Bigtime: Karma Girl - Jennifer Estep

  • Inhalt:
    In der Welt von »Bigtime« hat jede Stadt mindestens einen Superhelden. Doch selbst der coolste Held kann nichts gegen die Irrungen und Wirrungen der Liebe ausrichten. Daher sollten sich die Heroen in Jennifer Esteps neuer Reihe besser zweimal überlegen, für wen sie aus dem Spandex schlüpfen:
    Reporterin Carmen Cole erlebt ihren absoluten Alptraum. Kurz vor ihrer Hochzeit erwischt sie ihren Verlobten mit ihrer besten Freundin im Bett. Und es kommt schlimmer – er ist auch noch der ortsansässige Superheld und ihre beste Freundin dessen Erzfeindin! Nach dieser Demütigung beschließt Carmen, sich zu rächen und befördert die beiden geradewegs in die Schlagzeilen. Von da an ist es ihre Lebensaufgabe, Superhelden zu enttarnen. Als sie jedoch in der Metropole Bigtime die Identität der mysteriösen Fearless Five aufdecken soll, geschieht eine Tragödie. Carmen möchte daraufhin nichts lieber, als mit dem Job aufzuhören, nur leider haben die Superschurken Gefallen an Carmens Arbeit gefunden. Sie zwingen sie, sich an die Fersen des Anführers der Five zu heften. Und der sieht zu allem Überfluss extrem gut aus ...


    Rezension:
    Carmen Cole findet an ihrem Hochzeitstag heraus, dass ihr Verlobter sie nicht nur mit ihrer besten Freundin betrügt, sondern dass die beiden auch noch Superheld und Erzschurkin sind.
    Zutiefst gekränkt, demaskiert die Journalistin die beiden. Von da an macht sie es sich zur Aufgabe auch die wahren Identitäten anderer Superhelden und Bösewichte aufzudecken und landet schließlich in Bigtime, wo sie die Identitäten der Fearless Five und der Terrible Trinity herausfinden soll...


    "Karma Girl" ist der Auftakt von Jennifer Esteps fünfteiliger Bigtime Reihe, der aus der Ich-Perpektive der Journalistin Carmen Cole erzählt wird.


    Jennifer Estep zählt mittlerweile zu meinen liebsten Autorinnen, einfach weil mich bisher jedes ihrer Bücher begeistern konnte. So habe ich mich sehr auf "Karma Girl" gefreut - zu Recht, denn auch mit diesem Auftakt konnte sie mich packen!


    In der Welt der Bigtime Reihe hat jede Stadt seine eigenen Superhelden, die Menschen in Not helfen und auch gegen die ortsansässigen Superschurken kämpfen.
    Der Anfang zog sich für meinen Geschmack noch etwas, aber die Geschichte nahm zunehmend an Fahrt auf, bis ich das Buch absolut nicht mehr aus der Hand legen konnte - ein wahrer Pageturner!


    Nicht nur die Geschichte war sehr spannend und actiongeladen, ich mochte auch Carmen wirklich gerne, weil sie eine mutige Protagonistin ist, die sich nicht verbiegen lässt und für das kämpft, was ihr wichtig ist! Der Betrug ihres Exverlobten hat sie schwer getroffen und sie beginnt Superhelden und Schurken zu demaskieren, damit nicht noch mehr Menschen durch die geheime Identität von Familienmitgliedern und Freunden verletzt werden können.
    In Bigtime läuft eine Desmaskierung jedoch aus dem Ruder und Carmen muss sich einer Tragödie stellen, die ihr sehr nahe geht und sie hängt ihren Job erstmal an den Nagel. Allerdings hat sie nicht mit Malefica, der Anführerin der Terrible Trinity gerechnet, die sie dazu zwingt die Identität des attraktiven Striker, dem Anführer der Fearless Five aufzudecken.


    Carmen ist mir schnell ans Herz gewachsen, aber auch die vielen Superhelden und Schurken von Bigtime haben mir viel Freude bereitet. Man merkt einfach, dass Jennifer Estep viel Liebe in die Charaktere gesteckt hat und ich hatte viel Spaß dabei gemeinsam mit Carmen über die wahren Identitäten von Striker, Fiera, Mr. Sage, Hermit und Malefica zu rätseln!


    Fazit:
    In "Karma Girl" entführt uns Jennifer Estep in die actiongeladene Welt von Superhelden und Erzschurken.
    Die Geschichte nahm schon schnell an Fahrt auf und entwickelte sich immer mehr zu einem wahren Pageturner, aber nicht nur die Geschichte war sehr spannend, auch die vielen Charaktere haben mir richtig gut gefallen.
    Ich vergebe verdiente fünf Kleeblätter und freue mich schon jetzt auf den zweiten Band "Hot Mama"!
    10/10

  • Das Buch ist der Auftakt der Bigtime-Reihe die aus 5 Bänden besteht und in Amerika bereits komplett erschienen ist. Die Fortsetzung „Hot Mama“ wird im Oktober 2017 erscheinen.


    Die Geschichte spielt in einer Welt, in der jede Stadt ihre eigenen Superhelden und Bösewichte hat, die sich gegenseitig bekämpfen und dabei einiges in Schutt und Asche legen, so wie sich das gehört.
    Niemand weiß, wer sich hinter den vielfältigen Masken und Kostümen verbirgt, bis es sich die Enthüllungsjournalistin Carmen Cole zur Aufgabe macht, so viele Identitäten wie möglich aufzudecken und zu veröffentlichen. Sie ist besessen von ihrem Tun, bis einer ihrer Artikel tragische Folgen hat...


    Das Buch ist wie ein Superhelden-Comic in Buchform, gewürzt mit einem Hauch Chick Lit. Die Autorin spielt gekonnt mit den Klischees dieser Genres.
    Es dauert anfangs etwas bis die Geschichte in Fahrt kommt, aber dann wird es immer spannender. Es gibt jede Menge Action und natürlich fiese Bösewichte, die mit ihren Plänen die Menschheit bedrohen. Bekämpft werden sie von den heroischen Superhelden, die sich in ihren meist hautengen Outfits selbstlos in den Dienst der Menschheit stellen.


    Zwischen diese Fronten gerät Carmen durch ihre Enthüllungen und natürlich ist schnell klar, wie die Handlung verlaufen wird und wer das gebrochene Herz von ihr erst zum Schmelzen bringt, bevor er es endgültig erobert. Und selbstverständlich werden die Pläne der Erzschurken mit viel Getöse vereitelt. Vorhersehbar, theatralisch und überzogen? Aber sicher doch! Genau das erwarte ich aber auch von einer Superheldenstory und die Autorin hat meine Erwartungen sehr unterhaltsam, fantasievoll und mit einem Augenzwinkern erfüllt.


    Ein zusätzliches Bonbon war für mich, dass dieses Buch papego-fähig ist und ich habe diese Möglichkeit zum ersten Mal ausgetestet. Die Möglichkeit zwischen der Printversion und dem ebook hin- und herzuswitchen hat mir sehr gut gefallen und ich würde mich freuen, wenn künftig wesentlich mehr Bücher dieses Feature bieten würden.


    Fazit: Kurzweilige Mischung aus Superheldenstory und Chick Lit.

  • Greifen wir als erstes wieder in die Remembering-Kiste: Ich liebe Superhelden in allen ihren Spielarten, bin ich doch bereits im Kindesalter von ca. 7 Jahren – also im Jahr 1973 – von ihnen infiziert worden. Waren es zuerst die Helden es Marvel-Universums – vorzugsweise die Fantastic Four – so erweiterte sich die Sucht nach den Weltenrettern immer weiter über alle möglichen Verlage und Helden derer ich habhaft werden konnte. Das dies mit deutschen Übersetzungen nicht wirklich gut gelang, merkte ich Anfang der Achtzigerjahre des vergangenen Jahrtausends und so verlegte ich auf die US-Originalausgaben.
    Mittlerweile sind ja die Träume eines jeden Superherojunkies erfüllt worden, denn sie tummeln sich überall. Sei es nun im Kino oder im TV und selbst in Deutschland ist diese Welle gottseidank nicht am Endverbraucher vorbeigegangen.
    Doch sucht der dürstende Junkie stets nach neuem Stoff seines Begehrens und so versuche ich mich mittlerweile auch an Romanen über Superhelden, welche keinen Ursprung im Comic oder Kino/TV haben und sich nur auf den reinen Buchstabenprint außerhalb von Sprechblasen wiederfinden.
    Viel habe ich bisher nicht entdeckt und so dachte ich, es wäre sich nicht falsche der „Bigtime“-Serie von Jennifer Estep in der deutschen Übersetzung eine Chance zu geben – auch wenn alles zuerst mehr wie eine Romantic Superhero-Story wirkte…
    …was sie in groben Zügen auch ist!
    Die Idee eine Story um eine Rache herum zu spinnen, welche vollkommen ungewollte Ausmaße annimmt, hat mir gut gefallen, denn hier ist nicht Mr. Supersauber der Held der Geschichte, sondern der Stadtheld wird durch sein hormongesteuertes Verhalten zum Spielball von Gewalten, die selbst Superhelden vom Kaliber eines SENRTY kaum in den Griff bekommen: Der Urgewalt einer betrogenen Frau!
    Zwar sind die Charakterstudien des Buches recht angenehm, da sie nicht ganz so oberflächlich sind, wie ich es befürchtet hatte, aber das es sich hier ja um ein in sich geschlossenen Superherouniverse handelt und nicht um Gehirnchirurgie sind Handlungen und Wandlungen des Ganzen für den Altvorderen im Comickonsum recht leicht vorhersehbar und nicht wirklich innovativ…
    …muss auch alles nicht, denn „Karma Girl“ konnte genau das, was ich von dieser Art Literatur erwarte: unterhalten!
    Jennifer Estep nutzt Humor und vollkommen übertriebene Superlativen voll als Mittel zum Zweck aus. Man erkennt viele Dinge wieder, welche sie dem Werk ihrer textenden und zeichnenden Bilder-Kollegen entliehen hat, doch ist eine gut umgesetzte Hommage an die Größen des Genres allemal lieber als schlechte und unausgegorene Selbsterfindungen.
    Als männlicher Leser fiel es mir schwer mit der Hauptdarstellerin zu leiden oder mich gar in sie hineinversetzen zu können. Die Gedankenwelt eines weiblichen Reporterracheengels mag vielleicht so aussehen, doch kann ich das weder bestätigen noch verneinen.
    Viele Worte, kurzer Sinn: Estep erfindet hier nichts Neues und bedient sich an diversen Versatzstücken der Independent-Comicszene der USA. Sie schafft es jedoch mit einer recht leichtfüßigen Schreibe alles unterhaltsam an den Leser zu übermitteln.
    Wer „Dark & Gritty“ (wie ich Frank Miller für die Erschaffung dieses Begriffes hasse) bevorzugt, der sollte die Finger weg von diesem Roman lassen. Wer sich jedoch mit den bunteren und leichteren Seiten der Heldenwelt anfreunden kann, der sollte sich diesen Roman gönnen.
    Bigtime ist Serie, also geht es bald wohl auch scheinbar schon weiter und ich denke das ich mit von der Partie sein werde.