Autor: Thomas Thiemeyer
Titel: Die Stadt der Überlebenden
Reihe: Evolution (Band 1 von 3)
erschienen: Juni 2016
Verlag: Arena
Inhaltsangabe (amazon):
Ahnungslos reisen Lucie und Jem mit einer Austauschgruppe in die USA. Doch als ihr Flugzeug am Denver Airport notlandet, wird ihnen schnell klar: Die Welt, wie sie sie kennen, gibt es nicht mehr. Die Flugbahn überwuchert, das Terminal menschenverlassen, lauern überall Gefahren. Sogar die Tiere scheinen sich gegen sie verschworen zu haben: Wölfe, Bären, Vögel greifen die Jugendlichen immer wieder in großen Schwärmen an. Was ist bloß geschehen? Während ihrer gefahrvollen Reise durch die neue Welt erfahren sie von einem Kometeneinschlag. Und von ein paar letzten Überlebenden in einer verschollenen Stadt. Aber wie sollen sie die erreichen, wenn die ganze Erde sich gegen sie verschworen hat?
Mein Eindruck:
Cover und Klappentext wirken überzeugend und spannend, da musste ich zugreifen, zumal es fast ausschließlich begeisterte Rezensionen bei amazon gibt. Denen kann ich mich aber nicht anschließen.
Die Geschichte fängt wirklich spannend und beklemmend an und man landet direkt im Geschehen. Das Flugzeug muss notlanden, die Umgebung sieht aus wie aus einer dystopischen Zukunft und sowohl Flora als auch Fauna scheinen nicht mehr dieselbe zu sein, wie beim Abflug. Allerdings fängt die Handlung dann bald an, nur noch so dahinzuplätschern, einen Spannungsbogen sucht man vergeblich. Anfangs passiert nix, dann könnte man meinen, es geht endlich los, aber Pustekuchen. Selbst die wohl aufregend gemeinten Szenen hat man einfach so über sich ergehen lassen, es kam einfach keine Spannung auf. Es war wirklich anstrengend, einigermaßen bei der Sache zu bleiben und sich nicht zu langweilen, weil nichts Spannendes passiert ist und die Dialoge schon peinlich sind, so sehr strotzen sie vor Einfallslosigkeit.
Darunter leiden dann auch die Charaktere. Wenn man sich nach zwei Tagen schon nicht mehr an deren Namen erinnern kann, ist das kein gutes Zeichen. Er und sie benehmen sich wie stereotype Marionetten, die kein bisschen authentisch wirken. Wie sie miteinander reden...das war fremdschämen pur. Im Gegenteil dazu haben wir dann natürlich auch die obligatorischen Nerds mit wahnsinns Technik-Know-How (was wollen die eigentlich auf einem Austausch?), die Vorträge halten wie Erwachsene. Och nö.
Der Schreibstil ist sehr, sehr einfach zu verfolgen, es gibt viele kurze Sätze und vermeintlich spannende Cliffhanger an den Kapitelenden (natürlich endet das Buch auch mit einem), die mich aber eher genervt haben.
Ich habe das Buch in ein paar Stunden durchgelesen, weil es wirklich keine anspruchsvolle Kost war. Es ärgert mich maßlos, wenn in Eindrücken darauf hingewiesen ist, dass es ja ein Jugendbuch sei und als solches anderen Regeln unterliegt. Als jemand, der viele Jugendbücher aus dem Fantasygenre liest, weiß ich, dass es auch anders geht. Hier konnte man das Hirn wirklich komplett ausstellen und einfach stur durch die Seiten blättern, mehr war nicht drin. Es wurde massig Potential verschenkt. Ich werde die Reihe nicht weiterlesen.
4 Punkte, ausreichend wegen der Idee, des recht gelungenen Settings und den ersten paar Seiten, dir mir gut gefallen haben.