'Die Safranhändlerin' - Kapitel I - IX

  • Zitat

    Original von magali
    Du findest aber auch ein Zeugs zusammen. Wie treibst Du nur immer so was auf??? Du bist eine echte Begabung!!
    :rofl


    Die waren 2003 in Xanten bei den Römertagen ein echter "eye-catcher"! Irgendwo habe ich auch ein Foto von den jungen Damen.


    Hat das mit den Gabelzinken tatsächlich gestimmt! :lache

  • helgag
    ja, wir Eulen sind so ;-)
    Hier wurden schon Schlachten geschlagen um historische Details. Aber es haben immer alle überlebt. :-]
    Natürlich gehen wir davon aus, daß AutorInnen ihre Geisteskinder Wort für Wort über Jahre im Gedächtnis tragen :lache


    Dyke, wieweit bist Du gekommen mit den Recherchen?


    Also Gaffel (danke, Iris) sind wirklich der Gabelteil der Gabel, Zinken also und wurden offenbar über Stiele/Griffe geschoben, um damit, wie erwähnt, z.B. Wurst zu wenden beim Braten oder sie aus dem heißen Wasser zu fischen. (Können wir das beenden, ich krieg an der Stelle unweigerlich Appetit auf Salamibrot!!)


    Das Sestergeld habe ich nicht eruiert. So wie es in meiner TB-Ausgabe auf S. 39 vorkommt, habe ich angenommen, daß die Stadt und der Bischof Streit hatten über irgendwelche Abgaben. Wahrscheinlich wollte er sie und die Stadt wollte sie nicht zahlen.
    Grundsätzlich ist ein Sester ein Hohlmaß.


    Probenstein für Münzen?


    Das ist etwas ziemlich Faszinierendes, gab es wirklich. Damit wurde überprüft, ob die Münze den Metallwert enthielt, den sie laut Münzverordnung enthalten sollte oder ob sie geringerwertig war, also manipuliert bis gefälscht.
    Es ist eine Art Schiefer, der sog. Kieselschiefer (Lydit), über den man mit der Münze, Gold oder Silber fuhr. Die dadurch entstehenden Streifen, aus abgeblättertem Metall, nämlich Silber und Kupfer oder bei Goldmünzen Gold, Silber und Kupfer, verglich man mit einem entsprechenden Streifen aus einer 'richtigen' Münze oder aber man bestrich die Streifen mit verdünnter Salpetersäure. Je nach Verfärbung konnte der Grad der Legierung erkannt werden.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Jetzt komm ich auch mal dazu, etwas zu dem Buch zu schreiben.
    Ich bin im Grossen und Ganzen recht schnell in die Geschichte reingekommen - liesst sich flüssig und die Personen sind gut beschrieben ...
    Ich find Elsa total klasse :grin


    Jetzt geh ich aber mal weiterlesen ...

  • ja, wir Eulen sind so ;-)
    Hier wurden schon Schlachten geschlagen um historische Details. Aber es haben immer alle überlebt. :-]
    Natürlich gehen wir davon aus, daß AutorInnen ihre Geisteskinder Wort für Wort über Jahre im Gedächtnis tragen :lache


    Helga: Mein Gedächtnis reicht nicht mal vom leeren Kühlschrank bis zum Supermarktregal. :grin All diese Details bewahre ich bis nach dem Lektorat (Meine Lektorin ist auch wahnsinnig neugierig) auf, dann wandern die meisten in einen Pappkarton und dann ....)
    Vielleicht noch ein paar Worte zu Details. Wenn ich beispielsweise eine Szene in einem Kontor beschreibe, dann liegen neben mir die Tabellen über Maße und Währungen und ein Bericht über das Aussehen eines Kontors im Mittelalter (wo so spannende Dinge wie Gucklöcher zum Spionieren erwähnt sind) und und ein Buch, in dem ein Vertrag über eine Beteiligung an einer Schiffsversicherung nachgedruckt ist, und ein Buch über Münzfälschungen und ein Bericht darüber, welche Salbe damals auf ein Ekzem geschmiert wurden und wie das roch und so weiter. Wenn ich nicht weiß, welche Art Schuhe ein Kaufmann im 14. Jahrhundert trug, dann ewähne ich die Schuhe halt nicht. Ich achte also darauf, dass die Details stimmen, und hoffe, damit ein Gefühl von Authentizität zu schaffen.
    Einige Dinge behalte ich im Kopf, weil sie mich interessieren oder weil sie sich dort fett niedergelassen haben aus Gründen, die nicht einmal mein Therapuet begreift, aber viel vergesse ich wieder.
    Wenn ich denke, dass ich bestimmte Fakten später noch brauchen könnte, kommen sie in ein Ablagesystem. Aber beispielsweise das Vorlesungsverzeichnis der Uni Heidelberg 1380 kommt in den Pappkarton s.o. Ende Helga




    Das Sestergeld habe ich nicht eruiert. So wie es in meiner TB-Ausgabe auf S. 39 vorkommt, habe ich angenommen, daß die Stadt und der Bischof Streit hatten über irgendwelche Abgaben. Wahrscheinlich wollte er sie und die Stadt wollte sie nicht zahlen.
    Grundsätzlich ist ein Sester ein Hohlmaß.


    Helga: Dieses Faktum schlummert im Pappkarton. Wahrscheinlich in einem Bericht, in dem über die Abgaben der Stadt an den Bischof berichtet wurde. Ende Helga


    Probenstein für Münzen?


    Das ist etwas ziemlich Faszinierendes, gab es wirklich. Damit wurde überprüft, ob die Münze den Metallwert enthielt, den sie laut Münzverordnung enthalten sollte oder ob sie geringerwertig war, also manipuliert bis gefälscht.
    Es ist eine Art Schiefer, der sog. Kieselschiefer (Lydit), über den man mit der Münze, Gold oder Silber fuhr. Die dadurch entstehenden Streifen, aus abgeblättertem Metall, nämlich Silber und Kupfer oder bei Goldmünzen Gold, Silber und Kupfer, verglich man mit einem entsprechenden Streifen aus einer 'richtigen' Münze oder aber man bestrich die Streifen mit verdünnter Salpetersäure. Je nach Verfärbung konnte der Grad der Legierung erkannt werden.


    Helga: Klasse Magali!Das hatte ich komplett vergessen. Dabei ist es so spannend.



    Danke, dass du so viel nachschaust. Wo findest du das alles?


    Gruß, Helga

  • Helgag,
    ich danke für die sehr lebendige Darstellung aus Deiner Werkstatt. Toll, ich kann es mir richtig vorstellen :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Hallo,


    jetzt komme ich endlich auch mal dazu meinen Kommentar über das Buch abzugeben :-)


    Also, mir gefällt die Safranhändlerin sehr gut und ich bin auch schnell hineingekommen. Freue mich schon darauf später in dem Buch weiterzulesen.


    Bin jetzt an der Stelle, wo Trinstan (stimmt hoffentlich mit dem Namen) das erste Mal auftaucht.....


    Euch einen schönen Tag :wave
    Himbi63

  • So jetzt komme ich endlich auchmal dazu meinen Kommentar über das Buch abzugeben


    Also, mir gefällt die Safranhändlerin sehr gut und ich bin auch schnell reingekommen und die Fragen die sich mir beim lesen stellten wurde ja schon gestellt und beantwortet


    Freu mich schon auf heut abedn wo ich endlich weiter lesen kann

  • Hallo allerseits,
    ich hatte nach einem Ausdruck gesucht und bin hier gelandet :)
    Ich bin gerade dabei, dieses Buch auf die türkische Sprache zu übersetzen. Ich hoffe es gelingt mir gut.. ich habe gerader die 28. Seite hinter mir. :)
    Es ist super, dass ich die bestimmten Ausdrücke hier erklaert bekomme.. Vielen herzlichen Dank auch.
    Liebe Grüße aus Istanbul.
    Nilgün