Hier kann zu den Seiten 106 - 165 (Kapitel 3) geschrieben werden.
'Gottes Werk und Teufels Beitrag' - Seiten 106 - 165
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Ich kann Melonys Wut gut nachvollziehen. Sie möchte gerne wissen warum ihre Mutter sie ausgesetzt hat. Sie fühlt sich von Allen verlassen und hängt sich an Homer. Das Versprechen ist doch auch nur ein Zeichen dafür, dass sie sehr einsam ist und sich jemanden wünscht der für sie da ist. Homer kommt mir in diesem Teil etwas einfältig vor. Er macht einfach immer nur was man ihm sagt.
Die Sache mit dem Foto ist schon sehr skuril. Will sich jemand wirklich sowas angucken? Auch die Tatsache, dass es sich um dieses Mädchen handeln soll halte ich für nicht sehr logisch. Das Foto muss dort ja schon viele Jahre gehangen haben, da ist es für mich doch sehr unwahrscheinlich, dass es sich um dieses Mädchen handeln soll.
Die Sucht von Wilbur wird langsam auch zum Problem. Seine Abhängigkeit wird immer deutlicher, dass geht bestimmt nicht mehr lange gut.
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Die Wut von Melony auf alles und jeden kann ich gut nachvollziehen, sie ist ja wirklich völlig allein und im Gegensatz zu Homer hat sie ihren Platz in der Welt nicht gefunden.
Die Sache mit dem Foto fand ich auch sehr skurril und eklig
Ich kann mir allerdings schon vorstellen, dass es die Tochter von Mrs. Eams sein könnte, das Zusammentreffen von ihr mit Larch fand ja lange vor seiner Zeit in St. Cloud's statt, also könnte das doch zeitlich passen. -
Gegen Melony und Dr. Larch bleibt Homer Wells in diesem Kapitel als Figur ziemlich blass. Mehr als "Richtig" oder die Wiederholung der Satzenden der anderen kommt nicht viel rüber und die anderen beiden sind ziemlich stark.
Dass die Waisenkinder versuchen herauszufinden, wer sie sind und wo ihre Wurzeln liegen, kann jeder nachvollziehen. Meist sind ja auch die Menschen, die nur einen Elternteil kennen, ihr Leben lang unglücklich.
Ich habe einen Bekannten, der zunächst im Heim aufgewachsen ist und von einer Pflegefamilie auf einem Hof jahrelang als kostenlose Arbeitskraft ausgenutzt wurde (Ohrfeigen gab es auch umsonst). Da fragt man sich schon, wo die Aufsicht bleibt. Aber das ist natürlich auch schon ein paar Jahrzehnte her...
Überhaupt habe ich nie verstanden, dass (augenscheinlich) jeder Asi ein Pflegekind aufnehmen kann, aber ein Adoptionsverfahren so unglaublich kompliziert ist und lange dauert.Auch wenn Dr. Larch "Gott spielt", wünscht man sich doch, dass es idealistische, gutherzige Menschen wie ihn häufiger (oder in Wirklichkeit) gäbe. Umso realistischer finde ich daher auch seine Äthersucht.
Nun soll Homer also sein Assistent werden. Ich bin wieder gespannt auf das nächste Kapitel.
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Sehr schön fand ich in Bezug auf Melonys Wut die Erklärung Larchs dafür in diesem Brief:
"Der Grund, weshalb Waisen vor der Adoleszenz adoptiert werden sollten, ist, dass sie geliebt werden und jemanden haben sollten, den sie lieben, bevor sie in jene notwendige Phase des Heranwachsens eintritt: nämlich die Arglist" ...
Homer hat in Larch eine Vaterfigur, Melony hat niemanden und ist darüber wütend, verständlicherweise.
Nach wie vor finde ich es großartig, wie Larch seine Rolle ausfüllt. Als Homer älter wird, weist er ihm mit väterlicher Selbstverständlichkeit einen neuen Platz im Gefüge der Klinik zu, die seines Assistenten.
Und ja, Homer wirkt in diesem Kapitel fast schon ein bisschen debil, so wie er alles hinnimmt Sehr formbar, von Larch im Guten, von Melony im Bösen. -
Schön fand ich, dass Irving die Lektüre der Bücher als "Reise" bezeichnet. Mit solchen Begriffen kann ich wirklich viel anfangen.
Melony tut mir auch sehr leid. Ich kann nicht mal einschätzen, ob Homer sie überhaupt mag. Er lässt sich ja ganz schön von ihr einschüchtern. Und die Sache mit dem Bild fand ich ganz schön krass. Das muss doch Jugendliche in dem Alter eher verstören als anmachen
Wilbur möchte Homer nun ausbilden. Ich bin sehr gespannt, wohin das führt.
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Ich glaube, Homer hat Melony weder gemocht noch nicht gemocht. Sie ist halt einfach da, eine reine Zweckgemeinschaft. Und was das Bild angeht: ich denke, es hat weder Homer noch Larch angemacht.
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Ich finde auch, dass Homer eher verstört als erregt auf das Bild reagiert hat.
Die beziehung von Homer und Melony ist fast schon eine Zwangsgemeinschaft, sie sind die beiden einzigen älteren Waisen und damit bleibt ihnen fast nichts anderes übrig als sich miteinander abzugeben. Ich habe micht das Gefühl, dass Homer Melony wirklich mag, ich glaube eher, er hat ein bisschen Ansgt vor ihr.
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Zitat
Original von Zwergin
Die beziehung von Homer und Melony ist fast schon eine Zwangsgemeinschaft, sie sind die beiden einzigen älteren Waisen und damit bleibt ihnen fast nichts anderes übrig als sich miteinander abzugeben. Ich habe micht das Gefühl, dass Homer Melony wirklich mag, ich glaube eher, er hat ein bisschen Ansgt vor ihr.
Das empfinde ich in diesem Abschnitt genauso.
Melony ist übrigens eine meiner Lieblingsfiguren dieses Buches. Am Anfang fühlt es sich ja so an, als sei Homer die Hauptfigur dieses Romans. Dem ist aber nicht so. Dies ist genauso Melonys und Dr. Larchs Geschichte. Ich mag diese Kapitel, in denen Homer etwas in den Hintergrund rückt, deshalb genauso, wie die, in denen es um ihn und seine persönliche Entwicklung geht. -
Zitat
Original von Booklooker
Schön fand ich, dass Irving die Lektüre der Bücher als "Reise" bezeichnet. Mit solchen Begriffen kann ich wirklich viel anfangen.Deshalb liebe ich dieses Buch so sehr und Irvings Art zu schreiben.
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Melony finde ich auch sehr interessant.
Sie ist das komplette Gegenteil von Homer, der mit seiner besonderen Situation als Waise klar kommt und seinen Platz in der Welt hat, während sie völlig haltlos ist und sich mit ihrem ziellosen Zorn alles noch viel schwerer macht. -
Zitat
Original von Saiya
Deshalb liebe ich dieses Buch so sehr und Irvings Art zu schreiben.
Eine Reise, die sich auf vielen Schauplätzen tummelt, finde ich
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Irving lässt auch nichts aus. Pornographie hätte ja eigentlich schon gereicht, aber er muss sogar zur Sodomie greifen. Ich war verblüfft, wie detailliert er diese Szene dann auch noch schildert. Dass Homer hier eventuell debil wirkt, passt ja. Er ist angepasst und will nützlich sein und macht alles, was ihm gesagt wird. Außerdem ist er auch erst 16 Jahre und kann außer dem Heim auf keine weiteren Erfahrungen zurückgreifen. Melony ist das komplette Gegenteil und widerspenstig. Sie befördert sich mit ihrer Verbitterung selbst ins Abseits und in die Einsamkeit.
Ist außer mir eigentlich noch jemand in der Leserunde aktiv? Ich sehe nach Seite 310 von euch keine Beiträge mehr.
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Ich bin fertig mit dem Buch und warte quasi auf eure Beiträge. Dann schreibe ich auch noch was dazu.
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Ich muss im Moment leider pausieren, habe im Moment den Kopf nicht frei für das Buch und wenn ich abends mal nicht zu müde zum Lesen bin, brauch ich leichtere Kost.
Nächste Woche geht es hoffentlich wieder weiter. -
Ich muss gestehen, dass ich auch schon wieder Lust habe, etwas anderes zu lesen, aber ich bin noch dabei und lese auch tapfer.
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Ich habe dafür wieder jedes Kapitel genossen. Es ist und bleibt eines meiner Lieblingsbücher.
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Dieses Kapitel war schon knapp an der Grenze für mich. Ich glaube, wenn Irving über Teenager schreibt, wird es immer für mich beklemmend sein, diese Stellen zu lesen. Aber ich finde es fantastisch, wir Irving es immer wieder schafft, die Gedanken und Gefühle der Personen so nahe zu bringen. Man leidet regelrecht mit und ist selbst manchmal überfordert mit der Situation.
Ich glaube auch nicht, dass Homer Melony mag. Aber sie ist nun mal das einzige Mädchen in seinem Alter. Da hat er wohl keine andere Wahl, wenn er Erfahrungen sammeln will.
Dass Melony es geschafft hat, eine Villa zu zerstören, fand ich schon sehr bemerkenswert. Ich beneide sie. Das hätte ich früher auch gerne mal gemacht.
Nach den ganzen Vorfällen glaubt Dr. Larch also, Homer ist reif genug, um ihm Chirurgie zu lehren. Homer beginnt nun also mit der Arztausbildung. Hm. Ist das realistisch? Ich meine, war es früher üblich, auf diese Weise Arzt zu werden?
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Das hab ich mich auch die ganze Zeit über gefragt.
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Zitat
Original von sasaornifee
Nach den ganzen Vorfällen glaubt Dr. Larch also, Homer ist reif genug, um ihm Chirurgie zu lehren. Homer beginnt nun also mit der Arztausbildung. Hm. Ist das realistisch? Ich meine, war es früher üblich, auf diese Weise Arzt zu werden?
Im 19. Jahrhundert war es in den abgelegenen Regionen der USA auf jeden Fall möglich so Arzt zu werden, ich könnte mir vorstellen, dass es das auch noch in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gab.