'Wilder Winter' - Seiten 136 - Ende

  • Ich habe den Roman letzte Nacht zu Ende gelesen und bin sehr zufrieden.


    Es passiert so viel in diesem letzten Abschnitt, und es ist ganz schön brutal. Wilder Winter? Vielleicht blutiger Winter?
    Ist schon lustig, wie sich die aktuellen und die ehemaligen Idealisten gegenseitig der fehlenden Authentizität bezichtigen, der mangelnden Ernsthaftigkeit und Treue zur Sachen und dabei gar nicht merken, wie fadenscheinig das alles ist. Na, da ist doch Waffen zu kaufen schon authentischer...


    Und dann fliegen die Fetzen und die Kugeln und die Schaufeln - ein ganz schönes Gemetzel!
    Einzig feststehend sind Hap und Leonard in ihrer Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Sie sind, wie sie sind, keine Helden, nicht außergewöhnlich oder mutig, aber eben so, wie sie sind. Zu tief greifenden Erkenntnissen kommt es dann doch noch.
    Für Hap ist es, dass es eben nicht ausreicht, in den Tag hinein zu leben und so die Zeit rum zu bringen, sich zu freuen, wenn Trudy in sein Leben schneit (gut, das kann sie nun auch nicht mehr) und zu warten, was so passieren wird. Ich weiß nicht, ob er sich wirklich verändern wird, seine Passivität dem Fortgang des Lebens gegenüber ablegen wird und es in die Hände nimmt. Mal schauen...
    Leonard? Der ist bereits so sehr bei sich angekommen, dass er sich nicht verändern wird. Er schwankt nicht, er steht, und das schon die ganze Zeit über.


    Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück.
    Es hat mich gut unterhalten. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen.
    1. Möchte ich mehr davon?
    2. Was bringt es mir das?
    Zu 1. Auf jeden Fall!
    zu 2. Mal schauen. ich lasse mich überraschen.

  • Ist bei der Golkonda-Ausgabe auch am Ende ein Interview mit Joe R.Lansdale abgedruckt?
    Ich finde es interessant, dass Wilder Winter ursprünglich tatsächlich als Einzelband angelegt war. Lansdale ging Haps Stimme aber nicht mehr aus dem Kopf und 3 Jahre später schrieb er eine Fortsetzung: Texas Blues.

  • Ich habe zwar nur das eBook, aber bei mir ist das Interview nicht abgedruckt. Schade!
    Wie ich dich kenne, Herr Palomar, kennst du die Fortsetzungen, oder?


    Ich glaube, ich werde auch mal noch weiter lesen, denn neugierig bin ich geworden.
    Außerdem habe ich vorhin mal in einen Serientrailer rein gesehen. :grin

  • Zitat

    Original von Clare
    Wie ich dich kenne, Herr Palomar, kennst du die Fortsetzungen, oder?


    ja, aber die deutsche Veröffentlichungspolitik war chaotisch, auch wegen seiner Verlagswechsel.
    Deswegen habe ich die Reihenfolge nie eingehalten und der erste Teil erschien auch später als der zweite.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    ja, aber die deutsche Veröffentlichungspolitik war chaotisch, auch wegen seiner Verlagswechsel.
    Deswegen habe ich die Reihenfolge nie eingehalten und der erste Teil erschien auch später als der zweite.


    Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der Reihenfolge kein Problem ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sind die Romane abgeschlossen, oder?

  • "Mucho Mojo" ist der zweite Teil. Aber für eine Leserunde gab das erste Buch nicht allzu viel her, oder? Über was soll man so richtig diskutieren?


    Mir hat das Buch auch recht gut gefallen. Keine 10 Punkte, aber gut genug, um weiterzulesen. Ich bin mir sicher, dass auch der Soldier später noch mal auftauchen wird.


    Die TV-Serie ist sogar noch blutiger :wow und ich habe bislang nur die erste Folge geguckt.

  • Leider kein Interview mit Lansdale am Ende.


    Ich habe das Buch ebenfalls gerne gelesen, ziehe aber die "ausgearbeiteteren" Romane wie Kahlschlag doch vor.


    Allerdings ist es eben eine ganz andere Sorte Buch und ich denke auch, ich werde mir die Folgebände im Lauf der Zeit noch zulegen.


    Für meinen Geschmack war es ein bisschen viel Gemetzel zum Schluss - obwohl es absehbar war, hatte ich auf ein raffinierteres Ende gehofft.

  • Zitat

    Original von xexos
    "Mucho Mojo" ist der zweite Teil. Aber für eine Leserunde gab das erste Buch nicht allzu viel her, oder? Über was soll man so richtig diskutieren?
    ...


    Das empfinde ich auch so. Ich lese bestimmt den nächsten Teil auch, aber ein geeignetes Leserundenbuch ist das eher nicht, da gebe ich dir recht.


    Aber immerhin: Ohne die LR hätte ich wahrscheinlich diesen Lansdale gar nicht gelesen. Ist eigentlich so gar nicht mein Beuteschema, und das wäre sehr schade gewesen. Ich war sehr gut unterhalten.


  • Lansdale ist/war ausgebildeter Kampfsportler. Das merkt man irgendwie am letzten Showdown. Da geht es ganz schön zur Sache. Die armen Hunde. Dachte mir schon, dass Soldier seine Wut an den armen Tieren auslässt. Chub tot, Howard tot, Paco tot, Trudy tot, Angela tot. Leonard und Hap mit knapper Not dem Tod von der Schaufel gehüpft ;-)


    Hap lässt Soldier am Leben. Das kann ich nachvollziehen. Er ist kein Mörder. Aber warum spendet er das meiste Geld Greenpeace? Er und Leonard belügen das FBI, haben mit jeder Menge Blut und Schmerzen dafür bezahlt, wurden von ihren Kumpanen dafür hintergangen und was macht der Typ, schenkt es her? Kann mir das mal jemand erklären? Leonards Haus ist demoliert, seine Behandlung kostet ein Heidengeld und er verschenkt es.


    Ich fand das Buch gut, abgesehen von der Stelle wo es mit Soldier und Angela und den ganzen Scharmützeln losgeht. Lansdale erzählt die Ereignisse zu distanziert, auch wenn Soldier Leonard bedroht oder wenn Trudy an den Tisch genagelt wird. Das alles nimmt Howard einfach so hin und man erfährt als Leser nicht, wie er sich fühlt. Ganz anders war da die Tauchszene. Da konnte man sich gut hineinversetzen.


    Ich werde auf jeden Fall noch weitere Hap & Leonard-Bücher lesen. Bin auf den Hund gekommen ;-)

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, auch wenn ich die Kampfszenen am Schluss etwas langatmig fand, das kann aber auch daran liegen, dass von Anfang an klar war, dass auch Leonard das Ganze überleben wird.


    Zitat

    Original von Suzann
    Hap lässt Soldier am Leben. Das kann ich nachvollziehen. Er ist kein Mörder. Aber warum spendet er das meiste Geld Greenpeace? Er und Leonard belügen das FBI, haben mit jeder Menge Blut und Schmerzen dafür bezahlt, wurden von ihren Kumpanen dafür hintergangen und was macht der Typ, schenkt es her? Kann mir das mal jemand erklären? Leonards Haus ist demoliert, seine Behandlung kostet ein Heidengeld und er verschenkt es.


    Für Leonard hat ja einen Teil, 100.000 waren es glaub ich, weggelegt, bevor er das Päckchen für Greenpeace fertig gemacht hat.
    Ich kann das schon nachvollziehen, dass er das Geld , an dem spätestens jetzt so viel Blut klebt, nicht haben will, bestimmt spielt auch das Andenken an Trudy, die wohl die Einzige war, die das Geld wirklich nicht für sich wollte, eine Rolle.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, auch wenn ich die Kampfszenen am Schluss etwas langatmig fand, das kann aber auch daran liegen, dass von Anfang an klar war, dass auch Leonard das Ganze überleben wird.



    Für Leonard hat ja einen Teil, 100.000 waren es glaub ich, weggelegt, bevor er das Päckchen für Greenpeace fertig gemacht hat.
    Ich kann das schon nachvollziehen, dass er das Geld , an dem spätestens jetzt so viel Blut klebt, nicht haben will, bestimmt spielt auch das Andenken an Trudy, die wohl die Einzige war, die das Geld wirklich nicht für sich wollte, eine Rolle.


    Andenken hin oder her, was Trudy Leonard und vor allem Hap angetan hat, wenn auch indirekt das würde für mich eine derartige Geste ausschließen, vor allem wenn ich und mein Freund das Geld brauchen, um nach diesem Desaster wieder auf die Füße zu kommen. Bin ich da zu materiell eingestellt oder wie würdet ihr euch verhalten?

    smilie_sp_274.gif
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