'Gottes Werk und Teufels Beitrag' - Seiten 001 - 057

  • Ich habe gestern mit dem Hörbuch begonnen und bin hin und weg von der Geschichte. Ich kenne ja das Buch schon, sowie den Film und bin auch jetzt beim Hören genauso begeistert.


    Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich "Gottes Werk und Teufels Beitrag " gelesen habe, aber es hat mich wieder gepackt. Ich bin so gespannt, wie ihr Homers und Wilburs Geschichte finden werdet.

  • Hmm, meine erste Assoziation war damals eigentlich die Odyssee...


    Ich werde nicht mitlesen, vielleicht mal ab und zu im Buch blättern und hier zaungasten, nicht wundern. Ich finde das Buch toll und bin gespannt, ob es euch genauso geht.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich nicht, ich hab es nicht so mit den Simpsons.


    Ich auch nicht!!! Finde sie furchtbar!


    So, der erste Teil ist gelesen, und er ist, hm, interessant. Erzählt wird der Anfang von Homers Lebensgeschichte hauptsächlich vom Gynäkologen Larch in dessen Tagebuch Eintragungen.
    Homers Start ins Leben und seine Erfahrungen mit den vier Pflegefamilien sind heftig, und ich würde denken, dass eine Kinderseele an den unterschiedlichen Misshandlungen bzw Schocks, die es in diesen Familien erlebt, zerbrechen könnte. Homer scheinbar nicht, er geht zurück in sein Waisenhaus, und macht weiter?!
    In ein Haus, das sein einziges Zuhause ist, und von dem Dr Larch sagt, dass sie an Homer verkehrt gehandelt haben, weil sie für ihn zur Familie geworden sind. Weil er bei ihnen mehr Menschlichkeit als in den sogenannten Familien erfahren hat. Wie wird es sich unter diesen Bedingungen weiter entwickeln?

  • Wilbur Larch ist ein sehr kluger Mann, und seiner Zeit weit voraus. Ich kann seine Meinung zu ungewollten Schwangerschaften gut verstehen.
    "niemand...sollte je eine Frau zwingen, ein unerwünschtes Baby zu bekommen." (S.22)
    Auch seine Meinung zum Raubbau an der Natur von der Papierfabrik ist sehr fortschrittlich. Ich mag den Mann.


    Wie die vier Adoptivfamilien beschrieben werden ist, wie für Irving üblich, stark überzeichnet. Man kann sich dieses Verhalten nicht wirklich vorstellen, es ist aber trotzdem nicht unglaubwürdig.

  • Zitat

    Original von LauraJane
    Wilbur Larch ist ein sehr kluger Mann, und seiner Zeit weit voraus. Ich kann seine Meinung zu ungewollten Schwangerschaften gut verstehen.
    "niemand...sollte je eine Frau zwingen, ein unerwünschtes Baby zu bekommen." (S.22)
    Auch seine Meinung zum Raubbau an der Natur von der Papierfabrik ist sehr fortschrittlich. Ich mag den Mann.


    Wie die vier Adoptivfamilien beschrieben werden ist, wie für Irving üblich, stark überzeichnet. Man kann sich dieses Verhalten nicht wirklich vorstellen, es ist aber trotzdem nicht unglaubwürdig.


    Was Larch angeht, stimme ich dir unbedingt zu.
    Dies ist mein erster Irving, aber sind die Adoptivfamilien so überzeichnet? Ich halte sie für vorstellbar :wow

  • Ich habe das Buch vor vielen Jahren schon einmal gelesen und war total begeistert, deswegen habe ich ja auch bei allen Irving-LR mitgelesen, in der Hoffnung nochmal so ein gutes Buch zu lesen. War ja leider nicht wirklich der Fall. :lache
    Aber hier ist mir der Einstieg direkt wieder leicht gefallen, Dr. Larch und seine sehr fortschrittliche Denkweise mag ich auch sehr .


    Zitat

    Original von Tempe
    Homers Start ins Leben und seine Erfahrungen mit den vier Pflegefamilien sind heftig, und ich würde denken, dass eine Kinderseele an den unterschiedlichen Misshandlungen bzw Schocks, die es in diesen Familien erlebt, zerbrechen könnte. Homer scheinbar nicht, er geht zurück in sein Waisenhaus, und macht weiter?!


    Ich glaube Homer weiß einfach, wo sein Platz ist, eben im Waisenhaus und Dr. Larch gibt ihm auch nach jeder missglückten Vermittlung das Gefühl, dass er dort willkommen ist, das hilft ihm bestimmt, die Schocks wegzustecken.



    Zitat

    Original von Tempe
    Ich bin noch mitten im ersten Teil. Aber mal ehrlich, denkt jemand beim Namen unseres Hauptdarstellers nicht zuerst an den anderen mit dem gelben Kopf?! :chen


    Im ersten Moment auf jeden Fall, zumal ich großer Simpson-Fan bin. :lache

  • Das erste Kapitel las sich erstaunlich flott weg, ich war positiv überrascht. Nun bin ich aus Dänemark auch wieder da und habe vernünftiges Internet :-)


    Dass Irving skurrile Personen und Situationen erschafft, die trotzdem realistisch bleiben, zeichnet ihn ja meines Erachtens aus. Wie die letzten potentiellen Pflegeeltern ihr Ende gefunden haben, hat mich mit meinem etwas morbiden Humor für dieses Buch schon extrem eingenommen.


    Ich bin gespannt, wo die Reise für Homer hingeht.


    Krass fand ich übrigens auch die beschriebenen Lehrer...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    Dass Irving skurrile Personen und Situationen erschafft, die trotzdem realistisch bleiben, zeichnet ihn ja meines Erachtens aus. Wie die letzten potentiellen Pflegeeltern ihr Ende gefunden haben, hat mich mit meinem etwas morbiden Humor für dieses Buch schon extrem eingenommen.


    Ich konnte mir bei der Beschreibung das Schmunzeln auch nicht verkneifen.


    Homer lässt St. Cloud's einfach nicht los und St. Cloud's will ihn scheinbar auch nicht gehen lassen. Dieser Gedanken gefällt mir beim Lesen immer wieder.


    Dr. Larch ist in seiner modernen Einstellung in allem, was Frauen und Kinder betrifft, nicht nur in Bezug auf Abtreibungen und ungewollten Schwangerschaften, sehr beeindruckend.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Dr. Larch ist in seiner modernen Einstellung in allem, was Frauen und Kinder betrifft, nicht nur in Bezug auf Abtreibungen und ungewollten Schwangerschaften, sehr beeindruckend.


    Ich kann mir da immer nicht helfen: ich finde das in Büchern nur beeindruckend, wenn es zeitgenössisch geschrieben wurde. Also sprich, wenn der Autor selbst eine gewisse Weitsicht hatte.


    Aber nichtsdestotrotz ist Wilbur eine sympathische Figur.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ach, ist das toll! Ganz am Anfang dachte ich, ich komme niemals rein, aber jetzt hat es mich. Ich mag den Schreibstil sehr.


    Ich musste bei Homer nicht an die Simpsons denken, aber ich habe die ganze Zeit überlegt, wie er ausgesprochen wird :rolleyes


    Homer tut mir leid. Kein Wunder, dass Wilbur aufgegeben hat ein neues zu Hause für ihn zu finden. Ich glaube auch, dass Homer dafür bestimmt ist in St. Cloud's zu leben.

  • Ich kann nicht sagen, dass mir Homer leid tut, ich finde er hat es gut getroffen.
    Auch wenn er natürlich eine Irrfahrten und schlimme Erfahrungen hinter sich hat, hat er doch seinen Platz gefunden, wo er hingehört und geliebt wird und das ist doch das Wichtigste!

  • Zitat

    Original von Saiya
    ... und bin hin und weg von der Geschichte ... und bin auch jetzt beim Hören genauso begeistert.


    Darf ich da mal anknüpfen und fragen, warum Du so begeistert bist? Zum Glück habe ich nun schon ein paar Irvings gelesen und komme mit dieser Art klar und die seltsamen Protagonisten verwirren mich nicht so. Aber richtige Begeisterung kann ich noch nicht so empfinden. Ich mag es aber eigentlich auch lieber authentisch und realistisch.