Company Town
Madeline Ashby
Arctis Verlag
ISBN: 3038800007
384 Seiten, 21 Euro
Hwa, die Hauptfigur in dieser Dystopie, die ich eher als Science Fiction einordnen würde, lebt auf New Arcadia, einer Art Stadt auf einer Bohrinsel, die der Familie Lynch gehört. Fast alle Bewohner in dieser hochtechnisierten Welt sind „verbessert“, das heißt, sie haben künstliche Körperteile, oder bestimmte geistige Prothesen (zum Beispiel wurde einigen die Fähigkeit, Angst zu spüren entfernt). Hwa hat einen Makel, eine erbliche Erkrankung und ist die letzte Bewohnerin der Stadt, die ohne diese Verbesserungen auskommt. Das hat zur Folge, dass sie von den Scannern, mit denen die anderen ausgerüstet sind, nicht oder nur zögerlich erkannt wird. Als Kämpferin und Leibwächterin des jüngsten Lynch-Sprosses kommt ihr das zugegen, doch wird sie die rätselhafte Mordserie aufklären können, der plötzlich Frauen, die sie kannte, zum Opfer fallen?
Ich habe mich mit diesem Buch sehr schwer getan. Mehrmals habe ich es angefangen und nach den ersten 60/70 Seiten wieder weg gelegt. Die Autorin hat eine sehr komplexe Welt geschaffen und sie voll mit Technik gestopft – denkbare Zukunftstechnik, die eigentlich erklärt werden sollte, doch genau das passiert nicht. Alle Bewohner der Stadt haben rätselhafte Eigenschaften und die Stadt selbst besteht aus vielen verschiedenen Bohrtürmen, die alle unterschiedliche technische Spezifikationen aufweisen. Man wird in die Geschichte hineingestoßen und soll sich in ihr zurechtfinden, aber muss sich vieles selbst zusammenreimen und das ist teilweise anstrengend und rückt die eigentliche Story in den Hintergrund. Staunend und verständnislos habe ich immer wieder versucht, diese ungewöhnliche und sehr düstere Zukunftsvision vor mir zu sehen und kam mir manchmal dabei vor wie eine Zeitreisende.
Immer wieder wird man mit neuen Technologien konfrontiert und immer wieder verlor ich darüber die Verbindung zur Handlung und leider auch zu den einzelnen Personen. Sie blieben mir die ganze Zeit über fremd und letztlich egal, so dass ich das Buch nur beendet habe, weil mich die Auflösung dann doch interessierte.
Mein Fazit: Company Town handelt von einer sehr komplexen, düsteren und hochtechnisierten Welt in der Zukunft, die den Leser stark fordert und ihm die Aufgabe überlässt, seine eigenen Erklärungen und Bilder zu finden. Die eigentlich spannende Handlung tritt dabei leider in den Hintergrund. 6 Pünktchen von mir dafür.