Wie lässt sich der Teufelskreislauf der Rezession, der Depression, der Jammerei stoppen?

  • Nach vielen Jahren Wohlstand herrscht in unseren Breitengraden Stillstand.


    Stagnation. Sogar eher Rückgang des Wohlstandes.


    Währenddessen in China und Indien die Menschen strahlen, glücklich sind, immer mehr Arbeit finden und dort der Wohlstand steigt, zeigen sich die Menschen in Deutschland etc. griesgrämig, jammerfreudig und resigniert, die Kaufkraft ist gering, die Leute sparen - da sie Angst haben.


    Zusätzlich wird die Welt regiert von Konzernen - die Menschen sind deren Marionetten, willige Marionetten, ohne es zu wissen oder gar wahr haben zu wollen.


    Wie sollen wir die Rezession stoppen?


    Wie können wir den Teufelskreislauf besiegen?


    Wie können wir hierzulande diese elendige Missstimmung besiegen?


    Jetzt können hier einmal jene, die dauernd über die Politiker schimpfen, sagen, was sie dagegen machen würden.


    Gruß

  • Zitat

    Original von Historikus
    . Sogar eher Rückgang des Wohlstandes.


    Ich sehe nix davon...ausser dass die Leute jammern nicht mehr zweimal im Jahr in Urlaub fahren zu können.


    Hier muß niemand hungern und eigentlich hat jeder ein Dach überm Kopf, der das will..


    Jammern auf hohem Niveau..dagegen kann man nix machen.
    Noch sind wir Deutschen nicht bereit, als GAstarbeiter monatelang ohne Familie, in einem Container hausend, Geld ranzuschaffen...also kanns so schlimm nicht sein.


    Ich kanns auch bald nicht mehr hören...geh mal in die Stadt..es wird gekauft wie blöd, versuch mal kurfristig ne Reise zu buchen..alles belegt, schau dir die Autos an, die die Leute fahren.....


    Ansrpüche runterschrauben...und ran an die Kartoffeln..!




  • Meine Rede!!!!





    Und His: Schau dir mal an, wie z. T. die Menschen in China arbeiten müssen, unter welchen Zuständen! Sie haben keine Gewerkschaften (außer einer einzigen, staatlichen), keine Sozialversicherungen. Dafür eine 50 Stunden Woche! Sie haben kaum Unfallverhütungsvorschriften, die eingehalten werden, arbeiten an alten Maschinen, an denen regelmäßig Menschen verstümmelt werden, atmen giftige Gase ein.


    Ich bin mir sicher, dass sie ob ihrer hohen Löhne, mit denen sie sich z.T. zu siebt eine Wohnung teilen und sich die Kosten für eine ärztliche Versorgung nicht leisten können uns bemitleiden, weil bei ihnen die Wirtschaftsleistung steigt und bei uns sinkt.




    Zum Donnerdrummel!!!


    Wir hatten dieses Thema jetzt schon einige Male und ich bin immer noch der Meinung, dass wir einfach den Gürtel etwas enger schnallen, was uns weiß Gott nicht umbringt und in die Hände spucken sollten.

  • Zitat

    Original von Historikus
    Stagnation. Sogar eher Rückgang des Wohlstandes.


    Währenddessen in China und Indien die Menschen strahlen, glücklich sind, immer mehr Arbeit finden und dort der Wohlstand steigt, zeigen sich die Menschen in Deutschland etc. griesgrämig, jammerfreudig und resigniert, die Kaufkraft ist gering, die Leute sparen - da sie Angst haben.


    Gruß


    Muß ich Alex und Ronja recht geben.


    Glück ist eben NICHT finanzieller Wohlstand...vielleicht sollten sich die Menschen HIER endlich mal wieder darauf besinnen, wo die wahren Werte liegen?


    Dann kommt auch das Glück wie von alleine, denk ich.


    :wave
    Baumbart

  • Zitat

    Original von Alexx61
    Ich kanns auch bald nicht mehr hören...geh mal in die Stadt..es wird gekauft wie blöd, versuch mal kurfristig ne Reise zu buchen..alles belegt, schau dir die Autos an, die die Leute fahren.....


    *voll und aus ganzem Herzen unterschreib*


    Wenn ich mir auch die Jammerei im Benzinpreis-Thread anschaue, passt das genau ins Bild. Und wenn ich all die hochpreisigen Nobelhobel betrachte, die mich täglich auf der Autobahn überholen... Solange wir überhaupt noch Geld für Autos haben, dürfen wir uns über Treibstoffpreise nicht aufregen.


    Allerdings ist ein Umdenken nötig. Wir alle hier sind wohl in einem mehr oder weniger hohen Wohlstand aufgewachsen und sind es gewöhnt, alles sofort und jederzeit zu haben. Auf Gewohntes zu verzichten ist immer schwer. Aber je früher wir akzeptieren, dass die "fetten Jahre" vorbei sind, desto leichter wird uns die Umstellung fallen. Ich jedenfalls werde mich nicht krankjammern.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Historikus


    Währenddessen in China und Indien die Menschen strahlen, glücklich sind, immer mehr Arbeit finden und dort der Wohlstand steigt, zeigen sich die Menschen in Deutschland etc. griesgrämig, jammerfreudig und resigniert, die Kaufkraft ist gering, die Leute sparen - da sie Angst haben.


    Kürzlich hat mal jemand gesagt: "Wenn wir in Mitteleuropa die Preise für Waren aus China bezahlen wollen, dann werden wir auch bald für die Löhne der Chinesen schuften müssen."


    Schon mal darüber nachgedacht?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von Alice


    Kürzlich hat mal jemand gesagt: "Wenn wir in Mitteleuropa die Preise für Waren aus China bezahlen wollen, dann werden wir auch bald für die Löhne der Chinesen schuften müssen."


    Schon mal darüber nachgedacht?



    Und wenn wir das auch nicht wollen, dann haben wir eben noch weniger Arbeit, weil dann auch der letzte Industriebetrieb nach China ausgewandert ist.

  • Vielleicht ist es auch einfach so, dass dieses Thema einen ständig berieselt durch Medien, Prognosen, Erzählungen anderer und irgendwann fühlt man sich dann selbst auch schon verdammt mies und sitzt in der Falle.


    Wenn wir erst mal alle Produkte aus Billiglohnländern so bezahlen müssten, dass die Arbeiter DORT wirklich auch nur annähernd so entlohnt würden, wie es ihrer Arbeitsleistung entspricht ................. dann hätten wir wirklich Gründe zu heulen und zu wehklagen. Im Moment genießen wir alle noch relativen Wohlstand auf Kosten anderer.


    Zu Hause habe ich Mustersendungen und Preislisten einiger pakistanischer Händler. Die Waren sind erstklassig verarbeitet, Stoffe und Design absolut hochwertig. Wir hätten jedes dieser Kleidungsstücke für den zehnfachen Preis verkaufen können und hätten damit hier immer noch im mittleren Preissegment gelegen, Fracht und Verpackung inkl................... da stellt man sich schon die Frage, wie ist so etwas möglich und wovon leben die Arbeiter einer solchen Kleiderfabrik. Gleichwertige Kleidung aus deutscher Produktion wäre dagegen wahrscheinlich für manchen unerschwinglich. Diese Rechenkunststückchen treffen für viele Waren zu, die wir oft einfach mal so konsumieren und über deren Produktion/Herkunft wir uns nicht wirklich einen Kopf machen:gruebel .


    Und hier läßt sich so prächtig auf Staat und Gesellschaft schimpfen :fetch. Alle sind schuld nur nicht wir selbst. Ich klinke mich oft aus solchen Jammereien aus, ich habe mich immer für mich und mein Leben selbst verantwortlich gefühlt :-).


    Gabi

  • Ich sehe nicht, dass bei uns der Wohlstand sinkt. Es mag vielleicht mal das eine oder andere kleine Tal geben, in der Gesamtheit aber, ist unser Wohlstand eigentlich immer auf dem gleichen Level. Das Bruttosozialprodukt steigt stetig, wenn auch nicht mehr mit den Zuwachsraten vergangener Jahre - aber es steigt. Die Spar-Milliarden auf bundesdeutschen Sparbüchern wachsen weiter, in der Touristikbranche werden nach wie vor erhebliche Gewinne erzielt. Autos werden auch nach wie vor gekauft.
    Über was man allenfalls streiten könnte wäre doch, ob die Gewinne auch gerecht verteilt werden. Aber was wäre schon gerecht.
    Ich für mein Teil, möchte nicht mit den "glücklichen" Indern und Chinesen tauschen. Die Menschen die dort leben, haben weitaus härtere Lebensbedingungen als wir.
    Für mich hat das Eingangsposting ein Hauch von Provokation.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Ronja
    Und wenn wir das auch nicht wollen, dann haben wir eben noch weniger Arbeit, weil dann auch der letzte Industriebetrieb nach China ausgewandert ist.


    Nö. Im Bereich Billigprodukte mag das angehen, aber Luxusgüter wie Porsche, Mercedes, BMW werden immer doch mehr von hier nach China exportiert als umgekehrt. Im globalen Wettbewerb müssen wir uns halt auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren, und das ist Luxus. Ein Suzuki kann aus Japan kommen, ein Opel auch von GM, aber einen Porsche muß ebenso aus Deutschland sein, wie ein Lambourghini aus Italien sein muß. Oder Beispiel Computer: für einen Bürorechner ist es egal, ob er von Fujitsu ist oder von Siemens, aber die neusten Ballerspiele zockt man am besten auf Medion (nicht davon irritieren lassen, daß "Aldi-Rechner" als billig gelten, das war einmal)

  • Zitat

    Original von Alice
    Auf Gewohntes zu verzichten ist immer schwer. Aber je früher wir akzeptieren, dass die "fetten Jahre" vorbei sind, desto leichter wird uns die Umstellung fallen.


    "Fette Jahre"??? Wann waren denn die? :grin


    Ich bin ein Kind der frühen 1960er. Damals hatte mein Opa (kleiner Bauunternehmer) für seine Familie ein Haus gebaut, und wir gehörten zu den ersten in unserer Straße, die Ölzentralheizung, Garagen, fließend warmes Wasser und richtige Badezimmer hatten. Das kam erst mit dem Bau der umliegenden Siedlungen auf. Als ich in die Schule ging, konnte ich beobachten, wie in den Vorkriegshäusern in unserer Gegend richtige Badezimmer in den Wohnungen eingerichtet und Zentralheizungen installiert wurden. Damals kam gelegentlich ein Riesenlaster mit einem Öltank, der mühselig von außen in den Keller eingebaut wurde. Ein Schauspiel für uns "Blaaren"! :-)
    Bis etwa 1972 marschierte allabendlich "dää Latääre-Pitt" zu Fuß die Straße entlang, um die Gaslaternen anzuzünden; erst danach gab es elektrische Scheinwerfer, die mir die Nachtruhe geraubt haben -- Opa hatte beim Bau des Hauses (1960/61!) im zweiten Stock die Jalousien weggelassen, weil er nicht damit gerechnet hatte, daß dereinst dermaßene hohe und helle Lichtquellen direkt vor dem Haus stehen könnten.


    Damals konnte ich mir einmal die Woche einen Comic kaufen, Bücher gab 's an Festtagen und als Belohnung für ganz besondere Leistungen, ansonsten mußte ich in die Stadtbücherei. Die liebste und häufigste Süßigkeit waren Eßpapier und Neapolitanerschnitten -- wer gibt sich heute mit weniger als Milka oder Lindt ab, Köstlichkeiten, die damals für einige Tage im Jahr vorbehalten waren?
    Mein Fahrrad war ein Holländerrad -- Kostenpunkt nicht viel mehr als 100 Mark --, und ich wurde auch nicht überall hingekarrt, sondern mußte mich selbst bequemen.
    Taschengeld? mein lieber Schwan: ein Fünfer (Heiermann genannt) pro Woche, war für mich als Teenager ein halbes Vermögen -- und dabei waren meine Eltern beide berufstätig, mein Vater sogar Beamter. Aber da war eben eine Studienförderung nach dem Honnefer Modell (Vorläufer zum BaFöG) abzuzahlen.
    Der einzige echte Luxus (so empfand ich es) war das Reiten; der Stall war 8 km entfernt, 2-4mal pro Woche bin ich hin, verdiente mir die Stunden mit Stalldienst -- und was habe ich mich über die reichen Schnöselis ärgern können, die uns behandelt haben wie Bedienstete, da sie zu faul waren, ihre Pferde selbst zu pflegen, zu satteln, zum Schmied zu begleiten, warmzureiten und was weiß ich.


    Edit: Ach ja, Urlaub! (Danke, Voltaire!) Ich fuhr im Sommer mit Opa und Oma auf den Campingplatz, ca. 40 km entfernt, wir machten Radtouren, es waren jede Menge anderer Kinder da, wir paddelten die Schwalm rauf und runter, den nahgelegenen See ...
    Ansonsten mal alle zwei Jahre irgendwohin in Deutschland. Sommer 1973 war ich zum ersten Mal in meinem Leben in Bayern. 1977 und 1978 war ich auf Sprachurlaub in Irland -- und damit ich lange bleiben konnte, war es ein Einzelaufenthalt in einer Familie ohne den Gruppenreisenkram, ohne Kurs, ohne organisierte Ausflüge. BTW: Ich hatte eine tolle Zeit dort -- es war phantastisch! :-)


    Das war nicht die "gute alte Zeit", das war die Realität! :grin


    In den 1970ern ging es los mit der Devise "Raus aus der Stadt!" In den 1980ern entstanden die Einfamilienhausghettos. Diese Entwicklung ist in den Köpfen der Leute eine solche Selbstverständlichkeit, daß man den nahenden Weltuntergang beklagt, wenn man sich nicht sein eigenes Zweihundertquadratmeterhaus mit Tausendquadratmetergarten im Grünen bauen kann -- natürlich samt perfekter verkehrsttechnischer Anbindung (Bus und Bahn im 5-Minuten-Takt), Doppelgarage mit Oberemittelklassefregatte für Papi und Minibus für Mutti und Prinz oder Prinzessin, samt Waschmaschinetrocknertrockenraumhobbyraumkeller und Spülmaschineelektroherdtausendliterkühlkombieinbauküche und Wasweißichnochalles!


    Die »brave new world«, die man sich während des Wirtschaftswunders für eine ferne Zukunft erträumte, als man naiv an unendliches Wachstum und unendlichen Fortschritt glaubte, die soll irgendwann Realität gewesen sein?


    Wer das glaubt, hat wirklich einen an der Waffel! :pille


    Und das Beste an der ganzen Sache ist, daß wir Wessis uns über das Anspruchsdenken der Ossis beschweren ...

  • Zitat

    Original von Iris
    Wer das glaubt, hat wirklich einen an der Waffel! :pille


    Ich liebe diese sachlichen Bezeichnungen für andersdenkende Menschen. :grin :grin
    Wer nicht deine Ansicht teilt, der hat also einen an der Waffel! Iris, dein Name sei "Intoleranz" - können wir uns darauf einigen? :-) :-) :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ich liebe diese sachlichen Bezeichnungen für andersdenkende Menschen. :grin :grin
    Wer nicht deine Ansicht teilt, der hat also einen an der Waffel! Iris, dein Name sei "Intoleranz" - können wir uns darauf einigen? :-) :-) :wave


    Offen gestanden, mir ist ziemlich gleich, ob du das denkst. Man kann seine Intoleranz auch in schöne Phrasen kleiden -- Tatsache ist, daß jemand, der glaubt, es sei uns irgendwann in der Zeit nach WW2 materiell insgesamt besser gegangen als heute, schlichtweg Halluzinationen hat.

  • Hi Iris,


    ja, kommt mir alles ziemlich bekannt vor.


    Für mich waren damals die 'Putztage' bei meiner Oma die Highlights schlechthin. Dann brachte meine Tante mir den neuesten Comic mit und EINE Süßigkeit.


    Taschengeld kannte ich nur aus Erzählungen und wenn überhaupt, dann bekam ich mal 50 Pfennige von meinem Opa. Selbst als ich in der Ausbildung war bekam ich nur meine Fahrkarte bezahlt, Essen und Trinken gab es nur von zu Hause oder eben zu Hause. Zu Anfang bekam ich eine Ausbildungsvergütung von 75,00 DM, im letzten Jahr waren es schon 115,00 DM. Für mich war das ein kleines Vermögen .................... das sofort in die Taschen meiner Eltern wanderte.


    Meine Eltern waren auch beide berufstätig, trotzdem haben wir ohne großartigen Luxus gelebt wenn man davon absieht, dass meine Mutter die erste Waschmaschine im Haus hatte, wir das erste geflieste und eingebaute Badezimmer ( aber immer noch mit Kohlebadeofen, das roch immer gut wenn Tannenzweige darin verbrannt wurden) hatten und auch den ersten Fernseher, ab ca. 1956, einbaut in eine riesige Truhe mit Radio und Plattenspieler. Dafür hatten wir Samstags immer unser Wohnzimmer voll mit Nachbarn und Familie, wir Kinder mussten dann versuchen, von der Diele aus noch einen Blick auf den Fernseher werfen zu können.


    Wichtigste Spielzeuge: Schlittschuhe, Rollschuhe, Puppen, Puppenwagen......... Puppenkleider wurden selbst genäht, gehäkelt, gestrickt, für die Rollschuhe gab es ab und an mal neue Lederriemen wenn die alten zerschlissen waren, ansonsten wurden sie so lange gefahren bis das Eisen durchkam.


    Kleidung wurde selbst genäht, gestrickt und ausgebessert ............. also, so richtig wirtschaftswundermäßig oder luxuriös war das nicht .......... aber wir waren alle rundherum zufrieden mit dem, was wir hatten. Klar hatten meine Eltern auch Träume und Wünsche, ich auch, aber es war keine Tragödie wenn es nicht in Erfüllung ging.


    Gabi

  • Zitat

    Original von Iris


    Offen gestanden, mir ist ziemlich gleich, ob du das denkst. Man kann seine Intoleranz auch in schöne Phrasen kleiden -- Tatsache ist, daß jemand, der glaubt, es sei uns irgendwann in der Zeit nach WW2 materiell insgesamt besser gegangen als heute, schlichtweg Halluzinationen hat.


    Das es dir gleich ist was ich sage, ist mir schon klar. Vielleicht leide ich ja an Halluzinationen, wäre möglich. Allerdings scheinen bei dir Defizite darüber zu herrschen, wie man die wirtschaftlichen Standards vergangener Zeiten mit dem heutigen Standard vergleicht. Ein solcher Vergleich ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Das was du geschrieben hast, ist nur plakativ und von der Substanz her leider sehr dünn.
    Im Gegensatz zu deinen anderen Beiträgen in diesem Forum hat mich dieser Beitrag hier in diesem Thread schon enttäuscht. Aber ich weiß - auch das ist dir egal. Trotzdem ist es mir nicht egal, dir das zu sagen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Weder meine Großeltern (waren keine Unternehmer sondern Arbeiter), noch meine Eltern kannten jemals den Luxus eines eigenen Hauses oder auch nur einer eigenen Wohnung.


    Ich werd ohne Glücksspirale wohl so schnell auch nicht dahin kommen, wie auch meine Brüder mit Ihren Familien.


    Es gibt und gab früher nämlich auch Leute, die nicht Beamte mit garantierter Pension und unkündbarer Stellung sind.
    Wer eine so schöne Kindheit hatte soll sich drüber freuen, wer sie nicht hatte hat nicht etwa einen an der Waffel.


    Reiten???
    Urlaub in Bayern???


    Meine Eltern waren in 34 Jahren EINMAL für EINE Woche an der Nordsee, die restliche Zeit ging das Geld für uns Kinder drauf (ganz ohne Luxus, mein Vater war nämlich kein Beamter sondern Arbeiter).


    Wenn ich genug habe um einmal im Monat ein gutes Buch zu kaufen und einmal im Jahr ne Woche ins Sauerland zu fahren, dann gehts mit gut, ich bin nämlich auch kein Beamter, ich bin einer von denen, die Lohnverzicht üben, damit die Gehälter von Ackermann und Co stimmen.

  • Woltri
    Dein Posting fand ich gut, bis auf deine Beamtenschelte. Vielleicht könnte man ja einmal in einem anderen Thread - wenn es denn möglich ist - über die angeblichen Privilegien der Beamten diskutieren. Vorurteile und Behauptungen werden auch durch häufiges Wiederholen nicht zur Tatsache.
    Nur einmal ein Punkt: Du schreibst von der "Unkündbarkeit" des Beamten. Diesen Begriff kennt man im Beamtenrecht nicht, da es sich um einen arbeitsrechtlichen Begriff handelt. Das "Arbeitsverhältnis" eines Beamten nennt man "öffentlich-rechtliches Dienst- und Treueverhältnis".

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Historikus
    Währenddessen in China und Indien die Menschen strahlen, glücklich sind, immer mehr Arbeit finden und dort der Wohlstand steigt....


    oh, mann! his!


    ich denke, du informierst dich immer so gut - und dann kommen so bekloppte sprüche! wie kann man so undifferenziert über eine lage urteilen?


    es gibt gerade in den letzten wochen eine interessante serie im spiegel zum thema globalisierung! ein thema ist china!


    Billig, willig, ausgebeutet


    Mit aller Kraft will China zur Wirtschaftssupermacht aufsteigen. Dem Ziel wird alles untergeordnet, vor allem das Wohl der Arbeiter. Sie verdienen wenig und haben nichts zu sagen. Und doch drängen immer mehr Menschen in die Industrieregionen.


    leider ist der artikel nicht online, also einfach mal in die letzten hefte schauen!


    und nun zu deutschland!


    gibt es einen grund zu jammern?


    einfach ja oder nein sagen, halte ich da für genauso gefährlich wie den spruch da oben über china!


    gerade gestern wurde eine studie veröffentlicht, dass es in deutschland 760 tausend millionäre gibt! dagegen gibt es auch einige millionen algII-empfänger, die monatlich um die 300 eus + wohnungsgeld bekommen. mehr nicht!


    ich will mich hier nicht noch mehr wiederholen - die diskussionen hatten wir alle schon!


    aber eins will ich bemerken! wenn wir auch ein schlaraffenland im vergleich zu denen der dritten welt sind (eine niedere messlatte findet sich immer), halte ich genau diesen vergleich für bedenklich!


    er missachtet alles, was dieses land in den letzten jahrzehnten aufgebaut hat - zum ein wohlstand für den großteil der menschen hier, aber auch eine überbordende und erstarrte bürokratie.


    es ging lange zeit gut, aber jetzt befinden wir uns in einer stagnation in wirtschaft (wachstumsmäßig sind wir schlußlicht von europa!!!) und politik (z.b. blockaden im bundesrat), die man nicht bejammern, sondern konstruktiv kritisieren sollte.


    soll ich mich hinsetzen und die klappe halten, weil wir ja keinen grund zum jammern haben? leute, macht die augen auf! wenn wir so weiter rumeiern, sind wir irgendwann die dritte welt! (achtung: überdramatisierung!)


    bo

  • Zitat

    Original von Woltri
    Wer eine so schöne Kindheit hatte soll sich drüber freuen, wer sie nicht hatte hat nicht etwa einen an der Waffel.


    Mißverständnis! Ich sagte nicht, daß meine Kindheit das Mindestmaß an Luxus war oder Standard -- gegenüber den meisten den Familien in unserem direkten Umfeld ging es uns materiell ziemlich gut. Ich bin auch keineswegs der Ansicht, daß Armut glücklich macht -- was mich kollossal nervt, ist die Behauptung es gehe uns heute schlechter als "früher", und zwar in dem Sinne, daß man annimmt, es sei uns seit WW2 irgendwann mal materilell (!) besser gegangen, die Zeiten seien sicherer gewesen.
    Ich möchte nur mal den Kalten Krieg erwähnen und die Bedrohung durch den atomaren Holocaust, die uns als Teenager durchaus bewußt war. Oder die Ölkrise, als man Sonntags nicht Autofahren durfte. Der RAF-Terrorismus, mit dem sich die Leute verrückt machten.


    Es ist unsere eigene heutige Einstellung, falsche Vorstellungen von einer nie dagewesenen "guten alten Zeit", verlorene Träume und Ideale usw.


    Das Problem ist nicht "die Gesellschaft", "der Staat", "die Politiker", "die Terroristen", "die Konzerne" -- die Probleme namens Angst und Unzufriedenheit haben ihre Wurzeln in uns selbst. In jeder/m von uns!

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Das "Arbeitsverhältnis" eines Beamten nennt man "öffentlich-rechtliches Dienst- und Treueverhältnis".


    was ändert das an der tatsache, dass die leute in irgendwelchen beschäftigungspools geparkt werden, falls ihre arbeit nicht mehr gebraucht wird?