'Die fremde Königin' - Seiten 176 - 270

  • Das war ein sehr von Politik und Intrigen geprägter Abschnitt, mit recht vielen Sprüngen in der Zeit.


    Für mich eher bedrückend, dieser Zwist zwischen Vater und Sohn, der wohl kein gutes Ende nehmen wird, und von dem unsäglichen Henning stets befeuert wird, wenn eine Annäherung "droht".


    So, wie die Figuren hier von Rebecca Gablé geschildert werden, liegen meine Sympathien auch mehr bei Liudolf. Mit Ottos Verhalten und Entscheidungen habe ich Probleme, zumal er um die Schwächen, aber auch um die Qualitäten von Liudolf weiß. Liudolf`s kann ich eher nachvollziehen :gruebel.

  • Gerade das gefällt mir gut. Ich kann mich dunkel an eine Doku über Otto den Großen erinnern, in der sein ältester Sohn immer als Rebell und Bösewicht geschildert wurde. Hier in diesem Buch kommt auch "die Gegenseite" zu Wort. Ich habe für Liudolf auch Verständnis. Das hat sie ja in "Das Haupt der Welt" schon bei Thankmar geschafft.
    Otto wiederholt eigentlich die Fehler, die sein Vater Heinrich auch schon gemacht hat und er ist ebenso blind gegenüber Henning. Für mich ist es aus heutiger Sicht schon sehr verrückt, für diesen Fiesling Verständnis zu haben, nur weil er aus religiöser Sicht verdammt ist.

  • Gaidemar "verrät" Liudolf, puh, das war schon hart. Ich hätte diese Entscheiung nicht treffen wollen. Otto ist mir als König einfach nicht so nahe wie sein ungestümer Sohn. Und der Streit eskaliert jetzt. Das Liudolf sich hartnäckig weigert, seine Verbündeten zu verraten, fand ich toll. Er hat Rückrat. Warum nur, sieht der Vater nicht, dass er den Erstgeborenen regelrecht zum Aufstand gezwungen hat? Kein Wunder, dass immer mehr zu Liudolf überlaufen. Und die Grafensöhne ihm folgen und nicht dem König.


    Interessant, dass immer noch Verwünschungen und alte Sprüche die Königin ängstigen. Sie ist bei weitem nicht so tiefgläubig wie Otto, scheint es. Bei der hohen Kindersterblichkeit damals ist zu befürchten, dass nicht alle ihre Kinder ins Erwachsenenalter kommen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Lumos


    So, wie die Figuren hier von Rebecca Gablé geschildert werden, liegen meine Sympathien auch mehr bei Liudolf.


    Da sind wir natürlich Rebecca mehr oder weniger "ausgeliefert". Sie schürt unsere Sympathien, so wie es ihr gefällt. Das muss einem bei Histos bewusst sein, dass die AutorInnen parteiisch sind und Geschichtsfakten so auslegen, wie sie es für richtig halten. Vielleicht ist Liudolf in anderen Romanen - oder der Realität - ein ganz fieser Kerl gewesen. Aber so, wie er hier geschildert wird, kann man ihn total verstehen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Gaidemar "verrät" Liudolf, puh, das war schon hart. Ich hätte diese Entscheiung nicht treffen wollen.


    Das war echt hart, die Entscheidung hätte ich auch nicht treffen wollen. Gaidemar hätte es sich aber auch einfacher machen können und sich von Liudolf festnehmen lassen, dann hätte er weder ihn noch Otto verraten.


    Das mit der Verdammnis von Henning hatte ich auch völlig vergessen, das war doch das mit dem an Gründonnerstag gezeugt worden, oder?

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Das mit der Verdammnis von Henning hatte ich auch völlig vergessen, das war doch das mit dem an Gründonnerstag gezeugt worden, oder?


    Stimmt, da war was.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zu Beginn dieses Abschnittes musste ich echt Lachen: Als Gaidemar Mirogod das Reiten beibringen will und ihn dabei ohne Steigbügel reiten lässt. Das hat mich so total an meinen alten Reitlehrer erinnert, der auch immer diese Methode angewandt hat und meinte, richtig reiten lernt man nur ohne Bügel.
    Überhaupt finde ich es wieder so schön, dass die Autorin so viele kleine Geschichten über die Pferde einbaut, bzw. dass Pferde bei ihr immer eine wichtige Rolle spielen. Das lässt mein Reiterherz immer höher schlagen.:-]



    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Gaidemar "verrät" Liudolf, puh, das war schon hart. Ich hätte diese Entscheiung nicht treffen wollen.

    .


    Ja das war wirklich eine schwere Entscheidung. Aber meiner Meinung nach hat Gaidemar es richtig gemacht, dass er sich loyal seinem König gegenüber verhält. Zu seinem Entschluss hat bestimmt auch seine heimliche Liebe zu Adelheid beigetragen. Vielleicht hätte er sich anders entschieden, wenn sie nicht die Königin gewesen wäre??



    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Das Liudolf sich hartnäckig weigert, seine Verbündeten zu verraten, fand ich toll. Er hat Rückrat.
    Interessant


    :write
    Das hat mir auch richtig gut gefallen. Er würde nie einen Verrat an seinen Verbündeten und Freunden begehen. Durch diese Entscheidung ist er mir jetzt noch mal ein Stück sympathischer geworden.
    Ich kann mir nur leider gar nicht vorstellen, wie dieser Streit zwischen Vater und Sohn noch jemals gut ausgehen soll. :-(

  • Ja, die Reitstunden ohne Steigbügel haben mich auch schwer an mich selbst erinnert. Ich habe sehr mit Miro gelitten... :chen


    Liudolf hat hier definitiv den sympathischeren Part, wie es wirklich war werden wir nie erfahren, aber hier bin ich definitiv mit ihm, und hoffe das sein Vater irgendwann nochmal nachgeben kann ohne sein Gesicht zu verlieren .... trotzdem sieht es im Moment zappenduster aus, und HEnning lacht sich ins Fäustchen...

  • Oh MIst, ich komme mit dem Buch nicht klar, normalerweise bin ich immer so gefesselt von den Gablé Büchern, aber irgendwie komme ich in dieses nicht rein. Keine Ahnung ob es daran liegt, das mir der erste Teil nicht so gefallen hat oder ich momentan generell eine Leseflaute habe oder oder, aber ich komme nicht weiter. Bin auf Seite 220 und habe momentan arge Schwierigkeiten weiterzulesen.
    Was mich auch irritiert, sind die Sprünge in der Zeit, irgendwer hatte es hier schon angesprochen. An sich nicht schlimm, das bringt die Story ja auch weiter. Aber ich hatte bisher immer dabei das Gefühl, das die Action und Geschichte so abgewürgt wird. Schwierig zu erklären, aber das wirkt immer so, als ob man gerade zu einem spannenden Höhepunkt kommt und zack, sind wir drei Monate weiter und man fragt sich was war denn nun, das liest man immer nur in den Rückblicken, das irritiert mich zusehends.
    Naja, ich schaue mal, ob ich noch groß weiterkomme...

  • Zitat

    Original von eveCO
    Oh MIst, ich komme mit dem Buch nicht klar, normalerweise bin ich immer so gefesselt von den Gablé Büchern, aber irgendwie komme ich in dieses nicht rein. Keine Ahnung ob es daran liegt, das mir der erste Teil nicht so gefallen hat oder ich momentan generell eine Leseflaute habe oder oder, aber ich komme nicht weiter. Bin auf Seite 220 und habe momentan arge Schwierigkeiten weiterzulesen.
    Was mich auch irritiert, sind die Sprünge in der Zeit, irgendwer hatte es hier schon angesprochen. An sich nicht schlimm, das bringt die Story ja auch weiter. Aber ich hatte bisher immer dabei das Gefühl, das die Action und Geschichte so abgewürgt wird. Schwierig zu erklären, aber das wirkt immer so, als ob man gerade zu einem spannenden Höhepunkt kommt und zack, sind wir drei Monate weiter und man fragt sich was war denn nun, das liest man immer nur in den Rückblicken, das irritiert mich zusehends.
    Naja, ich schaue mal, ob ich noch groß weiterkomme...


    Oh je eveCO :-( Vielleicht falscher Zeitpunkt für das Buch?