Ich bin genervt, weil....

  • Zitat

    Original von bibihexe76
    FALSCH, Ehrenmorde sollten NIRGENDWO mehr ausgeübt werden!


    Noch falscher...es sollte ÜBERHAUPT kein Mord ausgeübt werden!


    Und egal, von welchem Menschen, egal welcher Nationalität, Geschlecht usw.


    Wer mordet gehört weggesperrt...basta!


    @Heaven...axo :-)


    Hey, wir sollten immer in Nebenthreats diskutieren, dann hagelt`s nicht so viele Hiebe...;-)


    ...und wechflitzzzeeeeeee zum Einkaufen :wave

  • Huhu, Alexx.


    Zitat

    Nee, juckt mich nicht,ich hab nur Angst vor den drei Seiten langen Kommentaren


    Tom hat eher zufällig in diesen Thread geschnuppert. :grin


    Ich finde den Begriff "Ehrenmord" ja reichlich seltsam, um es mal vorsichtig auszudrücken. Er akzeptiert den - m.E. völlig abstrusen - "Ehrbegriff", der der Handlungsweise zugrundeliegt, aber es hat meiner Meinung nach absolut überhaupt garnichts mit Ehre zu tun, jemanden umzubringen, der irgendwelchen Moralvorstellungen nicht genügt. Das ist bestialisches, unwürdiges und steinzeitalterliches Verhalten, aber leider gab es nicht ausreichend Beweismaterial, um der Familie die Anstiftung zum Mord nachzuweisen. Ich gehe davon aus, daß diese Anstiftung nichtsdestotrotz stattgefunden hat.


    Aber - was ist damit gewonnen, diese Leute in ihr Ursprungsland zurückzuschicken? Ganz im Gegenteil gibt es viele Berichte über Fälle, bei denen in der Türkei solche "Vorgehensweisen" überhaupt nicht geahndet wurden!


    Wir haben in der vergangenen Woche über einen Türken zu Gericht gesessen, der wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung an seiner ehemaligen Frau angeklagt war. Die Frau, eine seit langer Zeit in Deutschland lebende Türkin, hatte sich nach vielen Gewalttaten innerhalb der Ehe von ihm scheiden lassen, was nach seinen Moralvorstellungen (und denen seiner und ihrer Familie bereits ein schweres Vergehen war - alle haben sich von ihr abgewendet) nicht zu akzeptieren war. Die Frau wollte dennoch den Kontakt nicht abbrechen, da es ein gemeinsames Kind gibt. Dabei kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die in den angeklagten Vorwürfen mündeten. Leider, muß man sagen, wurde die Vergewaltigung nicht angeklagt, weil die Frau seinem - durchaus gewalttätigen - Drängen schließlich nachgab (also "Okay" sagte), um zu verhindern, daß der sich im Nebenzimmer befindliche Sohn etwas mitbekam. Für die bei einem weiteren Treffen stattgefundene sexuelle Nötigung mit schwerer Körperverletzung reichte es jedoch zur Anklage - Mindeststrafe ein Jahr, Maximum 15 Jahre.


    Im Verlaufe des Prozesses offenbarte sich, wie angedeutet, das, was der Staatsanwalt euphemistisch "kulturellen Hintergrund" nannte. Tatsächlich begründete er in seinem Plädoyer die beantragte Bewährung (ein Jahr, acht Monate mit drei Jahren Bewährung) damit, was mich sehr erstaunt hat. Wir haben den Mann zu anderthalb Jahren ohne Bewährung verurteilt. Es geht nämlich einfach nicht an, daß man seinen sogenannten "kulturellen Hintergrund", also Ehrbegriffe, Familienregeln und moralische Maxime (so sie als solche zu bezeichnen sind) in sein Auswanderungsland exportiert und dann der Meinung ist, man könnte dort wie zuhause agieren. Das hat mit Integration genaugenommen nichts zu tun: Die Gesetze eines Landes sind die für alle gültigen Gesetze eines Landes. Wenn ich daheim der Meinung sein kann, meine Frau wäre - auch nach der eigentlich unmöglichen Scheidung - mein Eigentum, dann mag das kulturelle Gefüge des Heimatlandes dies schlimmerweise zulassen, hier ist es nicht der Fall, und zwar völlig unabhängig davon, ob man seit zwei Tagen oder (wie im vorliegenden Fall) zwanzig Jahren in Deutschland ist.

  • Zitat

    FALSCH, Ehrenmorde sollten NIRGENDWO mehr ausgeübt werden! Noch falscher...es sollte ÜBERHAUPT kein Mord ausgeübt werden!
    Und egal, von welchem Menschen, egal welcher Nationalität, Geschlecht usw. Wer mordet gehört weggesperrt...basta!


    Berliner Bürger nichtdeutscher Herkunft haben in der "Abendschau" gesagt:
    Das sowas nicht im Koran steht.
    Das man einfach so Frauen die nicht "parieren" im Namen der Ehre töten soll.


    Dann wirft sich bei mir aber die Frage auf wo kommt das her?
    Ist das in islamischen Ländern ein ungeschriebenes Gesetz oder was?

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Oooch Ikarus..glaubst du noch ans Christkind....es wird immer Morde und Verbrechen geben


    Nö....aaaaargh, da isser schon... :lache...extra für Dich, Alex... Tom , gib allet! :-)

  • Ja Tom...(ich wusste dass es viel Text wird :grin)


    aber dann muss bei diesen Morden..was ja Morde sind, keine Totschläge...auch hart durchgegriffen werden..die Gesetze einfach mal auch ausnutzen....und nicht irgendwelche Weicheier Richter irgendeinen Schmonz zur Erklärung für sanfte Urteile zulassen.


    Das wir es hier aber in underem schönen D. nicht...egal wer oder warum mordet, schändet oder sonstwas.

  • Hallo, Alexx.


    Ein Urteil muß immer dem entsprechenden Fall angemessen sein, seinen Hintergründen, dem Tatablauf, den sozialen Strukturen, der Situation allgemein, dem Verhalten der Angeklagten (Geständnis, Reue u.ä.) usw. Ich verstehe gut, daß in solchen "besonderen" Fällen nach "hartem Durchgreifen" und exemplarischen Urteilen gerufen wird, aber das hätte mit Gerechtigkeit nichts zu tun - Recht wird im Einzelfall gesprochen. Und die Familie des Täters war anscheinend aufgrund der Beweislage einfach nicht zu verurteilen. Immerhin, es gibt ja sehr wahrscheinlich eine Berufungsverhandlung - mal schauen, was dabei herauskommt.


    Edit: Und der Verurteilte hat ja die mögliche Höchststrafe erhalten!

  • Als ich heute zum Einkauf mit dem Auto unterwegs war, hörte ich, dass es sowas wie ein Abkommen/Vereinbarung zwischen D und der Türkei gibt, dass die die Strafe auch da absitzen könnten. Wie das genau hieß habe ich leider nicht genau verstanden, hatte nen Mann mit Hut :rolleyes vor mir den ich kurz anhupen musste. :fetch
    Warum nutzt man sowas nicht? Den würde es laut Aussage des Reporters dort wesentlich dreckiger gehen als hier. DAS wäre doch mal ein abschreckendes Beispiel. Jawoll!

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Schlagzeile in einer hiesigen Presse: Die Teheraner Sittenpolizei will härter gegen Frauen vorgehhen, die in kurzen Hosen, engen Mänteln oder ohne Socken auf den Strassen der teheranischen Hauptstadt herumlaufen.


    Tja, warum können die sich gegen kulturelle Gepflogenheiten anderer Länder wehren, wir aber nicht? :wow
    Wer hier gegen unsere Gesetze verstößt, egal ob es in deren Kulturkreise Gang und Gäbe ist, sollte auch hart bestraft werden.

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    [i]Dann wirft sich bei mir aber die Frage auf wo kommt das her?
    Ist das in islamischen Ländern ein ungeschriebenes Gesetz oder was?


    Verbrechen, die im Namen der Ehre ausgeübt werden, sind ein vorislamisches Phänomen und ja, leider gibt es islamische Länder, in den solche Mörder nahezu straffrei ausgehen(z.B Jordanien)!


    Es gibt aber auch andere Länder, die ähnlich abstruse Gesetze haben: In wieder anderen Ländern begünstigt das Strafrecht eine Zwangsheirat. So gewähren zum Beispiel Costa Rica, Äthiopien, Uruguay oder Libanon einem Vergewaltiger Straffreiheit, wenn er sich bereit erklärt, die vergewaltigte Frau zu heiraten. Gerechtfertigt wird die Gesetzgebung damit, dass nur so die Ehre der Frau wiederhergestellt werden kann. Diese Regelung kann auch dazu führen, dass ein Mann eine Frau, die eine Ehe mit ihm ablehnt, vergewaltigt, um sie dann heiraten zu können.


    Die vielgerühmte Familienehre:
    In vielen Ländern und Kulturen ist das Prinzip der Familienehre von zentraler Bedeutung. Es betont die Unterordnung des weiblichen Geschlechts. Die Ehre der Familie hängt vom Verhalten der Frau ab. Für den Schutz und die Wiederherstellung der Ehre sind die Männer verantwortlich. Die Ehre der Männer ist bedroht, wenn sie ihren Besitz, wozu auch die Frauen zählen, nicht verteidigen können. Sie verlieren ihre Ehre aber auch dann, wenn sie die Kontrolle über das sexuelle Verhalten der Frauen und Töchter verlieren. Auslöser für Verletzungen der Familienehre sind beispielsweise der Verlust der Jungfräulichkeit, die Beziehung zwischen einem türkischen Mädchen und einem deutschen Jungen, aber auch schon ein Blick oder ein Gespräch mit einem fremden Jungen kann ausreichen, um die Ehre der Familie in Gefahr zu bringen.

  • oemchenli
    Das ist eine schwierige Sache...in Deutschland wurde bis im letzten Jahrhundert ja auch zwangsverheiratet und so manches Familiendrama in Deutschland kann durchaus auch als Ehrenmord bezeichnet werden (wenn auch hier der gesellschaftliche Druck, die Frau umzubringen, nicht vorhanden ist), aber auch hier im modernen, aufgeschlossenen Deutschland lassen sich manche Männer nicht gern Hörner von ihrer Frau aufsetzen und fühlen sich durch eine Trennung/Seitensprung etc. in ihrer Ehre verletzt und bringen ihre Frau um

  • @Bibihexe: So isses. In manchen - nicht nur ländlichen - Gegenden Deutschlands steht die vermeintliche "Familienehre" auch immer noch über dem Gesetz, hat das Wort des Pfarrers mehr Bedeutung als dasjenige eines Richters, entscheiden Eltern über Lebenswege und nicht die (erwachsenen) Kinder selbst. Das, was uns so archaisch, hinterwäldlerisch und steinzeitlich vorkommt, ist längst nicht überall bei uns überwunden. Wer im Scheißhaus sitzt, soll nicht rufen: Es stinkt!

  • @ Tom
    ähm...Höchststrafe wären nach meiner Ansicht für Heranwachsende und Jugendliche 10 Jahre nicht 9 und ein paar Monate... *klugscheißert und wendet sich wieder* ab das Thema ist mir zu heiß, da verbrenn ich mir nicht die Fingerchen dran.... politische Neutralität des Staatsdieners und so... ich les aber gerne weiter mit.... :grin