Fischer Taschenbuch
1974
Kurzbeschreibung:
Geschichten über kleine Begebenheiten unseres Alltags
Autoren:
Kurzgeschichten von Simon Carmiggelt, Ephraim Kishon, Hugo Wiener, Werner Finck, Hans Rübesamen, Gustav Meyrunk, Otto Bierbaum, Frank Wedekind, Carlo Manzoni, Michail Sostschenko u.a.
Mein Eindruck:
“Charmant” mögen die Geschichten einmal gewesen sein, heutzutage sind sie deutlich veraltet und haben “Charme” verloren.
Ein paar habe ich dennoch gerne gelesen. Politesse 29 von Jo Hanns Rössler ist ganz in dem Rössler-typischen überdrehten humorigen Stil gehalten. In Maßen mag ich das.
Der Anlaß, warum ich dieses Kurzgeschichtenband mitgenommen hatte, war Knut Hamsun, der mit einer originellen Story namens Mein Skyßpferd enthalten ist. Ganz in einem Stil der Vergangenheit kommt es zu einem psychologischen Zweikampf zwischen dem Icherzähler und seinem Wagenpferd.
Die Story Auf der Rast hat die typischen Zutaten von Jack London: Yukon, Hundeschlitten, ein Protagonist namens Malemut Kid etc. So ergibt sich die gewohnte Jack London-Atmosphäre von selbst. Ungewöhnlich ist nur, dass es Weihnachten ist.
Die Geschichte von Carlos Manzoni ist eine harmlose Urlaubsgeschichte bzw. eigentlich nur dessen beschwerliche Vorbereitung.
Die Kishon-Geschichte über den Schnuller seiner Tochter habe ich vor langer Zeit schon einmal gelesen.
Ich habe versucht, noch einige der restlichen Geschichten anzulesen, aber die Auswahl ist dann doch zu unterklassig. Das gilt selbst für die Stories, die ich oben erwähnt habe. Da gibt es von jedem Autor besseres und wichtigeres. Insgesamt ist die Anthologie kaum noch als lesenswert einzustufen.