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'Alle verrückt außer ich' - Seiten 001 - 059
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Ich habe gestern Abend noch gelesen und denke, fast alles richtig verstanden zu haben. Allerdings traue ich mir nicht zu, es nun komplett in sinnvollen Worten wieder zu geben.
Auf jeden Fall habe ich mir Gedanken gemacht, positive oder zumindest nicht negativ klingende Ersatzworte für Lampenfieber und Prüfungsangst zu finden.
Zuerst kam ich auf Präsenzvorbereitungsmaßnahme okay, etwas lang und nicht direkt positiv, aber ich wollte "Prüfung" vermeiden, damit es auch für Schauspieler passt.
Und dann "Claqueur" oder "Cheerleader", an denen mich stört, dass es keine deutschen Worte sind.
Mal sehen, was diesbezüglich den anderen Eulen eingefallen ist.Ganz verstanden habe ich nicht, was es mit den 2 Stationen bei den Verbindungen im Gehirn auf sich hat (zumal sich aus meinem Gehirn immer eine Pizza Quattro Statione oder wie sich dat dingens schreibt, dazwischen zu schummeln versuchte. :grin)
Und noch eine Frage, bitte: Wenn der Hirnbetrieb bei wenig günstigen Verlinkungsfindungsvorgaben besonders viel Zucker und Sauerstoff benötigt... müsste man dadurch nicht ordentlich Kalorien verbrauchen?
Und die letzte Frage, bitte: Die Prosopagnosie... ist die angeboren oder kann sie erst im Laufe des Lebens auftreten?
Und ansonsten: Das Buch gefällt mir wie seine Vorläufer auch schon.
Vielen Dank -
Zitat
Original von maikaefer
Auf jeden Fall habe ich mir Gedanken gemacht, positive oder zumindest nicht negativ klingende Ersatzworte für Lampenfieber und Prüfungsangst zu finden.Ja, das war doch mal ein prima Ansatz!
Von so richtig heftiger Prüfungsangst bin ich glücklicherweise nie geplagt gewesen, aber an ordentliches Kribbeln im Bauch kann ich mich erinnern.
Falls ich noch einmal jemanden mit schlimmer Prüfungsangst begegnen sollte, fällt es mir hoffentlich wieder ein und ich kann ihm mit diesen Erklärungen Mut machen :-).ZitatMal sehen, was diesbezüglich den anderen Eulen eingefallen ist.
Ähm, ich war faul und habe mir nichts überlegt :kiss. Krieg ich jetzt :schlaeger?
In dem Zusammenhang hat mir diese supercoole, bildhafte Formulierung besonders gut gefallen:" ...nicht mehr als angstgeschütteltes Nervenbündel zu erleben, sondern vielleicht eher den Boxer vor sich zu sehen, der sich im Satinkapuzenmantel tänzelnd auf den Kampf vorbereitet, während ihr Gehirn dazu den Soundtrack von Eye of the Tiger liefert."Seien sie neugierig und respektvoll sich selbst gegenüber", "lernen sie, ihre Gedanken, Gefühle und ihr Verhalten nicht ständig zu bewerten" - ja, das übe ich seit einiger Zeit. Vor allem nicht mehr zu glauben, es jedem Recht machen zu müssen.
Der Erfolg stellt sich langsam aber stetig ein :-].Die Wichtigkeit der frühkindlichen Jahre für das spätere Leben ist wohl leider immer noch nicht ausreichend bekannt bei vielen Leuten - oder es ist ihnen auch einfach egal, vor allem, wenn das Kind gerade total nervt :-(. Das war auch schon in anderen Büchern von dir ein Thema, Andrea, glaub ich. An diese Einteilungen in "unsicher vermeidend"... kann ich mich recht gut erinnern. Aber das kann gar nicht oft genug aufgefrischt werden!
Vielleicht sollte ich doch öfter mal Fernsehen bzw. Werbung schauen :gruebel. Den Spot mit dem Kaffeerösterei-Chef kenne ich nicht, gelegentlich scheinen mir da doch wichtige Informationen zu fehlen :lache.
Jepp, Menschen, die glauben, dass ihr persönliches Motto das einzig mögliche und sinnvolle ist und versuchen, alle davon zu überzeugen, laufen einem leider ständig über den Weg.
Das gehört zu den Dingen, die mich mit am meisten nerven. Solchen Leuten versuche ich so weit möglich aus dem Weg zu gehen, denn sich da auf Diskussionen einzulassen nervt mich noch mehr. -
Da ich keine so langen Beiträge mag, jetzt noch mal neu :-).
Auch ein interessanter Aspekt, dass sich Menschen, die früh frustriert wurden und bereits als Kind mit Aggressionen darauf reagiert haben, politische Gruppierungen aussuchen, die ihnen die Möglichkeit geben, ihren Hass ausleben zu können. - Werden diese Menschen mehr? Oder wie passt hier der Trend zum Rechtspolulismus?
Mit der Eingabe von Himba und Farben bin ich leider nicht fündig geworden :-(.
Bei blau schwarz Kleid hat es geklappt. Bei mir kommt es sehr auf die Helligkeit des Bildes an, wie ich es wahrnehme. Meist als hellblau/braun auf dunkleren Bilderen auch blau/schwarz und auf insgesamt sehr hellen Bildern auch fast als weiß/gold - aber eher selten. Die beiden anderen Varianten überwiegen deutlich.
Morgen werde ich weiterlesen, aber sicher nicht mehr so ausführlich hier schreiben, weil ich dann nur noch mein Handy benutzen kann.
Aber Beiträge lesen geht auf jeden Fall gut :-). -
Moin,
nach vollbrachtem Tagwerk kann ich mich jetzt auch einklinken.
ZitatOriginal von maikaefer
Ganz verstanden habe ich nicht, was es mit den 2 Stationen bei den Verbindungen im Gehirn auf sich hat (zumal sich aus meinem Gehirn immer eine Pizza Quattro Statione oder wie sich dat dingens schreibt, dazwischen zu schummeln versuchte. :grin)
Stell es Dir als Bahnfahrt vor. Du kannst überallhin gelangen, musst höchstens zweimal umsteigen. So machen es die Neuronen, wenn sie mit anderen Neuronen in Kontakt treten wollen. Jedes Neuron kann mit jedem anderen Neuron im Gehirn über höchstens zwei Zwischenstationen in Kontakt treten.ZitatUnd noch eine Frage, bitte: Wenn der Hirnbetrieb bei wenig günstigen Verlinkungsfindungsvorgaben besonders viel Zucker und Sauerstoff benötigt... müsste man dadurch nicht ordentlich Kalorien verbrauchen?
In Zahlen kann ich Dir das leider gerade nicht sagen ... Da müsste ich mal bei dem von mir sehr geschätzten Achim Peters (Das egoistische Gehirn) nachgucken. Hab ich aber glaub ich gerade verliehen ...ZitatUnd die letzte Frage, bitte: Die Prosopagnosie... ist die angeboren oder kann sie erst im Laufe des Lebens auftreten?
Normalerweise ist sie erblich, kann aber auch durch Schädigungen des Gehirns wie Schlaganfall oder Tumor auftreten.ZitatUnd ansonsten: Das Buch gefällt mir wie seine Vorläufer auch schon.
Vielen Dank
Das freut mich sehr. ich habe bei dem Buch nämlich ein Experiment gewagt. Ich hatte erstmals am Anfang kein Thema, sondern habe es meinem Unbewussten überlassen, mir alles vor die Füße zu schmeißen, was es spannend findet, und erst dann Struktur reinzubringen.Liebe Grüße
Katerina -
Zitat
Original von Lumos
Ähm, ich war faul und habe mir nichts überlegt :kiss. Krieg ich jetzt :schlaeger?
Erstens sowieso nicht und zweitens scheint das ja auch nicht sooo Dein Problem zu sein.ZitatIn dem Zusammenhang hat mir diese supercoole, bildhafte Formulierung besonders gut gefallen:" ...nicht mehr als angstgeschütteltes Nervenbündel zu erleben, sondern vielleicht eher den Boxer vor sich zu sehen, der sich im Satinkapuzenmantel tänzelnd auf den Kampf vorbereitet, während ihr Gehirn dazu den Soundtrack von Eye of the Tiger liefert.
Ja, ich gebe zu, die gefällt mir auch.ZitatDie Wichtigkeit der frühkindlichen Jahre für das spätere Leben ist wohl leider immer noch nicht ausreichend bekannt bei vielen Leuten - oder es ist ihnen auch einfach egal, vor allem, wenn das Kind gerade total nervt :-(. Das war auch schon in anderen Büchern von dir ein Thema, Andrea, glaub ich. An diese Einteilungen in "unsicher vermeidend"... kann ich mich recht gut erinnern. Aber das kann gar nicht oft genug aufgefrischt werden!
Find ich auch. Seit dem Vorgänger (Denken Sie jetzt nichts) hab ich mich in das Thema verbissen.ZitatVielleicht sollte ich doch öfter mal Fernsehen bzw. Werbung schauen :gruebel. Den Spot mit dem Kaffeerösterei-Chef kenne ich nicht, gelegentlich scheinen mir da doch wichtige Informationen zu fehlen :lache.
Sollte es noch mal ein Andrea-Jolander-Buch geben, habe ich der Lektorin bereits fest versprochen, nicht mehr so viele Fernsehbeispiele zu bringen. Ich oute mich damit ja nicht nur als Couchpotato, sondern vor allem auch als Relikt einer Zeit, in der Menschen noch ferngesehen haben. In meinem jüngeren Umfeld (unter vierzig) guckt kein Mensch mehr fern, die streamen alle nur noch.ZitatJepp, Menschen, die glauben, dass ihr persönliches Motto das einzig mögliche und sinnvolle ist und versuchen, alle davon zu überzeugen, laufen einem leider ständig über den Weg.
Das gehört zu den Dingen, die mich mit am meisten nerven. Solchen Leuten versuche ich so weit möglich aus dem Weg zu gehen, denn sich da auf Diskussionen einzulassen nervt mich noch mehr.
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Zitat
Original von Lumos
Ob die mehr werden weiß ich nicht. Ich meine mich erinnern zu können, dass der Anteil von Menschen mit rechtsradikaler Gesinnung in entsprechenden Untersuchungen prozentual eher immer relativ gleich bleibt. ("Witzigerweise" genau so hoch wie die geschätzte Anzahl von Menschen, die nur eine haltlose Bindung erlebt haben.) Ich denke, dass es eher Zeiten und Entwicklungen gibt, die begünstigen, dass sich Hass zeigen darf.
Ich schon:http://ueberzeugend-praesentie…ir_farben_wahrnehmen.html
Die knörzeln wohl immer noch an einer Erklärung rum. Vor kurzen habe ich gelesen, dass Zusammenhänge gefunden wurden zwischen individueller Chronobiologie und Wahrnehmung dieses Kleides. So nach dem Motto: Eulen erleben unterm Strich andere Lichtverhältnisse als Lerchen, und rechnen ihre "Lichterfahrungen" da automatisch mit ein.[quote]Morgen werde ich weiterlesen, aber sicher nicht mehr so ausführlich hier schreiben, weil ich dann nur noch mein Handy benutzen kann.
Aber Beiträge lesen geht auf jeden Fall gut :-).
Ich schreibe nicht mal SMSen. Ich brauch ne Tastatur. Für große Finger.Liebe Grüße
Katerina -
Danke für den Link, Katerina.
Auf der Seite bin ich auch gleich gelandet, aber ich meinte, das Video abspielen zu müssen, und als das nicht klappte, hab ich gleich aufgegeben statt einfach mal ein kleines Stück runterzuscrollen :bonk. -
Vorhin habe ich mit Lesen begonnen. Leider hat die Zeit nur fürs erste Kapitel gereicht, hätte gern direkt weiter gelesen, es liest sich einfach so schön!
ZitatOriginal von Lumos
Ähm, ich war faul und habe mir nichts überlegt :kiss. Krieg ich jetzt :schlaeger?
In dem Zusammenhang hat mir diese supercoole, bildhafte Formulierung besonders gut gefallen:" ...nicht mehr als angstgeschütteltes Nervenbündel zu erleben, sondern vielleicht eher den Boxer vor sich zu sehen, der sich im Satinkapuzenmantel tänzelnd auf den Kampf vorbereitet, während ihr Gehirn dazu den Soundtrack von Eye of the Tiger liefert.
Neue Begriffe habe ich mir auch nicht überlegt, aber ich habe mir fest vorgenommen diese wunderbare Beschreibung meiner Tochter weiterzugeben, wenn mal wieder Lampenfieber ein Thema ist. -
Wem ist bei "zufriedenmachende Substanzen" auch seine Buchkaufsucht eingefallen? Wobei Bücher ja keine Substanzen sind. Das Schlüsselwort war vermutlich "Belohnung".
Logisch fand ich die Erklärung zur Verhaltensänderung. Wenn es keiner merkt, kann auch keiner meckern.
Ich habe mal aus Zeitnot meinen Sport auf morgens verlegt. Dann war es einfach egal, wie spät ich abends aus dem Büro kam. Allerdings bin ich nicht der Morgenmensch, der zwischen Zähneputzen und Laufschuh zubinden auch noch einen verschlafenen Wurm fängt. Da musste ich mich auch ständig an die Vorteile erinnern, den ein geänderter Zeitplan bringt und dann war es irgendwann nicht mehr so schlimm.Das Thema mit den verschiedenen Bindungen hatten wir schon im letzten Buch, oder? Darüber grübel ich nämlich schon länger nach, ob das immer auf jeden anzuwenden ist und ob ein desinteressierter Mitbürger einfach eine unachtsame Mutter hatte.
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Zitat
Original von Lumos
Die Wichtigkeit der frühkindlichen Jahre für das spätere Leben ist wohl leider immer noch nicht ausreichend bekannt bei vielen Leuten - oder es ist ihnen auch einfach egal, vor allem, wenn das Kind gerade total nervt :-(. Das war auch schon in anderen Büchern von dir ein Thema, Andrea, glaub ich. An diese Einteilungen in "unsicher vermeidend"... kann ich mich recht gut erinnern. Aber das kann gar nicht oft genug aufgefrischt werden!
Das Gerücht, dass man ein Kleinkind nachts heulen lassen soll, damit es lernt alleine durchzuschlafen hält sich leider immer noch hartnäckig.
Ich denke aber, wenn ein Kind mal angefaucht wird, weil es grade furchtbar nervt und auch sonst einfach alles schief läuft, macht das noch keine unsichere Bindung.
Ich hoffe es zumindest, weil auch mir das passiert, wenn so gar nichts klappt wie es soll, die Nacht wieder bescheiden war usw. -
@ Lumos: Nein, hier wird nicht , schon gar nicht bei diesem lammfrommen Avatar
@ Andrea:
Was ich, seit das Buch hier auftauchte, loswerden wollte, mich aber nicht so recht traute, wir aber wie soeben festgestellt, ja nicht , , traue ich mich jetzt doch: Ich stolpere jedes Mal bei deinem Titel, weil irgendetwas in mir "Alle verrückt außer MIR" lesen will. Ist das regional?
Danke für deine Antworten. Das mit den zwei Stationen habe ich *schäm* immer noch nicht richtig verstanden. Habe eben gegooglet, aber da standen Sachen wie Neurotransmitter oder so und im Buch zurückblättern kann ich mit diesem unpapierenen nicht so gut. Deshalb frage ich mal ganz doof bzw sage ich dir, wo ich "stehen geblieben bin" - ich verstand das so, dass es etwas mit Gedankenverbindungen zu tun hat. Ist das richtig? Und wenn ja, hätte ich dafür gerne ein Beispiel. Ich sehe auf der Wiese einen Fliegenpilz. Was macht mein Hirn jetzt damit? Welche zwei Stationen führen jetzt wohin?Ja, das mit der frühkindlichen Geschichte... Auch meine Mutter wurde nach dieser Frau Haarer erzogen und ich auch.
Was den Kalorienverbrauch angeht, sah ich neulich bei "Wissen vor 8" etwas mE Interessantes: Angeblich kann man durch das bloße Anschauen von Horrorfilmen abnehmen. Für mich ungeeignet, wenn dann vielleicht(!) Horrorbücher. Allerdings werden dann nicht die Reserveeinlagerungen auf der Hüfte abgebaut, sondern nur das Fett/der Zucker oder so von der letzten Mahlzeit vorher. Aber immerhin Ich werde das im Auge behalten.
"Eye of the tiger" kenne ich nicht, "mein" Boxerlied ist und bleibt wohl auch "Time to say good bye" - Henry Maske sei es geklagt, und das ist wohl nicht so geeignet. Da vielleicht eher "Auf in den Kampf, Torehehehero" oder der Aida'sche Triumphmarsch.
Das mit dem respektvollen Umgang mit sich selbst versuche ich auch, aber der Grat zwischen dem und dem Zuviel um sich selbst kreiseln bzw zu viel Nabelschau betreiben ist auch dünn, oder?
Zum letzten Absatz im ersten Lumos-Posting: Klar denkt jeder, seine Meinung sei richtig. Täte er das nicht, hätte er sie ja nicht. Problem ist halt, dass er sie für die einzig akzeptable hält. Ob es regnet oder nicht, dazu kann man keine abweichende Meinung haben, sofern man nebeneinander steht und nass wird. Aber man kann sehr wohl unterschiedlicher Meinung sein, ob es gutes Wetter ist oder nicht. Ein Schirmverkäufer wird das höchstwahrscheinlich anders sehen als ein Sonnenanbeter
Und: Mein Kleid war hauptsächlich hellblau braun.
Das mit dem "Vor die Füße schmeißen lassen" - bei mir kommt es an wie ein Gespräch mit meiner Lieblingsnachbarin - klappt prima!
Zum zweiten Abschnitt schreibe ich später!
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Zitat
Original von Büchersally
Ich habe mal aus Zeitnot meinen Sport auf morgens verlegt. Dann war es einfach egal, wie spät ich abends aus dem Büro kam. Allerdings bin ich nicht der Morgenmensch, der zwischen Zähneputzen und Laufschuh zubinden auch noch einen verschlafenen Wurm fängt. Da musste ich mich auch ständig an die Vorteile erinnern, den ein geänderter Zeitplan bringt und dann war es irgendwann nicht mehr so schlimm.
Für mich persönlich am Verblüffendsten ist die Sache mit der Routine, dass ich nämlich etwas einfach regelmäßig machen muss, damit es keiner Entscheidung mehr bedarf, sondern praktisch automatisch abläuft, und dass es sich komisch anfühlt, es nicht zu tun. Dass es am Anfang also völlig wurscht ist, wie lange ich das jeweils tue, dass es also völlig okay ist, die Laufschuhe anzuziehen und genau bis zur nächsten Ecke zu laufen und wieder zurück. Die Hauptsache ist, dass ich dem Gehirn beibringe: jeden Morgen wird gelaufen.ZitatDas Thema mit den verschiedenen Bindungen hatten wir schon im letzten Buch, oder? Darüber grübel ich nämlich schon länger nach, ob das immer auf jeden anzuwenden ist und ob ein desinteressierter Mitbürger einfach eine unachtsame Mutter hatte.
Manche Sachen (erstaunlich viele) haben durchaus auch einen genetischen Anteil. Ob sie sich dann auch entfalten, hängt aber auch mit der perönlichen Lerngeschichte zusammen, und bei der Persönlichkeit eben auch mit den ersten Jahren.
Ich wollte das Thema am Anfang des Buches (ebenso wie die Hirngeschichten) zumindest noch mal kurz zusammenfassen, weil das mittlerweile für mich die Basis ist, auf der vieles andere, was später kommt, aufbaut oder sich besser erklären lässt.Liebe Grüße
Katerina -
Zitat
Original von Zwergin
Das Gerücht, dass man ein Kleinkind nachts heulen lassen soll, damit es lernt alleine durchzuschlafen hält sich leider immer noch hartnäckig.Ich denke aber, wenn ein Kind mal angefaucht wird, weil es grade furchtbar nervt und auch sonst einfach alles schief läuft, macht das noch keine unsichere Bindung.
Ich hoffe es zumindest, weil auch mir das passiert, wenn so gar nichts klappt wie es soll, die Nacht wieder bescheiden war usw.Alle wirklich guten Mütter, die ich persönlich kenne, deren Kinder also mittlerweile erwachsen und gut geraten sind (im Sinn von glücklich und freundlich anderen gegenüber), haben irgendwann mal gesagt, dass sie ihre Kinder manchmal an die Wand klatschen könnten. Sie haben es halt bloß nicht getan.
Wichtig ist halt zu verstehen, wie wichtig die ersten eineinhalb Jahre für die Entwicklung des Gehirns und damit der Persönlichkeit sind, und auch, dass das Kind in der Zeit seine Gefühle noch nicht selbst regulieren kann. Wenn man aber seinem Kind später immer noch nicht begebracht hat, dass auch andere Rechte, Gefühle (und Nerven!) haben, erzieht man m.E. ein sozial imkompatibles Monster. -
Zitat
Original von maikaefer
Was ich, seit das Buch hier auftauchte, loswerden wollte, mich aber nicht so recht traute, wir aber wie soeben festgestellt, ja nicht , , traue ich mich jetzt doch: Ich stolpere jedes Mal bei deinem Titel, weil irgendetwas in mir "Alle verrückt außer MIR" lesen will. Ist das regional?Nee, regional ist es nicht, aber irgendwie schwer zu erklären. (Vielleicht hilft mir jemand?) Im Montségur-Autorenforum, wo ich das Buch vorgestellt habe, ist auch lange niemand darüber gestolpert, auch von meinen Probelesern nicht. Irgendwann fragte dann doch mal ein Autorenkollege, ob das nicht "Alle verrückt außer mir" heißen müsste. Meine Antwort war: Nicht in einer Welt, in der Giraffen auf dem Seil tanzen.
Es ist ja zurzeit ein bisschen in Mode, nicht grammatikalisch korrekte Buchtitel zu wählen, um sich auf Umgangssprache zu beziehen. Der Titel stammt vom Verlag, aber ich bin auch nicht drüber gestolpert, und irgendwie klingt er für mich eingängiger als die korrekte Form. (Aber wie gesagt, ich brauche da vielleicht die Mithilfe derer, die auch nicht darüber gestolpert sind, um zu verstehen, warum die meisten es nicht tun.)Zitat
Danke für deine Antworten. Das mit den zwei Stationen habe ich *schäm* immer noch nicht richtig verstanden.Zwei Regeln für die Leserunde:
Niemand schämt sich hier und niemand geht raus, ohne mich so lange zum Erklären zu zwingen, bis es verständlich ist.
Ich zitiere mich hier mal aus "Denken Sie jetzt nichts":
"Schon bei Ihrer Geburt besitzen Sie die gleiche Anzahl von Nervenzellen" (Neuronen) "im Gehirn wie ein Erwachsener. Deren schiere Anzahl nützt Ihnen allerdings noch nicht viel. Wichtig ist das, was nun passiert. Diese Zellen sind nämlich eifrig damit beschäftigt, das zu tun, was sie ein Leben lang tun werden: Sie bilden Verbindungen zu anderen Hirnzellen. Jede einzelne von ihnen kann bis zu zehntausend Verbindungen mit anderen eingehen und ist über höchstens zwei Stationen mit jeder anderen Hirnzelle verbunden. So entstehen später die überraschenden Ideen, die das Unbewusste Ihnen serviert."ZitatHabe eben gegooglet, aber da standen Sachen wie Neurotransmitter oder so und im Buch zurückblättern kann ich mit diesem unpapierenen nicht so gut. Deshalb frage ich mal ganz doof bzw sage ich dir, wo ich "stehen geblieben bin" - ich verstand das so, dass es etwas mit Gedankenverbindungen zu tun hat. Ist das richtig? Und wenn ja, hätte ich dafür gerne ein Beispiel. Ich sehe auf der Wiese einen Fliegenpilz. Was macht mein Hirn jetzt damit? Welche zwei Stationen führen jetzt wohin?
Es geht (hier zumindest) weniger darum, wie Wahrnehmung funktioniert, sondern mehr darum, wie neue Ideen entstehen, nämlich durch Verknüpfungen und Assoziationen.
Wenn Dir plötzlich einfällt, wie Du etwas lösen oder anders machen oder zwei Dinge miteinander kombinieren kannst (Ich könnte in den Marmorkuchenteig auch mal Kirschen reintun), haben sich neue Verknüpfungen zwischen Neuronen gebildet. Wieviele Zwischenstationen (höchstens zwei) die dafür brauchen, um das zu tun, und wie genau diese "Umsteigebahnhöfe" aussehen, ist in diesem Zusammenhang erstmal wurscht. So sehr wollte ich nicht ins Detail gehen, es geht ja nur darum zu illustrieren, wie superschnell das gehen kann.ZitatJa, das mit der frühkindlichen Geschichte... Auch meine Mutter wurde nach dieser Frau Haarer erzogen und ich auch.
Das zeigt mal wieder, wie lange sich sowas hält. Die Bindungstheorie setzt sich langsam durch, aber auch nicht flächendeckend. Ich habe einige französische Patientinnen, die mir bestätigen, dass die Realität dort noch anders aussieht. Da ist das Baby oft möglichst weit vom Schlafzimmer der Eltern entfernt, damit man nachts vom Schreien nicht gestört wird.
Zitat"Eye of the tiger" kenne ich nicht, "mein" Boxerlied ist und bleibt wohl auch "Time to say good bye" - Henry Maske sei es geklagt, und das ist wohl nicht so geeignet. Da vielleicht eher "Auf in den Kampf, Torehehehero" oder der Aida'sche Triumphmarsch.
Das dürfte auch supergut funktionieren!
"Eye of the Tiger" stammt glaub ich aus "Rocky".ZitatDas mit dem respektvollen Umgang mit sich selbst versuche ich auch, aber der Grat zwischen dem und dem Zuviel um sich selbst kreiseln bzw zu viel Nabelschau betreiben ist auch dünn, oder?
Das kommt glaub ich sehr drauf an, wie man ab Werk gestrickt ist. Jemand, dem nie Grenzen gesetzt wurden, kann unerträglich werden, wenn er auch noch entdeckt, dass er ja nur behaupten muss, er hätte eben gelernt, gut für sich selbst zu sorgen.
Aber ich habe eben ganz überwiegend mit denen zu tun, die sich pausenlos selbst beschimpfen.
Das Thema Grenzen kommt später noch ausführlich im Kapitel mit den "Nach-Gehör-Einparkern".ZitatDas mit dem "Vor die Füße schmeißen lassen" - bei mir kommt es an wie ein Gespräch mit meiner Lieblingsnachbarin - klappt prima!
Mich kann man ja immer damit glücklich machen, wenn man meine Psychobücher mit einem Gespräch vergleicht!
Liebe Grüße
Katerina -
Sorry - doppelt
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Das blau-schwarze Kleid kannte ich noch nicht und hab es gleich mal angeschaut. Für mich war es blau schwarz und ich konnte garnicht glauben, dass da jemand was anderes sieht. Dann hab ich es meinem Mann gezeigt, der es in weiss-gold sieht. Verrückt.
Diese frühkindlichen Erfahrungen finde ich sehr interessant - und manchmal auch irgendwie belastend aus Mama-Sicht. Im Sinne von "ich bin schuld an jedem Spleen meines Kindes". Übertrieben formuliert, aber ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine...
Warum ist der Handbuchschreiber schlecht, wenn er alles der Reihe nach abarbeitet? Wenn jemand nur einen bestimmten Punkt gezielt nachschauen will findet er sich so vielleicht schneller zurecht? Eigentlich müsste er eine Mischung für alle finden...
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Zitat
Original von maikaefer
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"Eye of the tiger" kenne ich nicht, "mein" Boxerlied ist und bleibt wohl auch "Time to say good bye" - Henry Maske sei es geklagt, und das ist wohl nicht so geeignet. Da vielleicht eher "Auf in den Kampf, Torehehehero" oder der Aida'sche Triumphmarsch. ...
Eye of the tiger von Survivor ist das Lied, zu dem Rocky Balboa alias Sylvester Stallone einlief. Du kannst das vermutlich bei jeder x-beliebigen Stelle in Rocky 1 bis 27 nachgucken.Der gute Henry hatte beim Einlauf stets "Conquest of Paradies" von Vangelis. Time to say goodbye war lediglich die Showeinlage bei seinem letzten Kampf.
Mich hat das mit der Musik und der Einstimmung mal während der Ausbildung interessiert, weswegen ich als Nicht-Box-Fan sämtliche Einlauflieder mit der Anzahl der Siege verglichen habe. Es stimmt tatsächlich, dass die Melodien den Körper eine Substanz bilden lassen, die für "starke Nerven" zuständig ist und eben den Boxer siegen lassen. Langsame aber kräftige Beats sind bei Kämpfen besser geeignet als beispielsweise "Oups she did it again" mit 125 Beats per minute. Der Triumphmarsch wird deswegen lieber beim Baseball genommen.
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Zitat
Original von chiclana
Das blau-schwarze Kleid kannte ich noch nicht und hab es gleich mal angeschaut. Für mich war es blau schwarz und ich konnte garnicht glauben, dass da jemand was anderes sieht. Dann hab ich es meinem Mann gezeigt, der es in weiss-gold sieht. Verrückt.
War bei uns genauso.ZitatDiese frühkindlichen Erfahrungen finde ich sehr interessant - und manchmal auch irgendwie belastend aus Mama-Sicht. Im Sinne von "ich bin schuld an jedem Spleen meines Kindes". Übertrieben formuliert, aber ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine...
Bei der modernen Mama geht es oft schon zu sehr in die andere Richtung. Man kann keine perfekte Mutter sein (Psychotherapeuten fänden das auch eher gruselig), aber man darf auch nicht erwarten, das "perfekte" Kind zu haben.
Außerdem vergessen Frauen m.E. oft (gerade bei Söhnen), wie unendlich wichtig der Papa für die Kinder ist. Ich kenne sehr viele Fälle, wo die Mutter wirklich fast alles richtig gemacht hat, wo der Vater aber praktisch kein Interesse an seinen Söhnen gezeigt hat, was keine guten Auswirkungen hatte.ZitatWarum ist der Handbuchschreiber schlecht, wenn er alles der Reihe nach abarbeitet? Wenn jemand nur einen bestimmten Punkt gezielt nachschauen will findet er sich so vielleicht schneller zurecht? Eigentlich müsste er eine Mischung für alle finden...
Ich wollte da nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich meinte damit einen, der nur davon ausgeht: "Ich muss jetzt diese Funktionsweise beschreiben, jetzt diese." Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, wie er etwas, mit dem er sich jahrelang beschäftigt hat, für jemanden aufbereiten kann, der davon keine Ahnung hat.Liebe Grüße
Katerina -
Zitat
Original von Büchersally
Mich hat das mit der Musik und der Einstimmung mal während der Ausbildung interessiert, weswegen ich als Nicht-Box-Fan sämtliche Einlauflieder mit der Anzahl der Siege verglichen habe. Es stimmt tatsächlich, dass die Melodien den Körper eine Substanz bilden lassen, die für "starke Nerven" zuständig ist und eben den Boxer siegen lassen. Langsame aber kräftige Beats sind bei Kämpfen besser geeignet als beispielsweise "Oups she did it again" mit 125 Beats per minute. Der Triumphmarsch wird deswegen lieber beim Baseball genommen.
Das find ich ja mal interessant!
Ist für mich natürlich auch wieder ein Beleg dafür, wie gut unser Unbewusstes funktioniert, dass wir instinktiv das Richtige wählen, denn die Trommler beim Militär gab es ja auch schon vor Urzeiten. Da kannte noch keiner diese Forschungsergebnisse.
Beim Laufen ist es ja auch wichtig, die für sich richtigen bpm zu wählen, wenn man sich dazu Musik auf die Ohren tut.
(Hach, wie trauere ich meinem Wii-Spiel Step to the Beat nach ...)Liebe Grüße
Katerina