Marianne Daventry hält sich seit dem vorzeitigen Tod ihrer Mutter vor einem Jahr in Bath bei ihrer Oma auf. Dort langweilt sie sich sehr und fühlt sich von peinlichen Verehrern bedrängt. Auf Beschluss ihres Vaters wurde sie von ihrer Zwillingsschwester Cecily getrennt, die ihr Glück in London machen sollte. Doch dann ergibt sich durch eine Einladung an Cecily die Gelegenheit, dass auch Marianne einen Sommerbesuch auf dem Landsitz Edenbrooke verbringen könnte. In der Diskussion um die Zustimmung ihrer Großmutter wird sie davon überrascht, dass sie die ungeahnt wohlhabende Frau zu ihrer Erbin einsetzt. Mit diesem Wissen und der Anweisung sich das nicht anmerken zu lassen macht sie sich mit ihrer Zofe auf die beschwerliche Reise nach Edenbrooke. Entsetzlicherweise werden sie unterwegs Opfer eines Raubüberfalles. Doch ihre Zofe kann den Verbrecher mit einem Schuss in die Flucht schlagen, aber ihr Kutscher wird verletzt. Die zur Hilfe aufgesuchte Poststation trifft sie zunächst auf einen unfreundlichen und untinteressierten Herren, doch dann hilft das Personal.
Nach der verspäteten Ankunft in Edenbrooke muss sie dann feststellen, dass eben dieser Herr der Zweitgeborene der Familie ist. Ihre Schwester Cecily hat ihrerseits den Erstgeborenen Charles als Ehekandidaten ins Auge gefasst. Daher interessiert sich Marianne besonders für die Familie. Bei gemeinsamen Unternehmungen kommen sie und Philip sich näher, er flirtet mit ihr, sie empfindet ihn als Charmeur. Er geht mit ihr innig und sanft um. Aus der Freundschaft wird dann ganz langsam mehr. Die für sie zunächst fremden Gefühle verwirren und überfordern sie.
Doch dann erfährt sie zufällig im Gespräch mit einer Nachbarin, dass sein älterer Bruder bereits vor einigen Jahren verstorben ist und er somit der Erbe ist und ihre Schwester dann wohl ein Auge auf ihn geworfen hat. Damit ist er für sie tabu, da sie mit ihrer ungleichen Schwester seit Kindertagen nicht in Wettstreit tritt. Die schönen unbeschwerten Tage mit Philip sind somit durch die Anreise ihrer Schwester für sie vorbei.
Doch dann kommt es zu dramatischen Entwicklungen, die für beide einiges klarer werden lassen. Nach einem spannenden und turbulenten letzten Teil kommt es zu einem sehr romantischen Happy End.
Marianne, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, kann als sympathische Figur überzeugen. Sie ist so ganz anders als so manche junge Dame ihrer Zeit.
Man kommt gut in die Erzählung rein und kann das Buch flüssig lesen. Man kann sich dank der guten Beschreibungen sehr gut in die damalige Zeit und deren Regeln und Sitten hinein versetzen.
Ganz besonders schön fand ich auch den Einband, mit der romantischen Blütenallee und dem abgebildeten Gebäude.
Ein historischer Wohlfühlroman für gefühlvolle Lesestunden.
10 von 10 Punkten.