Etwas bleibt immer - Edgar Rai

  • Klappentext:
    Nicolas hat ein Geheimnis, von dem niemand erfahren darf auf dem Anwesen über Rayol-Canadel-sur-Mer, einem traumhaft gelegenen Ort an der südfranzösischen Mittelmeerküste. Es gibt hier allerdings auch nicht viele Menschen: den Gärtner, die Haushälterin, die Nachbarstochter mit ihren wechselnden Party-Freundinnen und den Hund Silencio, der nicht bellt. Als Housesitter des Feriendomizils eines deutschen Großindustriellenpaares hat sich der junge Mann von der Welt zurückgezogen, weil er weiß, es geht ihm besser in selbstgewählter Einsamkeit – ihm und der Welt. Sein täglicher Langstreckenlauf gibt ihm Ruhe und Sicherheit. Doch als sich das Ehepaar Breuer für eine Woche mit Gästen ankündigt, kehrt Nicolas’ Unruhe zurück. Mit einer verwüsteten Suite im Westflügel fängt es an, und es wird einen Toten geben.


    Stell Dir vor, Du nimmst dieses Buch in die Hand, liest ein paar Seiten und stellst dann fest, dass der Autor das Komplette Buch tatsächlich in diesem "Du"- Stil geschrieben hat. Du denkst erstmal "Nee", kannst es aber doch nicht aus der Hand legen. Edgar Rai schreibt nämlich so lebendig und Stimmungen erzeugend, dass es Dir eine wohlige Freude ist. ;)


    Der Stil war tatsächlich sehr gewöhnungsbedürftig, mag ich ihn im Normalfall nicht so. Ein ganzes Buch so durchzuziehen, finde ich sehr mutig. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat es funktioniert und ich konnte mich drauf einlassen. Die Protagonisten werden wieder einmal gekonnt gezeichnet, Herr Rai erzeugt Atmosphäre und Spannung, dass es die pure Freude ist. Die Geschichte selbst erinnert mich an "Swimming Pool", was vielleicht auch am Drehort des Films (im Luberon) liegen kann. Die Orte ähneln sich sehr, ich konnte den schweren Lavendelduft in der hitzigen Meeresbrise förmlich riechen beim Lesen. Ich möchte nicht mehr verraten, als der Klappentext hergibt, um nicht zuviel zu spoilern, aber das Ende hat mich nicht ganz so überzeugen können. Ein bisschen weit hergeholt und unlogisch, außerdem viel zu plözlich, als müsse die Geschichte jetzt schnell mal zu Ende gebracht werden.


    Fazit:
    Ein richtig schönes, spannendes Sommer- / Urlaubsbuch eines tollen Schriftstellers mit einem etwas unglücklichen Schluss.


    Ich würde mal gute sieben Punte vergeben und freue mich schon auf den nächsten Lesegenuss! :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)