Gute Töchter - Joyce Maynard

  • Der Schnürsenkelmörder und die zwei Schwestern


    Die Schwester Rachel und Patty wachsen anfangs wohlbehütet in der Nähe von San Francisco auf, ihr Vater ist anfangs Streifenpolizist und später dann bei der Mordkommision. Der Vater ein gutaussehender Mann kümmert sich sehr um seine beiden Mädchen, kocht für sie geht mit ihnen ab und zu Essen usw. Aber er hat auch ein Faible für schöne Frauen und so kommt es das er sich in eine andere verliebt und von seiner Frau trennt. Für Rachel und Pattys Mutter ist das ein großer Verlust, sie wird darauf depressiv und vernachlässigt die Kinder zusehends. Die beiden müssen mehr oder minder alleine mit allem klar kommen, da auch der Vater sich nur selten blicken lässt. Ihre Zeit verbringen sie viel auf dem Mount Tamalpais einem Berg direkt bei ihrer Siedlung, Dort spielen sie und verbringen die Stunden miteinander, da sie auch in der Schule wenig Freunde haben. Eines Tages geschieht dann an ihrem Platz ein Mord eine junge Frau wird erdrosselt und ihr Vater übernimmt die Ermittlungen. Er ermahnt sie nicht mehr zum Berg zu gehen, woran sich die beiden jedoch nicht immer halten. Es geschehen weitere Morde und eine ganze Serie erschüttert die Region. Der Mörder (Sunset Strangler) sehr geschickt ist schwer zu fassen, schon allein daher weil es in einer Zeit spielt wo es noch wenig Möglichkeiten wie z.B. DNA oder Forensik gab. Der Vater baut körperlich immer mehr ab weil ihn das ganze so zu schaffen macht und seine Töchter ,speziell Rachel machen sich immer mehr Sorgen. In dieser Zeit beginnt sie dann auch Visionen zu bekommen und sich immer mehr detektivisch zu betätigen, was einen verhängnisvollen Ausgang hat, den sie Jahre später wieder gutmachen will.


    Meine Meinung:
    Das Cover sehr einfach gehalten, stimmt einen eher auf einen Familienroman ein. Das dieser ganze Roman dann aber eher eine Mischung aus Biografie, Literatur und Krimi wird hätte ich nun gar nicht erwartet. Mich hat das Buch sehr gut gefesselt, auch wenn es an manchen Seiten etwas langatmig daher kommt. Dadurch das dieser Roman so in den 60 er Jahren spielt habe ich mich auch gut in viele Sätze hineinversetzen könne. Die Autorin erwähnt viel die Musik und Fernsehserien zu der Zeit, wo wohl die jüngeren Leser vielleicht etwas schwieriger was mit anfangen können. Aber trotzdem hat mich das Leben der beiden Mädchen gefesselt und ich fühlte mich etwas in Jeannette Walls "Schloss aus Glas" hineinversetzt. Wer diese Buch liebte dem wird sicher auch "Gute Töchter" gefallen. Wie ich dann am Schluss in der Danksagung las ist ein Teil des Romanes aus dem Leben der beiden Mädchen Laura und Janet Gaddini entnommen. Somit hat dieser Roman auch einen gewissen Anteil an realer Biografie. Von mir bekommt er 4 von 5 Sternen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."