Heute leben wir - Emmanuelle Pirotte

  • Inhaltsangabe: Quelle Fischerverlag


    EIN SS-OFFIZIER RETTET JÜDISCHES MÄDCHEN: Renée ist 6 oder 7, ganz genau weiß sie es nicht. Als elternloses jüdisches Mädchen wird sie im letzten Kriegswinter vor den Deutschen versteckt – bei den Nonnen, dem Pfarrer, den Bauern in den Ardennen. Bis sie dem SS-Offizier Matthias in die Hände fällt. Er verschwindet mit ihr im Wald, um sie zu erschießen, aber plötzlich nimmt alles einen ganz anderen Lauf. Dieses Mädchen mit den dunklen Augen wird Matthias Leben für immer verändern.



    Über Emmanuelle Pirotte


    ›Heute leben wir‹ ist der erste Roman von Emmanuelle Pirotte und war ein großer Publikumserfolg in Frankreich, außerdem wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Autorin wurde von der Geschichte ihrer Großeltern, die im Zweiten Weltkrieg ein jüdisches Kind versteckten, inspiriert. ›Heute leben wir‹ wird verfilmt, die Dreharbeiten beginnen Anfang 2017. Emmanuelle Pirotte lebt in einem belgischen Dorf.


    Eine Aufwühlende und bewegende Geschichte


    Meine Meinung zur Autorin:


    Emmanuelle Pirotte, hat mich mit ihrem Debüt Roman , „ Heute Leben wir“, total verzaubert, genauso wie ihre kleine Protagonistin die sieben Jährige Renée, beim Lesen sah ich immer ihre große, wissenden dunkle Augen vor mir. Der SS- Offizier Matthias , lies mich zerrissen, erschrocken und verstört zurück, einesteils bewundert man ihn für seine Kaltblütigkeit denn Mut, und doch brachte er auch etwas in einem zum klingen. Ihr Sprach-und Schreibstil, sind sehr flüssig und auch der historische Hintergrund ist sehr gut heraus gearbeitet. Der Spannungsbogen ist enorm hoch und war bis zum Schluss sehr fesselnd. Die ganze Geschichte ist sehr real und bildhaft erzählt. Ihre einzelnen Figuren kamen sehr Authentisch herüber, auch deren Charakterzüge sind gut heraus Kristallisiert. Sehr geschickt hat sie die beschriebene Zeit, zwischen Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Ein Roman der einem unter die Haut ging , Aufwühlte und noch sehr lange nachhallen wird. Eine Geschichte die sich unvergesslich ins Gedächtnis prägt. Sie bewies viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen in ihre Figuren, deshalb werden sie einem Lebendig in der Erinnerung bleiben.



    Meine Zusammenfassung zum Inhalt:


    Man taucht in den Kriegswinter 1944 in den Ardennen ein. Erlebt den Hunger und die Angst vor den anrückenden deutschen Armee. Die kleine jüdische Renée wird vor den deutschen versteckt und immer wieder weiter gereicht aus lauter Angst. Ausgerechnet der Pfarrer vertraut sie Matthias an , der der Operation Greif angehört und als Ami verkleidet, ausgerechnet ihm fällt sie in die Hände. Ich hielt den Atem an als man sie mitnahm und im Wald töten wollte, aber es geschah ein Wunder, es war Renée Blick der Matthias zu verzaubern schien, sie strahlte eine Art Magie aus, von ihr geht so eine Unerschrockenheit und eine gewisses Charisma aus. Man spürte es förmlich, das in Matthias sich etwas regte. Ich hatte das Gefühl, das Kind konnte in die Herzen der Menschen blicken und deren Gedanken lesen. Die Zeit in der Hütte und als er sie zu dem Bauernhof brachte ist sehr gut beschrieben, die einen mochten das Kind die anderen lehnten es ab, aus Angst das man herausfand das sie Juden versteckten und sei es auch nur ein Kind. Das ganze Drama das sich dort abspielte war sehr aufwühlend. Matthias wird misstrauisch beäugt von den Bewohnern des Hofes. Das ganze endet dramatisch als zum Schluss die deutschen , dort auftauchen. Eine Ende mit einem unerwarteten Ausgang. Zu Matthias , man erfuhr viel von seiner Vergangenheit, wie er in das Nazi Regime rutschte, das er vorher so verabscheute und verspottet hatte. Obwohl er dabei ist, zweifelt er weiterhin an der Ideologie des Hitlerregimes, ein richtiger Anhänger ist er eigentlich nicht. Er bezeichnet sich als Tötungsmaschine und doch gibt es doch etwas in ihm, ein kleiner Keim vom Guten. Matthias und Renée , wird einem klar brauchen einander, den beide verbindet so einiges.


    Sie lieben das Leben, sind enorm Stark, Mutig und unerschrocken,beide haben soviel gesehen in ihrem Leben. Matthias ist bewusst das ihn das Kind verwandelt hat, und Renée braucht ihn als halt und Schutz, ihr ist sonst nicht geblieben.


    Eine Geschichte die von dem Guten im Menschen erzählt, aber auch von seiner dunkelsten Seite, ein Blick in die Hölle.


    Das ganze endete zum Schluss mit einem völlig unerwarteten Ausgang, mit dem man nicht rechnete.


    „ Eine Geschichte voller Tragischer Ereignisse, Mut und Hoffnung, die einem Aufwühlen.“


    Dieses Buch ist 5 Sterne wert , oder 10 Eulenpunkte
    :lesend

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Im nachhinein kann ich nur sagen - ein wunderbares Buch. Berührend, kraftvoll, voller Leben im Angesicht einer grausamen Zeit.


    Im nachhinein deswegen, da ich mich anfangs sehr schwer getan habe, in das Buch hineinzukommen.
    Es sogar erst einmal beiseite legen mußte.


    Dann habe ich ihm noch eine Chance gegeben - diesmal hat es funktioniert.
    Manchmal ist es halt einfach so, daß die Zeit und die Umstände eben auch zum Buch passen müssen.


    Nach ca. 70 Seiten begann es, mich immer mehr zu berühren, ich konnte mich dem Buch sozusagen nicht mehr entziehen.
    Ist es doch - im Gegensatz zu den sonstigen Büchern, die ich über diese Zeit lese - ganz anders geschrieben.
    Leicht poetisch - und damit weniger rein faktisch, sondern gefühlvoller.


    Es beginnt mit dem kleinen Mädchen - Renée - die von Versteck zu Versteck verbracht wird, da die Angst vor den Deutschen übermächtig ist, eine Jüdin versteckt zu haben.


    Kaum aus einer Familie zum Pastor gebracht, übergibt dieser sie an vermeintliche amerikanische Soldaten. Nicht ahnend, daß es sich um Deutsche handelt, die gemäß Operation Greif als ausländische Soldaten getarnt sind, um die Lage in dem besetzen Ländern zu orten.


    Als der Jeep mit den Soldaten und Renée in einen Wald abbiegt, sich die Soldaten anschicken, das Kind zu erschießen, geschieht etwas sonderbares. Das Kind sieht den einen der beiden Soldaten nur an, so daß dieser den Schuß nicht auf sie, sondern auf seinen Kameraden abfeuert.


    Anschließend leben beide einige Tage in einer Waldhütte, bis sich Matthias - so der Name des Soldaten - entschließt, Renée auf einen nahegelegenen Bauernhof zu bringen, da er sie dort in Sicherheit sieht......


    Ab dem Moment begann es dann, daß mich das Buch in seinen Sog gezogen hat.


    Irgend etwas verbindet die beiden - Matthias & Renée, so daß Matthias beschließt, auf den Bauernhof zu gehen und Renée wieder mitzunehmen.
    Doch mittlerweile sind dort tatsächliche amerikanische Soldaten und es wird zum Vabanquespiel für Matthias, nicht enttarnt zu werden...



    Die Figuren sind gut gezeichnet, allen voran Matthias und Renée, aber auch Jules, der Besitzer des Bauernhofes oder Jeanne, seine Tochter
    Nicht zu ausführlich, aber das wichtigste wird deutlich.
    Von Renée Vergangenheit erfährt man ein wenig. Nicht sehr viel, aber das ist ihrem Alter - von ca. 7 Jahren geschuldet - da sie sich nicht an alles zurückerinnern kann.
    Von Matthias erfährt man peu à peu mehr. Über sein vorheriges Leben, seine Beweggründe, sich der Operation Greif anzuschließen.


    Besonders interessant wirkt auf mich das Verhalten der jeweiligen Figuren. Die Angst einiger, daß sich ein jüdisches Kind unter ihnen befindet, der Mut anderer gerade durch die Tatsache.


    Das Buch ist zwar poetisch, aber schnörkellos geschrieben, so empfand ich es.
    Berührend, aber es driftet nicht ins kitschige ab.


    Im Großen und Ganzen, wenn ich für mich die Anfangsschwierigkeiten herausnehme, ein wunderbares Buch über Gefühle, auch wenn diese manchmal unerklärlich sind und bleiben, aber trotzdem sehr stark sind.


    Fazit
    Ein berührendes und gleichzeitig kraftvolles Buch über insbesondere zwei Menschen, die ein starkes Gefühl verbindet in einer hochgefahrvollen Zeit, aber
    auch gleichzeitig das Verhalten mehrerer Menschen in dramatischen Situationen aufzeigt.