Der Jahrtausendkaiser - Richard Dübell

  • Kurzbeschreibung
    Kurz vor der Jahrtausendwende verkünden Propheten das Ende der Welt. Philipp, ehemaliger Klosterkopist, soll für einen heruntergekommenen Ritter eine Dokumentenfälschung vornehmen. Was als simple Manipulation scheinbar unbedeutender Daten beginnt, entpuppt sich als Teil einer ungeheuerlichen Intrige, die nicht nur Philipps Leben, sondern den Lauf der Geschichte selbst aus der Bahn zu werfen droht. Eine atemberaubende Kriminalgeschichte aus dem Mittelalter, die den Leser nicht mehr aus ihren Fängen läßt, und zugleich eine faszinierende, aber auch erschreckende Vision von der Macht der Geschichtsschreibung.


    Dübell greift hier ein Thema auf, mit dem Historiker schon immer zu kämpfen hatten: die Fälschung von Urkunden. Schon so manches Pergament aus alten Klosterbeständen erwies sich als Fälschung. Diese in Klöstern gern geübte Praxis diente in aller Regel dem "Nachweis" von Besitzrechten an Liegenschaften, also dem Reichtum und damit der Bedeutung des Klosters. Der Autor geht hier noch einen gewaltigen Schritt weiter und spinnt sein Garn um eine gigantische politische Fälschung. Leider verläßt er damit den Bereich des damals Möglichen und so wird m. E. der an und für sich spannend geschriebene Roman zu einer Fantasyhandlung. Trotzdem halte ich das Buch für lesenswert, denn die Spannung ist garantiert.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ich hab das Buch vor ca. 2 Jahren gelesen. Damals war ich nicht so begeistert. Vom Thema her sicherlich interessant, hab so einiges gelernt und daher das Buch nicht sooo stark abgewertet. Aber es war einfach streckenweise doch eher langweilig. Mit der Hauptfigur konnte ich nie wirklich warm werden. Erinnere mich noch an eine 9-stuendige Zugfahrt quer durch Deutschland, wo ich gerade mal 50 Seiten schaffte, weil es spannender war aus dem Fenster zu schauen ...

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zweifelsohne ist die Geschichte etwas zu fantastisch um eine reale Grundlage zu besitzen. Eine gut ausgestaltete Verschwörungstheorie ist sie jedoch trotz alledem.
    Anfangs interessant, zur Mitte hin äußerst zäh werdend, folgt ein sehr spannendes Ende.


    Einige Stellen in der Erzählung scheinen nicht sauber recherchiert zu sein.
    Zu auffällig sind die Diskrepanzen in den Verhaltensweisen einiger Charaktere.
    Auch sind einige Ungereimtheiten im Laufe der Geschichte festzustellen.


    Der Jahrtausendkaiser ist nichts desto trotz um einiges besser als "Im Schatten des Klosters", welches ich vom selben Autor zuvor gelesen habe.

  • Ich habe mir das Buch als eBook geholt. Mal sehen, wie es mir gefällt. Normalerweise fasziniert mich das, was Richard Dübell schreibt. Aus euren Ausführungen und der Bewertung entnehme ich, dass die vier Amazon Sterne aus eurer Sicht wohl eher drei sind.