du aber durch deine extrem freie Verwendung, die ich willkürlich nannte, zu dieser Inflation maßgeblich beiträgst.
Dass ich sogar maßgeblich beitragen soll, überrascht mich. Ich hatte meine Reichweite eher so mittelhalbniedrig geschätzt.
Aber, wo wir dabei sind. (Nicht nur, aber maßgeblich) als jemand, dem nachgesagt wird, hin und wieder auch etwas zu produzieren, das im weitesten Sinn als "literarisch" bezeichnet werden könnte, finde ich den Begriff "autofiktional" komplett bescheuert, und das, seit ich ihn zum ersten Mal gehört habe. "Fiktion" ist "Erdachtes, Erfundenes", und da in diesen Prozess immer nur eine Person involviert ist, ist es auto-matisch auto. Diese Fiktion ist deshalb immer auch in gewisser Weise autobiografisch, denn die Autobiografie der erzählenden Person hat wesentlichen Einfluss darauf, wie sie erzählt, auch, wenn sie nicht von sich erzählt. Anyway, der Begriff "Autofiktion" für Romane, die auf wahren, selbst erlebten Geschehnissen basieren, ist semantisch völlig neben der Kappe und davon abgesehen überflüssig. Für autobiografisches Erzählen gibt und gab es bessere, allerdings, zugegeben, weniger kompakte Begriffe.