Liebe Grinse was du heute erlebt hast lässt mich weinen den ich habe auch eine Erinnerung an jemanden der wie du gehandelt hat. Meine Mama lag 1986 im Krankenhaus auf der Intensivstation und man sagte uns es wird nur noch 1-2 Tage dauern. Sie war 60 und hatte einen Gehirntumor. Wir waren bei ihr mein Bruder, Papa und ich. Der Arzt sagte gehen sie heim es kommt noch schweres auf sie zu. Also sind wir heim.Nachts um 23:30 hat mein Papa bei mir angerufen und gesagt die Mama ist gestorben. Ich war fertig wir wollten sie nicht alleine sterben lassen. Wir sind gleich in die Klinik dann habe ich den Arzt gefragt warum haben Sie uns heim geschickt ich war untröstlich. Da kam ein junger Pfleger mit Pferdeschwanz nahm mich in den Arm und erzählte mir, dass er meiner Mama die Hand gehalten hatte bis zum letzten Atemzug. Darüber habe ich mich sehr gefreut. An diesen Mann habe ich schon sehr oft gedacht..
Liebes Schnuckerle,
nun mag ich doch noch ein paar Worte an Dich schreiben. Lass Dich erstmal umarmen.... Das ist ganz schrecklich, wenn man denkt, man kann noch Abschied nehmen und kommt dann doch zu spät
Weißt Du, mir hat mal jemand gesagt, wenn wir geboren werden, zieht irgendwo jemand eine Uhr auf. Und wann diese abläuft, weiß niemand.
Wir hätten bei Frau G. auch nicht gedacht, dass sie bereits Freitag Mittag geht, aber ihre Zeit war einfach um. Und so war es wohl auch bei Deiner Mutter...
Es sah vermutlich nicht danach aus, dass es so schnell zuende geht....
Manchmal ist es aber auch so (ich habe das anfangs auch nicht glauben wollen /können), dass die Sterbenden erst gehen, wenn ihre ihnen nahen Menschen nicht mehr vor Ort sind - genauso gibt es natürlich auch den umgekehrten Fall, dass noch am Leben festgehalten wird, bis jemand bestimmtes kommt...
Sicherlich ist das nicht immer so, denn das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass wir doch sehr viel Macht über den Zeitpunkt unseres Todes haben.
Es ist und bleibt eines der großen Geheimnisse des Lebens.
Aber schön ist es, liebes Schnuckerle, dass auch für Deine Mutter eine Hand in ihrer letzten Stunde da war - ich bin ziemlich sicher, dass auch, wenn man schon ganz *in sich* ist, in den letzten Stunden /Minuten, man sich doch bewusst ist, dass man nicht allein ist...