Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge - Ruth Hogan
List Verlag
Hardcover
Die Autorin
Ruth Hogan ist selbst begeisterte Sammlerin von Fundstücken. Sie lebt mit Mann und drei Hunden in einem etwas chaotischen viktorianischen Haus in Bedford, England. Ein schwerer Autounfall und eine Krebserkrankung brachten sie zum Schreiben. Die schlaflosen Nächte hat sie am Schreibtisch verbracht, das Ergebnis ist ihr erster Roman über das Finden von Dingen und Geschichten. Sie ist großer Fan des Dichters John Betjeman, ihr Lieblingswort ist Antimakassar und sie liest immer noch gerne die Inschriften auf Grabsteinen.
Inhalt
Anthony Peardews große Leidenschaft ist das Sammeln verlorener Gegenstände, die er unterwegs findet, mit nach Hause nimmt und akribisch katalogisiert. Er gibt die Hoffnung nicht auf, diese Dinge eines Tages an ihren rechtmäßigen Besitzer zurückgeben zu können. Denn auch unscheinbare, wertlose Dinge können für jemanden von großer Bedeutung sein. So wie der Glücksbringer seiner über alles geliebten Frau Therese, den sie ihm aus Dankbarkeit für den angelegten Rosengarten geschenkt hat. An dem Tag, als er dieses Medaillon verliert, stirbt auch Therese auf tragische Weise. Die Sammlung verlorener Dinge gibt seinem Leben wieder einen Sinn und er schreibt Geschichten über die entdeckten Fundstücke. Nach seinem Tod soll seine Assistentin Laura sein Lebenswerk weiterführen.
Meine Meinung
Die Geschichte ist märchenhaft und herzerwärmend erzählt. Der nostalgisch angehauchte Stil passt wunderbar zu dieser bezaubernden Geschichte. Anthony Peardrews hat niemals den Tod seiner geliebten Therese überwunden, doch seine Sammlung verlorener Gegenstände und die Geschichten, die er zu den Fundstücken niederschreibt, helfen ihm durch eine schwere Zeit. Auch seine Assistentin Laura hat einiges in ihrem Leben verloren, vor allem ihr Selbstvertrauen und die Fähigkeit, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Immer wieder werden dem Leser scheinbar unspektakuläre, aber schöne Dinge präsentiert, die das Leben bereichern und auch die Augen offen halten lässt.
Parallel wird die Geschichte von Eunice erzählt, die 40 Jahre zuvor beginnt. Sie bekommt einen Job bei dem Verleger Bomber. Es entwickelt sich eine innige Freundschaft. Zunächst hatte ich keine Ahnung, was dieser Strang mit den Geschehnissen um Mr. Peardews Sammlung zu tun haben könnte. Doch zum Ende hin fügt sich dieser Teil wunderbar in das Gesamtbild.
Auch die Charaktere stechen durch liebevolle Darstellungen hervor. Besonders gefallen hat mir Sunshine, ein Mädchen mit Downsyndrom, die durch ihre offene, ehrliche Art, Ihrem Witz und Charme Leben in die alte Villa bringt.
Auch die weniger sympathischen Figuren wurden mit sehr viel Persönlichkeit ausgestattet. Nur der magische Teil zum Ende hin war nicht ganz nach meinem Geschmack. Ansonsten habe ich diese außergewöhnliche, berührende Geschichte sehr genossen.
8 Punkte