Ich schreibe Ihnen im Dunkeln - Jean-Luc Seigle

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    Einfühlsam und poetisch erzählt Jean-Luc Seigle in diesem dichten, intensiven Roman von der Leidenschaft und den Wünschen einer Frau, die, attraktiv und talentiert, mit ihrem Begehren immer wieder scheitert. Es ist eine wahre Begebenheit, die Jean-Luc Seigle in seinem neuen Roman von der Hauptfigur Pauline erzählen lässt, als sie, in einem Haus in Marokko sitzend, ihre Geschichte aufschreibt. Die tragische Geschichte einer jungen und begabten Frau, die während der deutschen Besatzung Frankreichs für einen deutschen Militärarzt arbeitet und dessen Geliebte wird. Nach der Befreiung Frankreichs üben Männer der Résistance fürchterliche Rache an ihr. Später studiert Pauline in Paris, will sich ihrer großen Liebe Félix offenbaren und wird wegen ihrer Vergangenheit von ihm abgewiesen. Im Affekt tötet sie Félix. Sie wird 1950 zum Tode verurteilt, die Strafe wird in lebenslänglich umgewandelt. Währenddessen dreht der Regisseur Henri-Georges Clouzot auf der Grundlage ihres Schicksals den Film "Die Wahrheit" mit Brigitte Bardot in der Hauptrolle. Aus dem Gefängnis entlassen, muss Pauline sich mit diesem Film konfrontieren und weicht schließlich nach Marokko aus. Wieder verliebt sie sich, wieder will sie sich erklären, will herausfinden, was denn ihre Wahrheit ist.




    Erschütternd und Erschreckend



    Meine Meinung zum Autor und Buch


    Der Roman hat mich erschüttert und erschreckt beim Lesen, besonders da er auf einer wahren Begebenheit beruht, ging mir das ganze sehr unter die Haut. Ich kann diese Frau für ihr tun und handeln nicht verurteilen, nur bedauern, man hat sie zu dem gemacht. Ich habe das Gefühl all ihr handeln , liegt in den Wurzeln ihrer Kindheit. Eine intelligente Frau die um Liebe, und Anerkennung suchte und der ihr Begehren zum Schicksal wurde. Es ist mein erster Roman den ich von dem Autor, Jean-Luc-Seigle gelesen habe. Seine Schilderungen gingen mir beim Lesen unter die Haut. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen erzählt er uns die Geschichte der Pauline Dubuisson, einer jungen Frau , die im Alter von 17 Jahren im besetzten Frankreich während des 2. Weltkriegs , für die deutsche Wehrmacht , für den deutschen Offizier und Arzt Dr. Domnik arbeitete, und seine Geliebte wurde. Von den Anfeindungen, besonders nach der Befreiung, wie die Männer von der Résistance, fürchterliche Rache an ihr nehmen, das alles ist sehr bildhaft und schockierend beschrieben, man sah wie sie gedemütigt , aufs brutalste Weise gefoltert und missbraucht wurde.


    Und doch hat er es mit seinem zum teil poetischen, klaren und kraftvollen Schreibweise , geschafft mich gefangen Zunehmen beim Lesen. Ein Buch das noch sehr lange nachklingen wird und das man nicht so schnell vergisst. Auch erfuhr man viel von dem Rollenbild der französischen Frau in der damaligen Zeit, ihren Kampf um Weiterentwicklung.....


    Meine Zusammenfassung zum Inhalt:


    Sehr schön kann man sich in Pauline hineinversetzen, als sie ihre Lebensbeichte in ihrem Exil nach der Begnadigung in Marokko niederschreibt. Man erfährt wie es zu all dem tragischen geschehen kam und sieht und erlebt es aus ihrem Blickwinkel. Ihre Kindheit war gut behütet, eine sehr fürsorgliche Mutter, die auch nach alle dem was Pauline widerfuhr hinter ihr stand. Ihr Vater war zwar ein liebevoller Mensch, lies aber für mich Pauline zu wenig Luft zum Atmen. Sie verehrte ihn ja schon wie einen heiligen, bestimmte über seine Frau und Tochter. Sogar, als sie mit ihrem Studium als Ärztin hätte anfangen können, sie war überaus begabt, entschied er das sie zu erst Krankenschwester wurde, wieder beugte sie sich ihrem Vater und stellte ihren Wunsch hinten an.


    So, kam es das sie bei dem deutschen Arzt und Offizier arbeitete und sogar seine Geliebte wurde.


    Das wurde Pauline zum Verhängnis, nach der Befreiung Frankreichs, die Männer der Résistance , nahmen auf grausamste und fürchterliche Art Rache an ihr. Der Vater rettete sie, ich glaube man hätte sie einfach getötet. Man stelle sich vor, das alles geschah in der Öffentlichkeit, und das Volk jubelte dazu. Als sie zu studieren Anfing lernte sie ihren Freund Felix kennen, als sie ihm ihre Vergangenheit und was ihr zugestoßen ist beichtet, verspottet und verstößt er sie. Pauline versucht noch einmal eine Aussprache, die anders ausgeht wie vorgenommen im Affekt, tötet sie versehentlich Felix. Man verurteilt sie zum Tode und begnadigt sie zum Schluss in lebenslänglich, genau in dieser Zeit, dreht der Regiseur Henri-Georges-Clouzet, diesen Fall als Grundlage zu seinem Film „ Die Wahrheit“ mit Brigitte Bardot . Ich fragte mich wie muss sich Pauline gefühlt haben. Nach etlichen Jahren Gefängnis, geht sie nach Marokko, wo sie als Ärztin arbeitet und zurückgezogen in ihrem Haus lebt. Sie lernt dort ihre neue Liebe kennen, sie scheint bestand zu haben, bis zum Tage als sie ihm ihre Vergangenheit beichtet, da zerbricht auch diese Beziehung.


    Eine Geschichte mit einem tragischen Ende, Pauline, die um Liebe und Anerkennung kämpfte.


    Das alles ließ sie in ihren Aufzeichnungen zurück. Ihr schien kein Glück vergönnt …..


    Schön das der Autor die Geschichte ausgegraben hat und Pauline damit zum Leben erweckte und uns teilhaben lies an ihrem Leben.




    :lesend

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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