Kurzbeschreibung
Kurz vor der Jahrtausendwende verkünden Propheten das Ende der Welt. Philipp, ehemaliger Klosterkopist, soll für einen heruntergekommenen Ritter eine Dokumentenfälschung vornehmen. Was als simple Manipulation scheinbar unbedeutender Daten beginnt, entpuppt sich als Teil einer ungeheuerlichen Intrige, die nicht nur Philipps Leben, sondern den Lauf der Geschichte selbst aus der Bahn zu werfen droht. Eine atemberaubende Kriminalgeschichte aus dem Mittelalter, die den Leser nicht mehr aus ihren Fängen läßt, und zugleich eine faszinierende, aber auch erschreckende Vision von der Macht der Geschichtsschreibung.
Dübell greift hier ein Thema auf, mit dem Historiker schon immer zu kämpfen hatten: die Fälschung von Urkunden. Schon so manches Pergament aus alten Klosterbeständen erwies sich als Fälschung. Diese in Klöstern gern geübte Praxis diente in aller Regel dem "Nachweis" von Besitzrechten an Liegenschaften, also dem Reichtum und damit der Bedeutung des Klosters. Der Autor geht hier noch einen gewaltigen Schritt weiter und spinnt sein Garn um eine gigantische politische Fälschung. Leider verläßt er damit den Bereich des damals Möglichen und so wird m. E. der an und für sich spannend geschriebene Roman zu einer Fantasyhandlung. Trotzdem halte ich das Buch für lesenswert, denn die Spannung ist garantiert.