A Thousand Pieces of You (1) - Claudia Gray [ab 14]

  • Titel: A Thousand Pieces of You
    Reihe: Firebird 1 von 3
    Autorin: Claudia Gray
    erschienen: 2015
    bisher ist anscheinend keine deutsche Übersetzung geplant.


    Inhaltsangabe:
    Marguerite ist die Tochter zweier weltberühmter Wissenschaftler, die momentan an einer bahnbrechenden Erfindung arbeiten: dem Firebird, der Menschen in andere Dimensionen bringen soll. Dabei taucht man dort nicht einfach so auf, sondern besetzt den Körper des anderen Dimensions-Ich - man kann also nur in Dimensionen reisen, in denen man selber existiert. Aber bevor ihre Eltern das Projekt beenden können, wird Marguerites Vater umgebracht und sein Mörder - der Assistent der Wissenschaftler, Paul - verschwindet in eine andere Dimension.
    Marguerite zögert nicht lange sondern springt Paul mit einem Prototypen hinterher, darauf aus ihn zur Rechenschaft zu ziehen. In verschiedenen Dimensionen trifft sie immer wieder auf Personen, die sie kennt und auch nicht kennt, denn jede Dimension ist anders als zuvor. Während sie schon bald nicht mehr weiß, wem sie eigentlich trauen kann und sich mit Problemen der jeweiligen Marguerite konfrontiert sieht, deren Körper sie gerade okkupiert, entdeckt sie immer mehr Hinweise, dass nicht alles so schwarz und weiß ist, wie es erst den Anschein hatte.


    Mein Eindruck:
    Ich bin wegen des tollen Covers auf das Buch aufmerksam geworden, die Autorin sagte mir vorher nichts, die Evernight-Reihe habe ich nicht gelesen.
    Die ersten Kapitel sind zugegebenermaßen verwirrend. Die Geschichte startet direkt nach der Ermordung von Marguerites Vater und während mal gleichzeitig verfolgt, wie Marguerite und Theo (der andere Assistent der Eltern) sich auf in andere Dimensionen machen, erlebt man gleichzeitig durch Erinnerungen seitens Marguerites, wie ihr Leben zuvor, vor allem in Bezug auf Paul, ausgesehen hat. Nach ein paar Seiten war ich dann aber drin und fand mich schon direkt in einer neuen Dimension, die es erstmal kennenzulernen galt.


    Die Idee mit dem Springen durch die Dimensionen, das aber ganz klaren Regeln unterliegt, finde ich klasse. Man lernt in diesem Buch neben der "Originalwelt" noch vier andere Dimensionen kennen, die (fast) alle so vollkommen unterschiedlich sind, dass jeder Wechsel ein echtes Abenteuer war. Besonders gut: Marguerite sieht sich schon recht früh mit moralischen Fragen konfrontiert, denn sie besetzt ja jedes Mal einen anderen Körper - zwar immer den der jeweiligen Marguerite, aber dennoch einer anderen Person, für die sie Entscheidungen trifft, die nach ihrem Verlassen gigantische Auswirkungen haben (können). Schade, dass das hier in dem Band zwar angedeutet wurde, durch die Ich-Perspektive aber nach Verlassen der Dimension nicht weiter verfolgt werden konnte. Vielleicht kommt da ja noch mehr.


    Mit Marguerite konnte ich mich schnell anfreunden, auch wenn sie anfangs etwas kopflos war, was sich aber durch den Verlust des Vaters erklären lässt. Viel mehr kann ich eigentlich nicht zu den Charakteren schreiben, ohne zu spoilern. Insgesamt haben mir alle gut gefallen, auch wenn man irgendwann, wie Marguerite, die einzelnen Personen aus den verschiedenen Dimensionen schwierig auseinanderhalten konnte.


    Am Ende erfolgt eine ziemlich große Wende in der Geschichte und man erfährt etwas, mit dem ich persönlich gar nicht gerechnet hatte. Hat mir super gefallen und bietet jetzt sehr viele Möglichkeiten, den Band fortzuführen. Es ist allerdings kein Cliffhanger, man kann nach dem Teil gut eine Pause einlegen, bis man Marguerites Abenteuer weiter verfolgt. Band 2 und 3 sind bereits erschienen, die Trilogie ist somit im Original abgeschlossen.
    Obwohl ich anfangs etwas gemäkelt habe, bin ich insgesamt sehr gut unterhalten worden und ich habe hier mal etwas ganz anderes gelesen, das ich gut umgesetzt finde, sodass mich der schwierige Anfang überhaupt nicht mehr gestört hat.
    Deswegen gibt es 10 Punkte für den Reihenauftakt.

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

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