Alle verrückt außer ich: Der Taschentherapeut für den täglichen Wahnsinn - Andrea Jolander

  • 240 Seiten


    Kurzbeschreibung


    Die Therapiecouch zum Aufklappen und Mitnehmen


    Wie schaffe ich es, schlechte Gewohnheiten abzulegen? Was tun, wenn es immer wieder dieselben Situationen sind, die mich auf die Palme bringen oder verletzen? Wie umgehen mit einer Welt, die immer verrückter wird? Bin ich hochsensibel oder einfach nur empfindlich? Vieles, was uns im Alltag beschäftigt, muss nicht gleich in einer langjährigen Therapie bearbeitet werden, lässt sich aber mit professionellem Rat viel leichter einordnen. In ihrer gewohnt unterhaltsamen Art gibt Psychotherapeutin Andrea Jolander einfache und schnelle Überlebens-Tipps zu allem, was uns prägt, was uns schadet und was uns heilt.



    Über die Autorin
    Andrea Jolander, Jahrgang 1952, ist das Pseudonym einer bekannten Psychotherapeutin, die seit über dreißig Jahren in diesem Beruf tätig ist. Neben der Arbeit in eigener Praxis hat sie Psychotherapeuten ausgebildet und bei der Gründung einer Beratungsstelle mitgewirkt. Andrea Jolander ist verheiratet und lebt in Baden-Württemberg.



    Meine Meinung
    Alltagssituationen, die jeder kennt - und die einen doch immer mal wieder zweifeln lassen, ob die anderen nicht ganz richtig ticken. Egal ob innerhalb der Familie oder bei Begegnungen mit Fremden. Es geht um den ganz normalen Wahnsinn. Jede Situation wird treffend beschrieben und anschließend wird erklärt, warum das so ist und wie man leichter damit zurecht kommen kann. Und dass mit viel Fachwissen im Hintergrund, aber auf charmante Art im Plauderton vermittelt, so dass die Seiten nur so dahinfliegen. Ich habe beim Lesen oft zustimmend genickt und habe das Buch mit viel Interesse verschlungen.
    Im Vergleich zu den anderen Büchern der Autorin fand ich es lockerer und noch leichter zu lesen.

  • Mit unseren Mitmenschen ist der Umgang im Alltag nicht immer leicht. Vieles, was uns tagtäglich begegnet, lässt manchmal zweifeln, ob der andere es wirklich ernst meint, oder ob er jetzt einen groben Scherz macht. In einer Welt voller Individuen ist das nicht verwunderlich, dass es unterschiedliche Meinungen und Verhaltensweisen gibt. Wir haben es zum Teil mit Grenzwächter und Nach-Gehör-Einparkern zu tun, mit Leuten unterschiedlicher Ausprägung von Impulskontrolle oder Reife. Alle bieten genug Potential, dass man sich selber nicht mehr wohl fühlt. Der Taschentherapeut für den täglichen Wahnsinn spricht die gängigen Situationen an und gibt Erklärungen, wie es zu diesen, vielleicht immer wiederkehrenden, Situationen kommen kann.


    Die Psychotherapeutin Andrea Jolander plaudert in ihrem vierten Buch erneut aus dem Nähkästchen. Sie richtet den Blick des Lesers auf die unterschiedlichsten zwischenmenschlichen Konfliktsituationen. Stets begleiten die fundierten wissenschaftlichen Erkenntnisse Beispiele, wie wir sie zuhauf schon selber erlebt haben. Manche Lösungen sind dabei so simpel, dass man schon längst hätte drauf kommen können. Aber gerade das zeichnet dieses Buch aus. Die Autorin schöpft hier aus dem Wissen ihrer langjährigen Berufserfahrung und zeigt neue Wege auf. Die Ratschläge fühlen sich an, als hätte sich die beste Freundin wohlwollend dem Problem angenommen. Der Schreibstil ist durchweg im Plauderton gehalten, sodass ich manches Mal nicht nur zustimmend genickt habe, sondern schon fragen wollte, woher sie denn meine Umwelt kenne.


    „Alle verrückt außer ich“ beschreibt punktgenau Situationen, die die Mehrzahl der Leser sicher selber schon erlebt haben. Es sind Konfliktpotentiale innerhalb der Familie oder auch mit völlig fremden Menschen. Jeder Vorfall wird plastisch dargestellt und mit einer Lösung versehen, die einen späteren liebevollen Umgang ermöglicht. Es werden die Grundlagen erklärt, dass man zum einen den anderen besser einschätzen kann und ebenso die Defizite bei sich selber erkennen kann. Wer sich das Wissen über frühkindliche Bindungen bereits vor der Erziehung seiner eigenen Kinder aneignet, trägt außerdem dazu bei, dass eingefahrene Wege verlassen werden und unschöne Verhaltensweisen gar nicht erst entstehen.


    Der Taschentherapeut ersetzt natürlich keine Therapie, hilft aber über die kleinen Ärgernisse im Alltag hinweg. Er regt zum Nachdenken über eigene Verhaltensweisen an, die dann die ersten Schritte zum veränderten Verhalten einleiten. Man bekommt also einen kleinen Werkzeugkasten für den entspannteren Umgang mit seinen Mitmenschen in die Hand. Das Buch ist so lehrreich wie unterhaltsam und bekommt eine klare Leseempfehlung für alle, die sich auch mal selbstkritisch betrachten möchten.

  • Zunächst einmal ein ganz großes Dankeschön für die Organisation an Wolke!:anbet
    Und dann ein ebenso großes an Andrea Jolander für die wirklich sehr engagierte Begleitung dieser Leserunde!:anbet
    Bereits die drei ersten Bücher zu dieser Thematik fand ich lehrreich und gleichzeitig unterhaltsam, aber dieses hier "setzt noch eins drauf"!
    Hier ging es nicht um ein bestimmtes Thema. sondern man kam - im positiven Sinne gemeint! - vom Hundertsten ins Tausendste, wie es sich bei einem ganz "normalen" Gespräch ergeben kann. Natürlich schöpft die Autorin aus ihrem Berufsalltag und weiß daher genau, wann welche "Umleitungen" angezeigt sind, wo welche Fragen auftauchen können usw. Obwohl man ihr ein ernsthaftes Anliegen anmerkt, gelingt es ihr, eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen, brachte sie mich einige Male zum Schmunzeln, als ich bestimmte Macken in meinem Umfeld (und auch an mir selbst :lache ) wiedererkennen konnte.
    Die vielen verschiedenen angesprochenen Punkte reichten von der frühkindlichen Prägung über "Grenzwächter" und "Nach-Gehör-Einparker", Sport und Ernährung, Taschengeld, Apps, bis hin zur Problematik mit den alt und älter werdenden Eltern.
    Fast aus allen konnte ich "etwas für mich mitnehmen", und sei es "nur", zu sehen, dass es anderen manchmal ähnlich geht, warum ich wann wie ticke, warum es nützlich sein könnte, ein besseres Wort für "Lampenfieber" zu finden, dass man seinem Inneren viel öfter vertrauen sollte und dass ungeliebtes, aber nützliches Tun durch "Verritualisieren" zur Gewohnheit werden kann.
    Trotzdem werde ich das Buch nicht zum letzten Mal gelesen haben!
    10 von 10 möglichen Eulenpunkten und eine ganz dicke Leseempfehlung!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ein wunderbar unterhaltendes Buch mit Lerneffekt über eins der spannendsten Themen überhaupt. Psychologie des Menschen im Alltäglichen.


    Andrea Jolanders Schreibstil ist, wie ich es von ihr gewohnt bin und besonders mag, flüssig, locker und humorvoll und hat dennoch alles im Buch verpackt, was wichtig ist.


    Vom Gefühl her ist es so, als würden wir uns auf einen Kaffee treffen und gemütlich über die verschiedenen Dinge schnacken und nebenbei weiß ich hinterher noch mehr als vorher.


    Ich kann es nur sehr empfehlen, wie überhaupt Andreas Bücher und warte nun hochgespannt auf das nächste dieser Art.

  • Für mich war es das erste Buch von Andrea Jolander, welches ich gelesen habe. Und ich war begeistert. Die Autorin hat es geschafft die Psychologie des alltäglichen Wahnsinns mit ihrem lockeren, flüssigen und vor allem humorvollen Schreibstil für mich verständlich zu machen. Dieser Schreibstil hatte eine Sogwirkung und so war es sehr spannend und zu keiner Zeit langweilig immer mehr zu erfahren, nicht nur über sich, sondern auch darüber, warum man ist wie man ist. Ein sehr lehrreiches Buch, dass jeder einmal lesen sollte, um seine Mitmenschen besser zu verstehen.


    Allein das Thema „Grenzwächter“ und „Nach-Gehör-Einparker“ war so interessant, dass ich tatsächlich einige meiner Menschen im engeren Umfeld nun besser einschätzen kann. Vor allem kann ich nun verstehen, warum sie so sind. Das war sehr bereichernd für mich, wie natürlich auch viele andereThemen. Themen, die so normal sind, das man sich nie solche Gedanken darüber gemacht hätte. Und so ist für mich die Normalität noch einmal etwas verständlicher geworden.


    Ich habe mir nach dem Beenden des Buches wirklich viele Gedanken gemacht, positive Gedanken. Und ich denke, dass es das ist, was so ein Buch ausmachen soll. Für mich eine ganz klare Leseempfehlung und somit verdiente 10 Eulenpunkte.


    Und ... es wird für mich nicht der einzige „Jolander“ bleiben. Wenn Psychologie so unterhaltend erklärt wird, freue ich mich jetzt schon auf die anderen sehr interessanten Themen, die Andrea Jolander bereits in ihren Büchern verarbeitet hat.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Wegen meines Urlaubs hinke ich ein bisschen hinterher, aber hier ist nun endlich meine Meinung zum Buch:


    Im Vorwort heißt es: „ Wie alle meine Bücher richtet auch dieses sich an Menschen, die keine Experten in den Bereichen Psychologie, Psychotherapie und Hirnforschung sind und dennoch von den neueren Erkenntnissen dieser Fachrichtungen profitieren wollen“, und damit finde ich mich genau in der Zielgruppe wieder. Eigentlich zählen Sachbücher nicht zu meiner bevorzugten Lektüre und ich bin auch kein besonderer Fan von Psychologie – bzw. Psychotherapie, aber an einem Buch von Andrea Jolander komme ich nicht vorbei. Es hat sich auch dieses Mal wieder gelohnt!


    „Taschentherapeut für den täglichen Wahnsinn“ ist ihr neues Buch untertitelt und tatsächlich scheint es mir in gewisser Weise alltagstauglich. Viele gängige Lebenssituationen werden aufgegriffen, u. a. die weit verbreitete Prüfungsangst. Gewappnet mit den neuesten Erkenntnissen zu diesem Phänomen lässt es sich damit möglicherweise leichter umgehen. Ein weiteres Beispiel ist der Umgang mit dem heute allgegenwärtigen Handy. Keine Angst, es wird keiner Weise verteufelt, sondern die Bedeutung für Entwicklung bzw. Fehlentwicklung bei Kindern und Jugendlichen beleuchtet. Ausführlich geht die Autorin hier auf das Thema Vorbildfunktion der Eltern ein.
    Hochinteressante Tipps, z.B. zum Umgang mit dem eigenen Unbewussten, wie auch aktuelle gesellschaftliche Strömungen und ihre möglichen Auswirkungen kommen zur Sprache.


    All diese vielfältigen Aspekte „des täglichen Wahnsinns“ werden mit bildhaften, oft amüsanten Beispielen und Beschreibungen von hohem Wiedererkennungswert unterlegt. Dazu lässt Frau Jolander geschickt Informationen und wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen ohne jemals langweilig und/oder dozierend zu wirken (was ja oft Hand in Hand geht :grin). Nach meinen Erfahrungen versteht sie das wie kaum eine Zweite :anbet.


    Auch hier hatte ich beim Lesen wieder das Gefühl einer netten Plauderei mit der Autorin, unbeschwert und unterhaltsam, doch gleichzeitig ebenso lehrreich wie informativ. Und wieder habe ich das Buch zugeklappt (bzw. das ebook geschlossen ;-)) mit der Überzeugung, etwas für mich, mein Leben und meine Umgebung mitgenommen zu haben.


    Meines Erachtens eignet sich dieses Buch, wie auch die anderen von Frau Jolander, prima zum Verschenken.
    10 Punkte