Russische Ostergeschichten

  • von Teschechow/Tolstoi/Korolenko/Satykrow/Tschedrin


    Gebundene Ausgabe
    Verlag: Furche Verl. (1962)


    Übersetzt von Gisela Drohla


    Kurzbeschreibung:
    Inh.: Anton Tschechow: In der Osternacht
    Wladimir Korolenko: Der alte Glöckner
    Michail Saltykow-Schtschedrin: Osterlegende
    Wladimir Korolenko: In der Osternacht
    Leo Tolstoj: Die Kerze
    Anton Tschechow: Der Student


    Über die Übersetzerin:
    Gisela Drohla gilt für die 1960er und 70er Jahre als eine der bedeutendsten westdeutschen Übersetzer und Vermittler russischer Literatur.


    Geboren: 1924
    Gestorben: 1983


    Mein Eindruck:
    Mit Tschechow beginnt und endet diese Anthologie von Ostergeschichten.
    Die erste Geschichte “In der Osternacht” handelt von einem Fährmann, erzählt in der Ich-Form durch einen neutralen Beobachter. Diese Form gelingt sehr gut.


    Auch die zweite Geschichte von einem träumenden Dorf ist sehr schön geschrieben: “Der alte Glöckner”.
    Die dritte Geschichte habe ich nur überflogen.



    Endlich mal wieder Tolstoi gelesen, der mit einer Kurzgeschichte “Die Kerze” von 1885 in diesem Band enthalten ist. Tolstoi ist doch immer wieder mal lohnenswert. In dieser Geschichte nimmt er sich sozialen Problemen und moralischen Werten an.


    Mit Sprache umgehen konnte auch Tschechow, wie die Karfreitagsgeschichte „Der Student” von 1894 beweist, in dem die bittere russische Kälte zu spüren ist und doch der junge Student ein Hochgefühl von Glück und Erwartung verspürt.


    Dass diese Texte mir gefallen, kann aber auch an der Übersetzerin liegen. Gisela Drohla galt früher als bedeutend, später als altmodisch. Und ich habe schon immer die älteren Übersetzungen bei russischen Erzählern besser gefunden als die auf neumodisch getrimmten.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Dass diese Texte mir gefallen, kann aber auch an der Übersetzerin liegen. Gisela Drohla galt früher als bedeutend, später als altmodisch. Und ich habe schon immer die älteren Übersetzungen bei russischen Erzählern besser gefunden als die auf neumodisch getrimmten.


    Das kenne ich. Ich habe mir seinerzeit die hochgelobten Neuübersetzungen von Dostojewskis Romanen gekauft - und bald wieder verkauft. Mit der Sprache kam ich einfach nicht zurecht, höflich ausgedrückt. Seither bevorzuge ich grundsätzlich - wenn ich die Wahl habe - ältere Übersetzungen.


    "Russen" stehen bei mir erst im Herbst und Winter wieder auf dem Programm; danke für die Rezension, das Buch merke ich mir vor.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    "Russen" stehen bei mir erst im Herbst und Winter wieder auf dem Programm; danke für die Rezension, das Buch merke ich mir vor.


    Geht mir auch so. Irgendwie sind es für mich eher Herbst oder Winterbücher, ist ja auch oft Winter in diesen Büchern. :grin