Tödliches Treibgut von Denzil Meyrick

  • Erschienen am 08.05.2017
    Verlag: Harper Collins
    432 Seiten
    Originaltitel: Whiskey from small glases



    Der Autor: (Quelle Amazon) Denzil Meyrick wurde in Glasgow geboren und wuchs an der schottischen Küste in Campbeltown auf. Nach einem Politikstudium arbeitete er als Polizist, freier Journalist und Geschäftsführer einer Whisky-Destille.




    Inhalt: Am Strand des schottischen Fischerdorfs Kinloch wird eine Frauenleiche angespült.
    Schnell ist klar, dass hier ein Mord vorliegt und DCI Jim Daley von der Kriminalpolizei Glasgow wird mit den Entwicklungen beauftragt .
    Dieses Verbrechen wird jedoch nicht das einzige bleiben…


    Meine Meinung: Ich bin mir ein wenig unschlüssig, wie ich diesen Krimi beurteilen soll, denn einiges hat mir wirklich gefallen, anderes weniger.
    Gut gelungen sind dem Autor die Charaktere. Man sieht die Personen fast vor sich, egal ob ein alter Fischer oder der cholerische Polizeichef beschrieben wird. Alle wirken authentisch. Als besonders gelungen empfand ich die Figur des DCI Daley. Er ist ein charakterstarker, intelligenter Kriminalbeamter mit menschlich-sympathischen Schwächen, der zudem eine komplizierte Ehe führt.
    Allein seinetwegen würde ich auch einen weiteren Band der Serie gerne lesen wollen.
    Der Kriminalfall als solcher ist solide aufgebaut. Manches ahnt man zwar schon recht früh, aber trotzdem gibt es noch das eine oder andere Überraschungsmoment.
    Leider wird die Spannung durch den eher langatmigen Schreibstil von Denzil Meyrick gedrosselt.
    Denn nicht nur seine Personen beschreibt er äußerst detailliert, auch jede noch so unbedeutende Handlung wird in die Länge gezogen und somit selbst an dramatischen Stellen das Tempo aus der Geschichte genommen.
    Schade, denn auch wenn ich ruhige Krimis eigentlich gerne lese, war mit dieser dadurch phasenweise zu langweilig.
    Ein weiterer Aspekt, der mir vor allem zu Beginn des Buches negativ auffiel, war der übermäßige Gebrauch von Adjektiven, der meinen Lesespaß geschmälert hat.
    Da hätte das Lektorat gerne das eine oder andere Wort streichen können.


    Fazit: Ein ruhiger, solider und aber manchmal auch langatmiger Auftakt zu einer neuen Krimi-Serie, der ich aber vor allem wegen der sympathischen Hauptfigur gerne eine weitere Chance geben möchte.
    7 Punkte

  • Der Autor (Quelle: Buecher.de)
    Denzil Meyrick wurde in Glasgow geboren und wuchs an der schottischen Küste in Campbeltown auf. Nach einem Politikstudium arbeitete er als Polizist, freier Journalist und Geschäftsführer einer Whisky-Destille.
    Produktinformation (Quelle: Amazon)
    • Taschenbuch: 432 Seiten
    • Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (8. Mai 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3959671040
    • ISBN-13: 978-3959671040
    • Originaltitel: Whisky From Small Glasses


    Guter Auftakt
    Prolog. Eine Frau erlebt die letzten Momente ihres Lebens….
    In einer felsigen Bucht wird eine verwesende Leiche gefunden. Detective Constable Archie Fraser war zu dem Fundort geschickt worden. Es handelte sich um eine junge Frau…
    Detective Inspector Jim Daley war gerade beim Kauf einer neuen Hose, als seine Frau anrief und ihm eröffnete, dass sie zu einer Freundin fahren würde. Leider ließ sie sich nicht umstimmen, bis zum nächsten Morgen zu warten….
    Im Auf dem Revier wurde er sogleich zu seinem Vorgesetzten befohlen. Er musste bei der Autopsie einer Leiche in Glasgow anwesend sein… Mit dem ersten Flug am nächsten Morgen sollte er nach Kinloch fliegen, wo die Leiche gefunden worden war…
    In Kinloch schien seltsamerweise schon jeder zu wissen wer Jim Daley war…
    Als sie endlich wussten wessen Leiche geborgen worden war, erfuhren sie praktisch durch ein Hintertürchen, dass es da eine Freundin gab, die diese Frau zuletzt gesehen haben musste...
    Doch weder die Freundin noch ein Mann namens Mulligan waren zu finden…
    Dann gab es da noch einen korrupten Beamten, der seinen Kopf nicht mehr aus der Schlinge bekam…
    Wie erlebte die Frau ihre letzten Lebensmomente? An was dachte sie? War diese verwesende Leiche die dieser Frau? Warum ließ Liz sich nicht umstimmen, bis zum nächsten Morgen zu warten? Was kam bei der Autopsie der Leiche heraus? Musste Jim Daley allein nach Kinloch fliegen? Wieso wussten in Kinloch alle, wer Jim war? Wie erfuhren sie, wer die Tote war? Und wer war die Freundin, die sie suchten? Ebenso wie Mulligan? Wer war der korrupte Beamte? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es ist so geschrieben, dass man sich nicht fragen muss, was manche Worte oder gar ganze Sätze zu bedeuten haben. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Jim Daley tat mir leid, musste er sich doch mit einer Ehefrau plagen, die anscheinend nicht das nötige Verständnis für seinen Beruf aufbrachte. Doch er ließ sich in seiner Liebe zu ihr auch nicht beirren. Letztendlich kam sie ja sogar nach Kinloch. Doch ob das gut war? Das soll der Leser selbst herausfinden. Auf jeden Fall bietet das Buch am Ende noch eine Überraschung, so ganz auf den letzten Seiten. Ich bin gespannt, ob der Autor noch weitere Bücher mit diesem Ermittler – Jim Daley – schreibt. Ich könnte mir das gut vorstellen, und dann möchte ich diese Bücher sehr gerne lesen. Denn das Buch war spannend. Es gab zwischendurch mal kleine Atempausen, was aber der Spannung insgesamt keinen Abbruch tat. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und das Buch hat mir sehr gut gefallen. És ist eine Lese-/Kaufempfehlung durchaus wert.


    Edit:
    Liebe Administration, ich habe dem Buch statt acht Eulenpunkte versehentlich zehn gegeben. Wäre es euch möglich, dies zu berichtigen? Wäre prima!

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Meine Meinung
    Mit DCI Jim Daley und DS Brian Scott hat Denzil Meyrick ein cooles und sympathisches Duo erschaffen. Das Team gefällt mir außerordentlich gut und ich hoffe, das es noch weitere Fälle geben wird. Aber dieser oberfiese Cliffhanger, am Ende des Buches, könnte der Beginn dazu sein. Brian Scott ist um keinen lustigen Spruch verlegen und Jim Daley hat seine ganz persönlichen Problemchen, egal ob es um seine Frau geht, die nichts anbrennen lässt, oder um seinen stetig wachsenden Bauch, er ist so normal, das es herrlich ist.
    Doch leider müssen die beiden den Kollegen im kleinen schottischen Küstenstädtchen Kinloch unter die Arme greifen, an deren Strand die Leiche einer jungen Frau angeschwemmt wird und diese wird nicht die letzte Leiche gewesen sein. Doch wie es immer so ist, ein kleines Dorf, jeder kennt jeden, da schweigt man gegenüber der Polizei schon gerne einmal. Und genau hier muss das Daley-Team ansetzten, denn ohne die Einheimischen wird es schwer werden, nur den kleinsten Fitzel zu erfahren.
    Der Autor beschreibt eine hübsche Kleinstadt, etwa 250 km entfernt von Glasgow, wo es hinter den Fassaden brodelt, Schmuggel, Drogenhandel, korrupte Polizisten und Prostitution, nichts wird hier ausgelassen. Nach und nach dringt das Team in diesen tiefen Sumpf ein und bringt immer unglaublichere Zustände ans Tageslicht. Mir hat dieser Fall gut gefallen, wenn auch an einigen Stellen sehr viele Ausschweifungen und unnötige, für den Fall nicht relevante, Themen angesprochen werden. Die Lösung des Falles wird von einem Showdown auf einer kleinen, abgelegenen Insel vorangetrieben und diesen Täter hatte ich eigentlich vorher nicht in Verdacht, da er oftmals nur am Rande erscheint und Anwohner ihn so beschrieben haben, das man zwar denken konnte, der ist es bestimmt, aber das erschien mir dann zu offensichtlich.
    Denzil Meyrick´s Schreibstil ist recht flott zu lesen und das er noch das Privatleben von Jim Daley etwas ausführlicher beschrieben hat, hat mir den DCI noch näher gebracht.
    Erst im Nachhinein habe ich erfahren, das es zu diesem Fall eine Prequel gibt, also eine Erzählung die als Fortsetzung vor dem eigentlichen Kriminalfall, erschienen ist. Dies hat mich aber nicht gestört, denn ich habe auch so alle Vorgänge und Verbindungen gut verstanden.



    Fazit
    Mir hat dieser Krimi gut gefallen, der Fall war spannend, das Team ausgeglichen was das Zwischenmenschliche angeht und die Kulisse der rauen schottischen Küste passte sehr gut. Kleiner Minuspunkt, die manchmal sehr ausschweifende Erzählweise.

  • Denzil Meyrick - Tödliches Treibgut

    Übersetzt von Peter Friedrich


    Inhalt:


    Als eine Frauenleiche in einer zerklüfteten Bucht der Kintyre-Halbinsel angeschwemmt wird, muss DCI Jim Daley aus Glasgow anreisen und die Ermittlungen übernehmen, zusammen mit seinem Partner DC Scott und dem im idyllischen Fischerdorf Kinloch arbeitenden Polizisten Fraser. Von Anfang an sind die Ermittlungen vertrackt, und dann gibt es weitere Tote ...


    Das Buch ist der erste Teil der Reihe um DCI Jim Daley. Auf deutsch sind inzwischen drei Bände erschienen (Stand Juli 2020), auf englisch gibt es bisher acht.


    Meine Meinung:


    So richtig fesseln konnte mich das Buch nicht.


    Zum einen erschienen mir die Charaktere viel zu klischeehaft und stereotyp.

    - Der in die Jahre gekommene Ermittler mit Eheproblemen

    - Der treue Sergeant an seiner Seite

    - Der eifrige, aber schusselige Dorfpolizist

    - Der karrieresüchtige Kollege

    - Der kauzige Pathologe

    - Die raue Barfrau mit dem Herz am rechten Fleck

    - Das bauernschlaue Fischervölkchen

    u.s.w.

    Ich hatte beim Lesen das Gefühl, alles schon zu kennen. Leider gab es kaum Überraschungen, die Charaktere entwickelten sich nicht weiter, das machte das Lesen etwas langweilig.


    Die Geschichte ist solide, aber auch nicht besonders aufregend erzählt. Lediglich am Ende kommt noch Spannung auf, aber die war nicht so nachhaltig, dass ich weitere Bücher aus der Reihe lesen werden.


    Vielleicht passt das Buch als Lektüre für die Vorbereitung eines Urlaubs in Schottland, wenn man es nicht zu aufregend haben will. Allerdings würde ich für Krimi-Fans dann eher die Bücher von Ian Rankin empfehlen.


    ASIN/ISBN: 3959671040