Kurzbeschreibung:
London 1330: Der achtzehnjährige Jonah hat kein leichtes Leben am Haushalt seines trunksüchtigen Cousins. Einzig seine Großmutter schenkt ihm ein wenig Zuneigung. Doch eine Begegnung mit dem jungen König Edward und Königin Philippa lenkt Jonahs Schicksal in neue Bahnen. Er findet als jüngstes Mitglied Aufnahme in die elitäre Londoner Tuchhändlergilde, gemeinsam mit Königin Philippa revolutioniert er die englische Tuchproduktion. Aber mit dem Erfolg wächst auch die Zahl seiner Neider. Und Jonahs Schwäche für Frauen, vor allem für die Königin, macht ihn verwundbar
Über die Autorin:
Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, studierte Anglistik und Germanistik mit Schwerpunkt mittelalterliche Literatur in Düsseldorf, wo sie anschließend ein Jahr als Dozentin für altenglische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin. Ihr erster Roman "Jagdfieber" wurde 1996 für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. 1997 gelang mit ihrem ersten historischen Roman "Das Lächeln der Fortuna" der Durchbruch. Seither folgten 8 weitere historische Romane und ein Sachbuch, die alle SPIEGEL-Bestseller wurden. Für ihren Roman "Die Hüter der Rose" erhielt sie 2006 den Sir-Walter-Scott-Preis. Rebecca Gablé lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca.
Über den Sprecher:
Detlef Bierstedt, der "nebenbei" noch Schauspieler und Synchronsprecher (und unter anderem die deutsche Stimme von George Clooney und Bill Pullman) ist, weiß Wikipedia einiges zu berichten.
Meine Meinung:
"Der König der purpurnen Stadt" spielt kurz vor dem ersten Band der Waringham-Reihe und tatsächlich taucht dieser Name auch hier schon diverse Male auf. Wie schön, dass Autorin Rebecca Gablé hier eine Querverbindung zu ihren wunderbaren Waringhams herstellt. Anders als dort sind die Figuren hier leider sehr eindimensional gezeichnet - jemand ist entweder herzensgut oder abgrundtief böse, es gibt eigentlich keine Abstufungen oder Entwicklungen. Hinzu kommt, dass Protagonist Jonah Durham ein echter Glückspilz ist und sich alle vermeintlichen Hindernisse (relativ schnell) durch eine glückliche Fügung wieder auflösen. Auch hätte ich mir mehr Details über die damals so mächtige Londoner Tuchhändler-Gilde gewünscht, aber möglicherweise ist all dies eine Eigenheit des Hörbuchs und in der Buchversion würde ein anderer Eindruck entstehen.
Unter den Gablé-Romanen ist "Der König der purpurnen Stadt" zwar einer der schwächeren, aber im Vergleich zu anderen historischen Romanen auf dem Buchmarkt liefert Gablé hier immer noch kurzweilige Unterhaltung, die nicht zuletzt durch den fabelhaften Sprecher gewinnt: Detlef Bierstedt ist auch bei diesem Hörbuch über jeden Zweifel an seiner Sprecherleistung erhaben - er liest wie immer mitreißend und entführt den Hörer mitten hinein ins englische Mittelalter.
Deshalb eben noch 8 Punkte von mir.