etwas aus dem Konzept gebracht. Ich fand das ganze teilweise etwas holprig und zu erzwungen.
    So hatte ich an mehreren Stellen das Gefühl, dass Erklärungen für bestimmte Situationen zu plump oder gar unnötigerweise angeführt wurden.


    Ein Beispiel: Die Protagonistin sieht einen Film, es wird erzählt, wie häufig sie den schon gesehen hat. (diese ganze Situation allein passt eigentlich nicht so ganz zum Stil des restlichen Buches) Dann passiert etwas im Raum, und es wird explizit darauf hingewiesen, dass sie sich sicher ist, dass es nicht im Film war, weil sie den schon öfter gesehen hat. .. das ganze innerhalb einer halben Seite, ich empfand das ganze als recht unglaubwürdig und gestakst.

    Das klingt erstmal nicht so dramatisch, kommt aber häufiger vor und wird dann irgendwann nervig. An mehreren Stellen werden schnell noch Erklärungen auf Krampf in die Story eingebunden weil sie keine halbe Seite später benötigt werden (oder auch nicht.. man hätte es auch einfach so stehen lassen können). Dieses krampfhafte "Für alles gleich eine Erklärung mitliefern" hat mich stellenweise etwas gestört. Aber die Geschichte an sich hat mir wie gesagt so gut gefallen, dass es mich vom Lesen nicht abhalten konnte.


    Das Ende war ok aber nicht besonders beeindruckend. Irgendwie hatte ich was besseres erhofft. Besonders nachdem die Geschichte gegen Ende doch was überraschend Beklemmendes hatte.


    Insgesamt aber sicherlich ein Buch, welches man lesen kann, ohne sich zu langweilen.


    Von mir gibt es 7 von 10 Punkten.


    (Edit wollte noch die ISBN der von mir gelesenen Version einfügen)