Blutrote Provence - Pierre Lagrange

  • Titel: Blutrote Provence
    2. Band der Serie
    Autor: Pierre Lagrange
    ISBN: 978-3-651-02544-8
    Originalausgabe: 2017
    Verlag: Scherz
    Seiten: 407


    Beschreibung/Klappentext:
    Sommer in der Provence ein dreifacher Mord
    Commissaire Albin Leclerc ermittelt in einem neuen Fall


    Drei Leichen liegen an einem Waldsee bei Caromb. Die Feriengäste wurden mit einer seltsamen Waffe hingerichtet. Die Polizei steht vor einem rätselhaften Fall, in der sich zu allem Übel Ex-Commissaire Albin Leclerc einmischt. War es das Werk eines Auftragsmörders? Geht ein Killer in der Provence um, der Touristen tötet? Leclerc erkennt Parallelen zu einem früheren Fall und sticht in ein Wespennetz.


    Meine Meinung:
    Wir werden in die schöne Provence entführt. Der Autor macht uns mit den Charakteren und der Gegend vertraut. Wir riechen Lavendel, Blumen, Essen und den guten Wein der Provence. Wir lernen auch die Streifenpolizisten Caterine Castel näher kennen. Was ist ihr Geheimnis? Warum ist sie nur noch Streifenpolizistin? Sie unterstützt Albin Leclerc und seinen Mops Tyson bei ihren Ermittlungen.
    Alle aktuellen Themen von Wirtschaftskriminalität, TTIP, Anschläge, Präsidentschaftskandidaten werden aufgegriffen.


    Fazit:
    Obwohl mir das Buch gefallen hat, ist es mir doch zu detailverliebt für einen Krimi. Die wunderschöne Gegend gebührt natürlich Respekt und Anerkennung auch im Buch. Die Beschreibungen der teuren Weine bis hin zu den Weinkorken waren mir doch etwas viel.


    Ein nettes Buch für einen Sommerabend.


    6 Punkte.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Der pensionierte Commaissaire Albin Leclerc ist zurück. Rastlos wie er ist, muss er sofort mit seinen privaten Ermittlungen beginnen, als an einer Kapelle drei Leichen gefunden werden. Dabei geht er seinen ehemaligen Kollegen, die ihn gerne heraushalten würden, ziemlich auf die Nerven. Die Tricks, mit denen er sich Zugang zu polizeiinternen Informationen verschafft, sind erheiternd. Auch Mops Tyson ist wieder mit von der Partie. In "Gesprächen" mit ihm ordnet Albin des öfteren seine Gedanken zum Fall. In der Streifenpolizistin Catherine Castel findet er eine Verbündete. Die Geschichte der ehemaligen Kriminalpolizistin aus Marseille wird in diesem Band beleuchtet und sorgt für zusätzliche Spannung.
    In welche Richtung der Fall geht, war mir ziemlich schnell klar. Trotzdem gab es noch viele offene Fragen, die sich erst nach und nach aufgeklärt haben. Auch der Täter war mir bis zum spanneden Showdown völlig schleierhaft.
    Wie im ersten Band werden die touristischen Attraktionen der Provence anschaulich beschrieben. Außerdem fließen aktuelle Gesellschaftsthemen in Frankreich wohldosiert mit ein.


    Fazit: Ein spannender Krimi mit erheiternden Momenten, einem rätselhaften Fall und interessanten Hintergrundinformationen. Ich vergebe gerne die volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.


    Vielen Dank an Sven Koch und den Verlag für die Begleitung der Leserunde und das Rezensionsexemplar. Bis zum nächsten Band!

  • Eigentlich ist er ja eine schreckliche Nervensäge, dieser pensionierte Kommissar Albin Leclerc. Und doch schafft er es auch dieses Mal wieder, sich in einen aktuellen Fall einzumischen und sich die Fakten zu besorgen. Worum es geht, das lässt sich recht schnell erahnen, spannend ist, wie alles zusammenhängt. Auf den Täter bin ich nicht gekommen, seine Identiät offenbart sich erst ganz zum Schluss.


    Die Nebenhandlung um Caterine Castel, die von Marseille in die Provence strafversetzte Polizistin, hat mir fast besser gefallen als die Haupthandlung. Castel ist aus dem ersten Teil der Serie bekannt, aber erst hier erfährt man die bittere Geschichte, die hinter ihrer Versetzung steckt und die hier ihr Nachspiel fordert.


    Bei Krimis dieser Art muss man darauf gefasst sein, dass Land und Leute ausgiebig beschrieben werden. Dafür gibt es aber immer wieder amüsante Szenen, die einen schmunzeln lassen. Die Mischung macht's und die hat mir hier sehr gut gefallen.

  • Auch in seinem zweiten Fall schafft es Albin Leclerc wieder seine ehemaligen Kollegen zu ärgern, indem er sich sofort in ihre Ermittlungen einmischt. In seiner schlitzohrigen Art kommt er dann auch hinter Dinge, die den offiziellen Ermittlungen entgangen sind.
    Catherine Castel wird derweil von ihrer Vergangenheit eingeholt. Jetzt wird klar, warum sie deutlich überqualifiziert als Streifenpolizistin arbeitet.


    Mir hat auch dieser Fall wieder gut gefallen, ist es doch eine Mischung aus kuscheliger Provinz, spannender Kriminalistik und aktuellen Themen.


    Ich freue mich schon auf weitere Fälle für Albin, Catherine und vor allem Tyson!

  • Exkommissar Albin weiß trotz Freundin und Mops nichts mit seiner vielen Freizeit anzufangen und mischt sich deswegen in eine Mordserie ein. Es wäre doch eine Schande, wenn die Poizei auf seine Fähigkeiten verzichten müsste, nur weil er lächerlicherweise in Pension ist. Er geht seinen ehemaligen Kollegen gewaltig auf die Nerven und schafft es dank seines reichen Fundus an Erfahrung und Kontakten immer wieder an polizeiinterne Informationen zu kommen und so parallel Ermittlungen aufzunehmen. Im Laufe des Falles zeigt sich, dass Albin tatsächlich den besseren Riecher hat und zusammen mit seinem Mops Tyson, mit dem er in kritischen Situationen Zwiesprache hält, kommt er dem Täter fast zu nahe.
    Caterine Castel ist die sympathische und rätselhafte Figur in dieser Geschichte. Albin erkennt in ihr eine verwandte Seele, da auch sie auf´s Abstellgleis geschoben scheint und freundet sich mit ihr an. Als Streifenpolizistin sitzt sie sozusagen an der Quelle und Albin erkennt sofort, dass sie für diese Tätigkeit total überqualifiziert ist. Sie lässt sich für Albins Zwecke einspannen und am Ende erweist es sich, was für ein gutes Team die beiden sind. Doch vorher muss sie sich einer Bedrohung aus ihrer mysteriösen Vergangenheit stellen und das wird Albin fast zum Verhängnis.
    Mir haben die interessanten Figuren und Verwicklungen sehr gut gefallen, obwohl mir die Hauptfigur Albin manchmal ziemlich auf den Zeiger ging. Ich bin kein Freund seiner impertinenten Art, aber im Laufe der Geschichte zeigen sich auch sympathische Züge, die einen über diesen Fehler hinweg helfen. Passend zum Setting Provence dreht sich der Fall um Wein und man fühlt sich bei der Lektüre gedanklich in die Gegend versetzt und will eigentlich sofort aufbrechen, um dort Urlaub zu machen. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, im Gegenteil, gegen Ende fliegt man nur so durch die Seiten, um endlich zu erfahren, wie alles ausgeht.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Auch mit seinem zweiten Fall hat mich der pensionierte Polizist Albin Leclerc wieder bestens unterhalten.
    Die Geschichte rund um mehrere mysteriöse Morde sowie die intergrierte Story der strafversetzten Polizistin Caterine Castel ist gut aufgebaut, unterhaltsam geschrieben und bietet zudem viel Lokalkolorit.
    Ich hätte mich ja am liebsten sofort auf den Weg in die Provence gemacht. ;-)
    Natürlich durfte auch Tyson, der Mops von Albin, nicht fehlen.
    Dieser entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Teil des "Teams".


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten und bin beim nächsten Band gerne wieder mit dabei.

  • Ich habe das Buch in der LR mit Autorenbegleitung gelesen und danke an der Stelle nochmals Wolke für die Organisation und dem Verlag für das Reziexemplar.



    Wir kehren in die Provence zurück, um mit dem pensionierten Commissaire Albin Leclerc und seinem Mops den zweiten Fall zu lösen. Es ist wie ein Heimkommen, denn der Autor beschreibt gleich wieder die Farben, die Atmosphäre, die Düfte und die alten Bekannten, so daß man sich als Leser sofort wieder mittendrin fühlt.


    Zum Fall: Drei Leichen werden gefunden, die jeweils mit einem Kopf- und einem Herzschuß hingerichtet wurden. Es handelt sich um das deutsche Urlauberehepaar Kaltmann, das mit dem Wohnmobil unterwegs war, und einen 40-jährigen französischen Radler, Jacques Latour. Leclerc erinnert sich sofort, daß es vor einigen Jahren in der Gegend schon einmal einen ähnlichen Mord an einem schwedischen Ehepaar gab, aber deren Täter, ein Weinbauer, sitzt im Gefängnis. Aber vielleicht gibt es Zusammenhänge oder ist ein Profikiller am Werk? Um dies herauszufinden, mischt sich Leclerc in altbekannter Weise in die Ermittlungen der Polizei ein. Er besucht mit seinem Mops ganz zufällig den Zeugen, der die drei Leichen gefunden hat, außerdem einen früheren Kollegen und dann taucht noch der Bruder der verstorbenen Frau Kaltmann auf, der sich bei der Presse gekonnt in Szene setzt.


    In einem weiteren Strang erfährt der Leser aus welchem Grund Caterine Castel freiwillig den Job in der Provinz angenommen hat. Aber die Vergangenheit kommt ihr jetzt gefährlich nahe.
    Leclerc und Castel haben ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis, das einer Vater-Tochter-Beziehung ähnelt. Ich denke aus diesem Grunde unterstützt sie ihn immer wieder und zapft alte Verbindungen an, um an weitere Informationen zu kommen.


    Bis es zur endgültigen Auflösung des Falles kommt zieht das Tempo immer mehr an. Den Täter samt seines Motivs hatte ich allerdings so nicht auf dem Schirm.



    Wenn ein Leser zuerst denkt, es handle sich um einen Cosy-Krimi wegen des Urlaubsfeelings, das eingangs vermittelt wird, der täuscht sich gewaltig. Der Plot ist gut durchdacht und einiges lässt sich bald erahnen. Das Buch erweist sich trotzdem als spannend, unterhaltsam und es ist keine 08/15-Story. Albin war für mich eine sympathische Figur, als Kollegen bzw. als Ex-Kollegen möchte ich persönlich ihn aber nicht haben. Denn durch seine Sturheit schafft er es schlussendlich immer in die vorderste Front und zu seinen Informationen zu kommen. Daß er dabei junge Polizeibeamte wie Schuljungen behandelt, stört ihn nicht bzw. vielleicht merkt er es auch nicht. Die Gespräche mit seinem Mops Tyson bringen den Humor in die Story. Und die Damen Caterine und Veronique scheinen sich am Ende auch sehr zu mögen, so daß ich annehme, daß es künftig ein Dreiergespann wird, das gemeinsam kocht.


    Ich habe den Krimi sehr gerne gelesen und hatte unterhaltsame Lesestunden. Beim nächsten Band bin ich selbstverständlich dabei!


    Von mir auch solide 8 Eulenpunkte


    Edit: Das Tippfehlerteufelchen war unterwegs

  • Albin Leclerc hat mich auch mit dem zweiten Fall überzeugt. Ein so ganz anderer Fall wie im ersten Teil.


    Der Autor hat die besondere Gabe die Gegend so bildlich rüber zu bringen, dass man alles direkt vor Augen hat; die Landschaften und Orte riechen und spüren kann. Hier merkt man seine Liebe zu diesem Land und man versinkt wieder einmal in diesem wunderschönen Teil Frankreichs, der Provence. Schnell wird man vertraut mit neuen aber auch alten Charakteren, die man in diesem Buch noch besser kennenlernt. Der Autor schafft es aber auch aktuelle Themen der Politik und Wirtschaft in einen sehr spannenden Fall einzubeziehen.


    Sehr gut geschrieben und recherchiert. Zum einen ist da der pensionierte Commissaire Albin Leclerc, der sich einfach mit seinem Ruhestand nicht abfinden kann und sich wieder einmal in einen Fall, drei Morde an einer Kapelle, einmischt, und natürlich sein Mops Tyson. Ein weiterer Erzählstrang handelt von der Streifenpolizistin Catherine Castel, in der Leclerc eine Art Tochterersatz sieht. Spannungsgeladen und dramatisch erfährt man von ihrer Vergangenheit, die hier ein Nachspiel findet.


    Spannung von der ersten Seite an, die nicht nachließ, im Gegenteil, sie steigerte sich bis zum dramatischen Showdown. Gekonnt schafft es der Autor, den Leser auf falsche Fährten zu locken, so dass das doch schlüssige Ende für mich unerwartet und sehr überraschend war. Chapeau.


    Ein absolut lesenswertes und überaus spannendes Buch, das aber durch Leclers „nervenden Charme“ und seinemTyson auch viele humoristische Elemente enthält. Die Mischung aus eigenwilligen, aber liebenswerten Protagonisten, Humor, spannenden Fällen, Verwicklungen und interessant recherchierten Hintergründen in der wunderschönen Provence ist perfekt. Von mir verdiente 10 Punkte.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Dies ist der zweite Fall um Albin Leclerc Ex-Commissaire im Ruhestand und sein Mops Tyson.


    Zufällig erfährt Albin von einem Mord auf einem Waldparkplatz. Schon mischt er sich in die Polizeiarbeit mit ein. Manchmal bringt er sich in "Teufels Küche" um an Informationen zu kommen. Seine Ex-Kollegen sind schon ganz genervt von ihm. Zum Glück gibt es noch die Streifenpolizistin Caterine Castel die in die Provence strafversetzt wurde. Mit ihrer Hilfe ermitteln Sie auf eigene Faust und kommen der Polizei zuvor.


    Hier bekommt man fast alles. Einen Wohlfühlkrimi mit schrulligen, liebenswerten Charaktere, Action und Spannung, Humor.


    Ich vergebe 10 Punkte.

  • Pierre Lagrange alias Sven Koch hat wieder mal einen schönen, sehr atmosphärischen Krimi aus der Provence geschrieben. Sein pensionierter Commaissaire Albin Leclerc ermittelt trotz Widerstand seiner ehemaligen Kollegen und unter Zuhilfenahme seines Mops Tyson. Auch die Streifenpolizistin Catherine Castel wird dieses Mal intensiver in die Handlung einbezogen. Hier entwickelt sich ein spannendes Pärchen für weitere Kriminalfälle.


    Einzig bei Leclercs Beziehung zu seinen Exkollegen wünsche ich mir ein wenig Entwicklung und Verbesserung. Diese Entrüstung und Verweigerung bei jedem Auftauchen von Albin müsste sich eigentlich auch mal wieder abmildern. Mittlerweile sollte denen doch bekannt sein, dass sie ohne ihren Rentnern gegenüber den Verbrechern in ihrer schönen Heimat hilflos ausgeliefert sind.


    Der Täter hatte mich am Ende überrascht. Hier hatte Pierre Lagrange noch eine Überraschung parat. Die „Blutrote Provence“ bekommt von mir 8 Punkte.


    Ich freue mich schon auf Ende April, wenn mit „Mörderische Provence“ der dritte Fall mit Commissaire Albin Leclerc erscheint.
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