Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt - Nicola Yoon [ab 14 Jahren]

  • Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt - Nicola Yoon [ab 14 Jahren]



    Klappentext:
    Die 17-jährige Madeline hat noch nie das Haus verlassen, denn sie leidet an einer seltenen Immunkrankheit. Bisher war das kein Problem, weil sie es nicht anders kennt. Doch als im Nachbarhaus der geheimnisvolle Olly einzieht, kommen sich die beiden so nah, wie es für Madeline möglich ist. Plötzlich möchte sie die Welt außerhalb ihres sterilen Zimmers entdecken, die sie sonst nur aus Büchern kennt. Selbst wenn es bedeutet, dafür ihr Leben zu riskieren…


    Über die Autorin (von Amazon):
    Nicola Yoon, geboren 1972, ist auf Jamaica und in Brooklyn groß geworden. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann, der das Artwork zu ihrem Buch gestaltet hat, und der gemeinsamen Tochter in Los Angeles. 'Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt' ist ihr literarisches Debüt.


    Meine Meinung:
    Madeline lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter in einem keimfreien Haus. Die einzige Bezugsperson, die sie sonst noch hat ist ihre Krankenschwester Carla, die sich um sie kümmert, während ihre Mutter als Ärztin arbeitet.
    Das Haus hat sie seit über 16 Jahren nicht mehr verlassen, denn sie leidet an einem Immundefekt, durch den sie so gut wie gegen alles allergisch ist und die Welt draußen sie umbringen könnte.
    Sie verbringt ihre Zeit primär mit Lesen, wenn sie nicht gerade über Skype unterrichtet wird.
    Für sie ist das ok so, sie kennt ja auch nichts anderes.
    Bis im Nachbarhaus neue Nachbarn einziehen und sie über Emails Kontakt mit dem Sohn der Familie aufnimmt.
    Das erste Mal ist sie verliebt und sie merkt, dass das alles doch nicht reicht.


    Mir ist das Buch von einer netten Buchhändlerin ans Herz gelegt worden.
    Innerhalb von 24 Stunden habe ich es dann auch verschlungen ;-)
    Es ist aus der Sicht von Madeline geschrieben und man bekommt einen guten Einblick, was sie denkt uns fühlt. Der innere Kampf zwischen "Vernunft" und dem Wunsch auch mal was zu riskieren. Die immer andauernde Frage, ob das Leben so glücklich machen kann.
    Kurze Kapitel verleiten gleichzeitig dazu, dass man sich denkt "ach, ein Kapitel geht noch"


    Auch wenn das Ende vorhersehbar ist, so hat mich das Buch doch gut unterhalten...
    Die Verfilmung kommt am 18. Mai in die deutschen Kinos. Ich denke den Film werde ich mir auch anschauen.


    Von mir bekommt das Buch solide 8 Eulenpunkte

  • Zum Cover kann man einiges sagen. Mittlerweile gibt es schon das dritte, das passend zum Film gemacht ist. Dabei fand ich allerdings das ursprüngliche viel schöner. Die bunten Farben, kleinen Kunstwerke und nur die Schrift sind wenigstens in klein noch auf diesem gezeigt.


    Dass Madeleine nicht gesund ist, merkt man schon auf den ersten Seiten. Hier ist eine Art von Zustandsbericht über ihr Befinden, der auch im Buch immer wieder auftaucht.
    Madeleine lebt im wahrsten Sinne zu Hause in einer Blase, die sie nicht verlassen darf. Aber irgendwie möchte sie das auch nicht. Sie ist mit ihrer Krankenschwester befreundet und verbringt ihre Zeit mit lesen, lernen und Emails.
    Aber als der neue Nachbarsjunge einzieht, ist ihre Welt plötzlich anders.


    Es war so aufregend zu lesen, wie Madeleines bekanntes und isoliertes Leben zu klein wird und sie ausbrechen möchte. Olly macht es ihr natürlich nicht leichter. Ihn lernt man durch Madeleines Beobachtungsposten kennen und man kann sich eigentlich schon gleich ein Bild von seiner nicht so heilen Familie machen.
    Wie sich die beiden schreiben und so näher kennenlernen war super zu lesen. Ollys Neugier auf das Mädchen von nebenan springt richtig über und man fiebert mit, ob sich die zwei auch wirklich irgendwann persönlich treffen werden.
    Diese Protagonisten muss man einfach lieben. Madeleine, die mit ihrer Situation so stark umgeht und Olly, der für sie über einige Hürden springt. Allein schon dadurch merkt man, wieviel sich die Zwei bedeuten.


    Sprachlich kann man von diesem Buch nur begeistert sein. Es geschehen so viele Dinge, dass das Tempo ganz schön hoch ist. Das unglaublich Gute ist, dass das auch das gesamte Buch über so bleibt. Man leidet richtig mit Madeleine, hofft auf das Happy End und im nächsten Moment ist man von den Ereignissen schockiert… und mein Gott, was für ein Ende?! Großartig!


    Was man definitiv noch betonen muss, ist die großartige Gestaltung im Buch. Die Kapitel, die Krankenblätter, die Tagebucheinträge,… selten habe ich solch ein tolles Innenleben eines Buches gesehen.


    Fazit: Ein schwieriges Thema, liebenswerte Protagonisten und eine grandios gefühlvolle Geschichte.
    Absolute Leseempfehlung!