Titel: Trutz
Autor: Christoph Hein
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: März 2017
Seitenzahl: 477
ISBN-10: 3518425854
ISBN-13: 978-3518425855
Preis: 25.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Ein Roman also des 20. Jahrhunderts, der des Schriftstellers Rainer Trutz und der von Waldemar Gejm, einem Professor für Mathematik und Linguistik an der Lomonossow-Universität, der seit Jahren ein neues Forschungsgebiet entwickelt: die Mnemotechnik, die Lehre von Ursprung und Funktion der Erinnerung. Die partei-offizielle Gedächtnissteuerung staatlicher Stellen wird Trutz wie Gejm in den darauffolgenden Jahren zum Verhängnis: Der Deutsche wird in einem sowjetischen Arbeitslager erschlagen. Die Umschwünge der Politik des Genossen Stalin führen im Falle Gejm zur Deportation mit anschließendem Tod. Nur die beiden Söhne, Maykl Trutz und Rem Gejm, überleben und begegnen sich Jahrzehnte später, im wiederhergestellten Deutschland und machen fast dieselben Erfahrungen wie ihre Väter.
Der Autor:
Christoph Hein wurde 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren. Aufgewachsen ist er in Bad Düben bei Leipzig. Er lebt jetzt in Berlin.
Meine Meinung:
Ein lesenswerter Roman, routiniert geschrieben – eventuell mit etwas zu viel Distanz. Der Roman liest sich mehr wie eine Chronik. Der Autor beschreibt die Auswüchse des Nationalsozialismus und des Stalinismus, wobei das sicher in vielen anderen Romanen weitaus emotionaler gemacht wurde. Christoph Hein hält nicht nur die Leser, sondern auch seine handelnden Personen auf Distanz – dadurch wird er eben mehr zum Chronisten als zum emotional engagierten Schriftsteller. Trotzdem enttäuscht dieser Roman nicht. Er zeigt eindrucksvoll was passiert, wenn Diktatur und Willkür das Leben der Menschen bestimmen.
Und Christoph Hein macht eben auch deutlich, dass der Nationalsozialismus und der Stalinismus sich in nichts nachgestanden haben, wenn es um Verbrechen gegen die Menschlichkeit ging. Nicht nur Hitler war ein Monster, auch Stalin gebührt dieser Titel.
Ein lesenswerter Roman, mit kleinen Schwächen. 7 Eulenpunkte.