'Nebel über der Küste' - Seiten 212 - Ende

  • Auch wenn ich die Krefft nicht im Verdacht hatte, vor allem nach der freiwilligen DNA-Abgabe, das Ende hat mich sehr überrascht, weder Politik, noch Privates war also das Motiv, damit konnte ja auch keiner rechnen! :lache


    Neben der sehr gelungenen Krimihandlung hat mir auch das "Drumherum" mit Simon, Frau Sörensen, dem "Grauen" usw wieder besonders gut gefallen. :-]


    Dass wir nicht mehr über das Gemauschel in der Waldhütte erfahren, hat mich nicht gestört, es passt einfach, die Benneke wird sich hüten noch weiter nachzubohren, also wird nie jemand von diesen Treffen erfahren, wie es ja leider in der Realität bestimmt auch allzu oft der Fall ist.

  • Zitat

    Original von Zuckelliese
    Ich denke an Bestechung. Für einen ist doch eine Million abgefallen.


    Es geht natürlich um die krummen Geschäfte, die diese Leute im Zusammenhang mit den Konversionsprojekten machen. Schimmel hat ja ausführlich beschreiben, was da alles an Betrug möglich ist. Ich war mir eigentlich sicher, dass die LeserInnen im Verlauf der Erzählung erkennen können, dass Krefft, Schrader und er Notar gemeinsam in diese Betrügereien verwickelt sind, der ermordete Harmsen jedoch nicht. Um welches konkrete Einzelprojekt es sich z. B. bei dieser Million gehandelt hat, habe ich für nicht wichtig für den Fortgang des Romans gehalten.

  • Zitat

    Original von Zuckelliese
    Da hast du sicher recht, aber ich fühle bei derartigen Betrügereien, dass mir persönlich in die Tasche gegriffen wird und möchte die Kerle bestraft sehen.


    Das geht mir genauso. Aber es ist eben auch ein Teil der Wahrheit - und dieses Romans -, dass oft die Schurken davonkommen, zumindest die, die in großem Stil absahnen ...

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    Das geht mir genauso. Aber es ist eben auch ein Teil der Wahrheit - und dieses Romans -, dass oft die Schurken davonkommen, zumindest die, die in großem Stil absahnen ...


    Das ist leider Realität.



    Es hat mich auch nicht gestört, dass da nix weiter raus kommt. Dass es die Krefft nicht ist, konnte man ahnen, da ja so vordergründig Verdächtige meistens unschuldig sind. zumindest in der Mordsache.


    Oft sind es ja Leute, wie hier, die ganz unauffällig in die Geschichte eingebunden werden. ich mag das lieber, als wenn ich mittig schon weiß, wer der Täter ist.


    Auch der "Schuldige" am Tod des Professors wurde vorgestellt. Ob Helene damit zufrieden sein wird, nicht zu wissen wer für dessen Tod verantwortlich ist?


    Gut gefallen habe mir die Landschaftsbeschreibungen. Ich fühlte mich wirklich an die Küste versetzt und hatte Salzluft in der Nase.

  • Zitat

    Original von Findus


    Auch der "Schuldige" am Tod des Professors wurde vorgestellt. Ob Helene damit zufrieden sein wird, nicht zu wissen wer für dessen Tod verantwortlich ist?


    Interessant, dass du dir diese Frage stellst. Ich habe diesen Strang bewusst offen gelassen. Im Leben - jedenfalls nach meinen Erfahrungen - gibt es nun mal nicht auf alles eine Antwort, und manche Dinge bleiben im Verborgenen. Ich fand es schöner, das Schicksal des Ehepaars Rimmeck ganz bei den beiden Personen zu lassen, denn das Motiv der Frau war ja ihre tiefe, unverbrüchliche Liebe, auch wenn das natürlich keine Rechtfertigung für Mord ist. Ob der jemals aufgeklärt wird? Wer weiß - ich wäre froh, wenn nicht.

  • Mit der guten von Graden hätte ich nun überhaupt nicht gerechnet - sehr gut gemacht..


    Apropos - da sind mir zwei Fehlerchen für die nächste Ausgabe aufgefallen.
    1. Eben jene Sylvia von Graden, die auf einmal zur Susanne wird auf Seite 274
    2. Und dann noch mal die Gäste, die Gäaste werden auf Seite 234


    Richtig gut gefallen hat mir ja der lütte Nuri, der scheint sich richtig gut zu entwickeln.
    Auch die Beschreibungen des Hauses von Helene & Simon waren so lebendig, daß ich da eigentlich gerne mal zu Besuch wäre - natürlich von Simon bekocht. :grin


    Daß ich jetzt hier ungeduldig sitze und auf Teil 5 warte, brauch ich nicht extra zu erwähnen, ne? :grin
    Ich möchte doch wissen, wie sich gerade der Graue macht, wenn er nun vom aktiven Dienst in den passiven versetzt wird. Denn daß er passiv weitermacht, das ist doch hoffenltich anzunehmen, denke ich. Kann ich mir bei ihm nicht anders vorstellen.


    Fazit - ein richtig guter vierter Teil, der mir so gut gefallen hat, daß ich eigentlich noch lange weiter hätte lesen können.

  • Ich denke eben, dass es für Helene Christ unbefriedigend ist einen nicht aufgeklärten Todesfall zu haben. Sie ist ja deshalb auch etwas beunruhigt.


    Für das Ehepaar, bzw. die Ehefrau würde ich es mir auch wünschen, dass es nicht aufgeklärt wird. So wie ich es verstanden habe, wird das ja auch nicht weiter verfolgt.
    Hätte die Frau, Vodka anstelle von Cognac genommen, wäre es vermutlich nicht mal aufgefallen.


  • Danke, liebe Johanna! Die "Susanne" war schon aufgefallen, die "Gäaste" noch nicht. Danke für deine Aufmerksamkeit, wird in Auflage zwei berichtigt - ebenso wie die beiden anderen Fehler, die dir nicht aufgefallen sind. :lache


    Ich hoffe nun natürlich wieder sehr auf eine Rezi bei amazon, denn du weißt ja, wie wichtig das für die Autoren ist. Danke vorab dafür!

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    Interessant, dass du dir diese Frage stellst. Ich habe diesen Strang bewusst offen gelassen. Im Leben - jedenfalls nach meinen Erfahrungen - gibt es nun mal nicht auf alles eine Antwort, und manche Dinge bleiben im Verborgenen. Ich fand es schöner, das Schicksal des Ehepaars Rimmeck ganz bei den beiden Personen zu lassen, denn das Motiv der Frau war ja ihre tiefe, unverbrüchliche Liebe, auch wenn das natürlich keine Rechtfertigung für Mord ist. Ob der jemals aufgeklärt wird? Wer weiß - ich wäre froh, wenn nicht.


    Ist das Mord oder Sterbehilfe? Ich weiß es nicht und ich mag das so auch nicht beurteilen. Ich empfinde jedenfalls großes Mitgefühl für das Ehepaar Rimmeck.
    Ich bin tatsächlich sogar dankbar für diese spezielle Art der Aufklärung für uns Leser. Das Ende von "Tod auf der Rumregatta", dieses Hinnehmen von all dem, was in Afrika, speziell in Toxic City, passiert, welches Leid auch durch uns Europäer dort verursacht wird, hat mir zu schaffen gemacht. Eben weil es kein Geschichte aus einem Roman ist, sondern der Realität entspricht, so wie hier eben auch.
    Ich habe im letzten Abschnitt schon irgendwie geahnt, dass Helene die Machenschaften dieses seltsamen Zirkels nicht würde aufdecken können, sondern eben "nur" den Mord an dem Staatssekretär. Dass Rimmecks Tod damit gar nichts zu tun hat, finde ich sehr passend. Auch in diesem Epilog ist die Stimmung wieder greifbar. Das ist mir schon ein bisschen nah gegangen.


    Was mir an allen Helene Christ-Büchern so gut gefällt, ist die Verbindung zwischen Lokalkrimi, diesen heimeligen Gefühl beim Lesen und Wiederbegegnen mit liebgewonnenen Figuren und eben einem speziellen hochaktuellen (wirtschafts-)politischen Thema. Daraus wird dann nicht nur eine runde, unterhaltsame und spannende Geschichte, sondern es entsteht auch eine Verbindung zu reellen Situationen. Das ist auch bei diesem Buch hier wieder so. Ich habe immer ein bisschen Angst vor einer Enttäuschung, wenn ich das nächste Buch der Reihe aufschlage. Bis jetzt ist sie ausgeblieben. Ich finde, sie wird von Buch zu Buch besser.

  • Zitat

    Original von Saiya


    Ist das Mord oder Sterbehilfe? Ich weiß es nicht und ich mag das so auch nicht beurteilen. Ich empfinde jedenfalls großes Mitgefühl für das Ehepaar Rimmeck.


    Rein rechtlich wäre es Mord, denn Sterbehilfe ist ja quasi Tötung auf Verlangen. Die Ehefrau wollte ihn aber vor dem endgültigen Absturz oder der weiteren Blamage bewahren. Ohne sein Wissen hat sie ihm das Gift gegeben. Ich bin ja kein Jurist aber Totschlag wäre auf jeden Fall drin. Auch wenn es in guter Absicht geschah ist es immer noch ein Mord.


    Tragisch ist die Geschichte auf jeden Fall.

  • Ich bin auch nur auf die Frage eingegangen ob Mord oder Sterbehilfe. Und das kann man meiner Ansicht nach in dieser Art der Fragestellung nur so beantworten.


    Das rein menschliche kann ich sehr gut nachvollziehen und würde es auch nicht ahnden/wollen.

  • Ich bin mit dem Ausgang des Buches sehr zufrieden. Ja, natürlich ist es unschön, dass die drei Verschwörer mit ihren Taten durchkommen, aber ich fürchte, das ist Realität, hier wie anderswo.


    Ich habe mich auch gefragt, ob Helene die Tötung des Professors wirklich ruhen lassen kann. Ich schreibe hier bewusst Tötung, denn ich bin nicht wirklich sicher, ob es für Mord reicht, aber ich bin wie alle hier kein Jurist. Schimmel hat das beim Abendessen schon ganz gut zusammengefasst. Ganz schön weise, der Graue.


    Eine Sache muss ich hier noch positiv anmerken, für das gesamte Buch. Ich finde es großartig, wie Dieter uns das Buch mit allen Sinnen miterleben lässt, den Geschmack des Essens, das Gefühl von Wind auf der Haut, der Geruch des Meeres und die Trübsinnigkeit der grauen Jahreszeit - um nur ein paar Beispiele zu nennen.


    Danke für dieses Buch, Dieter, ich freue mich schon auf das nächste.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Was mir an allen Helene Christ-Büchern so gut gefällt, ist die Verbindung zwischen Lokalkrimi, diesen heimeligen Gefühl beim Lesen und Wiederbegegnen mit liebgewonnenen Figuren und eben einem speziellen hochaktuellen (wirtschafts-)politischen Thema. Daraus wird dann nicht nur eine runde, unterhaltsame und spannende Geschichte, sondern es entsteht auch eine Verbindung zu reellen Situationen. Das ist auch bei diesem Buch hier wieder so. Ich habe immer ein bisschen Angst vor einer Enttäuschung, wenn ich das nächste Buch der Reihe aufschlage. Bis jetzt ist sie ausgeblieben. Ich finde, sie wird von Buch zu Buch besser.


    Solche Bewertung seiner Arbeit schafft pures Wohlgefühl beim Autor - viel mehr als kommerzieller Erfolg es bewirken kann. Danke, liebe Saiya! :anbet

  • Zitat

    Original von Ellemir
    Ich finde es großartig, wie Dieter uns das Buch mit allen Sinnen miterleben lässt, den Geschmack des Essens, das Gefühl von Wind auf der Haut, der Geruch des Meeres und die Trübsinnigkeit der grauen Jahreszeit - um nur ein paar Beispiele zu nennen.


    Danke für dieses Buch, Dieter, ich freue mich schon auf das nächste.


    Und ich sage Danke für dieses feine Lob, liebe Ellemir! Welch ein wunderbares Gefühl, solche Lesefreude geschaffen zu haben. Da krieg ich richtig ein bisschen Gänsehaut. Danke! :knuddel1