Ein schwarzes Feuer (Dalans Prophezeiung #2) von Sarah Marie Keller

  • Zusammenfassung
    Die größenwahnsinnige Gebieterin von Xendor, Elara, hat das Königreich Minaskai erobert und den Paladin Kelrik Dalaros mit Hilfe einer Sklavenkrone gefügig gemacht. Als der Orden der Schenra-Vey dann den dritten Todesengel ausgegraben und funktionstüchtig gemacht hat, gibt es für Elara kein Halten mehr. Ihr Ziel: Die ganze Welt erobern.


    Währenddessen sind Taya und Noa zu Noas Geburtstadt aufgebrochen. Noa will tun, was nötig ist, um Elara aufzuhalten. Und wenn das bedeutet, seine Seele zu verlieren.
    Auch Gairan und Uruk wollen Elara aufhalten und schließen sich den Truppen an, die gegen Elara in den Kampf ziehen wollen. Gairan voller Überzeugung, wollte er doch schon immer eine Sturmklinge werden. Uruk, weil er seinen besten Freund nicht allein wissen will.


    Persönlicher Eindruck
    Die Handlung knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Lose Fäden werden verknüpft, einiges klärt sich; wir erfahren mehr über die Protagonisten und die Gegenspieler, und auch über die geheimnisvollen Schenra-Vey.


    Die Grausamkeiten im Kriegsgeschehen häufen sich, auf der anderen Seite bringen die Umstände auch Tapferkeit mit sich. Unsere Protagonisten stellen sich dem Dunkel entgegen, so gut sie es eben vermögen. Auch der etwas feige Uruk wächst über sich hinaus.


    Uruk ist einer meiner Lieblingscharaktere im Buch. Für einen Ork ist er etwas aus der Art geschlagen, zu gelehrt und Gewalt gegenüber nicht zugeneigt. Mir muss an den Stellen, an denen er schreit oder weint, immer schmunzeln, weil er dabei klingt wie ein kleines Ferkel. Sein Aussehen (Schweinehauer, stämmig, etc) paßt so gar nicht zu seinem eher zarten Inneren.


    Auch das Innenleben von Noa, seine Motivation, aus seiner Geburtstadt wegzugehen und nun wiederzukommen, wird gut erläutert. Der Orden der Schenra-Vey wirkt dabei durch seine Isolation und seinen verqueren Glauben wie eine Sekte. Noa ist von ihm geprägt und möchte ihn doch hinter sich lassen, nur ob er das auch kann, das steht noch nicht fest. Die Schenra-Vey sind durch ihren starren Glauben unsympathisch, weil sie ihn über ihre eigenen Kinder und das Wohl und Wehe ganzer Völker stellen.


    Elara ist eine fesselnde Person. Aus einer Laune heraus befiehlt sie Tod und Vernichtung. Dann erfreut sie sich wieder an Schmetterlingen oder ist traurig, weil sie keine Beine hat. Oder erfreut, weil sie so schöne Kleider und Tötungsmaschinen besitzt. Elara erweckt fast schon Mitleid. Das die Autorin uns so nahe an die Gegenspielerin heranführt und beide Seiten zeigt, rundet die Geschichte ab.


    Lesen oder nicht?
    Ganz einfach: Wem der erste Band gefallen hat, der sollte auch weiterlesen. Und mit der Trilogie anfangen, ist kein Fehler: Es geht neben dem Fantasy-Teil auch ums Reifen, ums Wachsen an Herausforderungen und wie wir mit unserem Schicksal umgehen.



    Diese Rezension ist ein Auszug meines Blogs