Wieso kannst du das dir nicht aussuchen?
Wenn du nicht daran glaubst, bist du doch nicht (für dich selbst, wenn du dich benennst) katholisch und bist auch nicht gzwungen es zu sein. Wenn du nicht aus der Kirche austreten willst, ist das ebenfalls deine Entscheidung.
Ein Pfarrer, der sich als Atheist versteht, hat auch irgendwas falsch an der ganzen Religions- und Glaubenskiste verstanden. Find ich.
Homosexualität, etc., Kirche und Christsein
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Ja sicher liesse sich das ändern mit dem Katholischsein....ich könnte mir damit sogar einiges an Kirchensteuern ersparen....ich lasse das jetzt einfach mal stehen, als nostalgisches Angehängsel sozusagen....
....und mache mir weiterhin meine eigenen Gedanken über gewisse Dinge des Lebens.
Hehehehehe Waldlaeufer, ich bin aber kein Pfarrer
Und noch etwas, nur weil eben zufälligerweise katholisch in meinen Papieren steht, muss ich wirklich nicht alles, was mir die katholiche Kirche an Ansichten präsentiert.... als das einzig Wahre, als den Stein der Weisen sozusagen, anerkennen....ja gehts noch, ein bisschen was kann ich mir auch selber zusammenreimen.
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Zitat
Original von Joan
Hehehehehe Waldlaeufer, ich bin aber kein Pfarrer
Nein. Aber Widersprüche lassen sich halt auf allen Seiten darstellen.
Es ist auch ein Unterschied kritisch zur Kirche und zur Bibel zu stehen - oder sie als egal und wegdamit ins Regal zu stellen. Ersteres muss nicht nichtkatholisch sein.
Letzteres verstehe ich nicht als katholisch.
Da komm ich irgendwie nicht mit. -
Man kann wohl nicht ehrlichen Herzens in einer Kirche hauptberuflich tätig sein, wenn man zur Erkenntnis gelangt ist, Atheist zu sein. Auf der anderen Seite denke ich schon, dass ein wahrhaftiger hauptberuflicher Einsatz in einer Kirche möglich ist, auch wenn man eventuell nicht jedes Papier aus Rom selbst unterschreiben würde ...
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Joan : "Katholisch" ist keine Wesensart oder Eigenschaft, sondern die Bezeichnung für eine Konfession. Der Begriff hat sich spätestens mit der Reformation gewandelt. Wer meint, der einen Kirche anzuhängen, die der von Jesus Christus (angeblich) gegründeten Gemeinschaft aller Christen entspricht, hat ein Problem, denn die gibt es schon lange nicht mehr.
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Churchill
Die notwendige kritische Distanz ist es nicht, die für mich den Widerspruch ausmacht. Auch einem Priester würde ich die ans Herz legen.
Nur wenn es mir so vollkommen egal ist, dann verstehe ich es nicht, weshalb man sich damit identifiziert oder bestimmt. Oder wofür sonst deckt man sich mit solchen Attributen ein, weil´s schick aussieht?
Ich verstehe es einfach nicht.
Wobei mir Joans Erwähnung des nostalgischen Erinnerns (wohl eher ans Elternhaus oder Vergangenes) zumindest ein bisschen Licht ins Dunkel des Verstehens bringt. -
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Das Wort Konfession heißt auf deutsch Bekenntnis. Und wenn ich mich zu einem solchen bekenne, hat das auch gewisse Konsequenzen, bei aller kritischen Distanz.
Es ist auch für mich ein Widerspruch, wenn ich lese, dass jemand meint katholisch zu sein, aber an der Kirche und der Bibel kein Interesse zu haben.
Ich stimme mit Churchill überein: kritsche Distanz ist nötig, immer und immer wieder. Aber ein Grundinteresse und eine Grundüberzeugung für Kirche und Glauben sollte mit einem Bekenntnis schon verbunden sein. Sonst stellt man sich selbst ausserhalb der Gemeinschaft. Zu diesen Grundüberzeugungen gehört allerdings auch, um dieser Überzeugungen willen gerade was den Umgang homosexuellen Menschen angeht, deutlich zu widersprechen.@ Tom: der Kirchenbegriff ist in der Tat schillernd. Aber nicht erst seit der Reformation (wenn auch dadurch noch eine Verschärfung eingetreten ist).
Spaltungen innerhalb der Kirchen gab es bereits von allem Anfang an, wie man dem Neuen Testament unschwer erkennen kann. Selbst bis 1054, der Trennung zwischen Ostkirche und Westkirche, gab es keine homogene irdische Erscheinungsform "der" Kirche. Seit 1054 war dies auch in Europa offensichtlich. Es gab seitdem Teilkirchen innerhalb der einen Kirche.
Die Reformation brachte einen weiteren Gesichtspunkt an die Oberfläche: Die sichtbare irdischen Kirchen sind durchsetzt mit Leuten, die dem gar nicht würdig wären. Und (auch wenn es in Europa noch Ausnahmen waren) es gibt Leute die sehr christlich sind, ohne getauft zu sein. Es folgt daraus die gedankliche Konsequenz: Die eigentliche (geistliche) Kirche ist mit den sichtbaren irdischen Kirchen nicht 1:1 identisch. Dieser Gedanke hat sich inzwischen generell theologisch durchgesetzt (auch in der römisch katholischen Kirche, wie es in der dogmatischen Konstitution über die Kirche, Lumen gentium, Ziffer 8 nachzulesen ist).
D.h. heißt, die eine von Jesus gegründete Kirche in der Gemeinschaft der Heiligen hat es entweder nie gegeben, oder sie existiert nach wie vor - nur eben nicht innerhalb der sichtbaren Grenzen. -
Zitat
Original von licht
Es ist auch für mich ein Widerspruch, wenn ich lese, dass jemand meint katholisch zu sein, aber an der Kirche und der Bibel kein Interesse zu haben.
.Kurzer Einspruch, Licht
Wie nennt man Menschen, die katholisch getauft und erzogen wurden (haben sie sich NICHT ausgesucht)
Denen das ganze Kirchenbrimborium auf den Geist geht, die nicht (mehr) an Gott/Teufel glauben, die dennoch, ja mei ist das schwierig, Interesse daran haben, eben weil es in ihnen drin ist.
Ich kanns nicht besser ausdrücken -
Ich nenne sie Leute, denen das ganze Kirchenbrimborium auf den Geist geht, die nicht (mehr) an Gott/Teufel glauben, die dennoch, ja mei ist das schwierig, Interesse daran haben. Was ist daran so schwer?
edit: Ergänzung:
Es wird sich doch auch niemand, der da nix mit anfangen kann, als Karnevalisten bezeichnen, nur weil Mama und Papa begeisterte Jecken sind. Niemand nennt sich Kaninchenzüchter, nur weil man über die Eltern früher da immer mit hingerannt ist, aber für Kaninchen nix übrig hat. Die Beispiele lassen sich beliebig verlängern... -
Na du hast geschrieben es ist für dich ein Widerspruch, ich BIN auch noch katholisch, steht auf jeder meiner Lohnabrechnungen
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ich mach da auch einen unterschied zwischen Leuten, die in irgendeiner Weise christlich (ob nun orthodox, freikirchlich, katholisch oder evangelisch) sind und leuten, denen das ganze Kirchenbrimborium auf den Geist geht, die nicht (mehr) an Gott/Teufel glauben, die dennoch, ja mei ist das schwierig, Interesse daran haben.
edit: der Unterschied ist nicht einer zwischen gut und böse, richtig oder falsch oder ähnlich, sondern er besteht darin, wie sich jemand selbst sieht. Mir gehts dabei um eine Ehrlichkeit und eine Konsequenz in der Sache. Und für mich ist das Sein entscheidend nicht der (Lohn-) Schein. -
hm, ALex fragt sich dann ernsthaft was sie ist
Nichtfromme Katholikin, oder wie??!?!?Nein man kann das nicht vergleichen, Licht, du bist wesentlich jünger, hast wahrscheinlich KEINE katholische Erziehung genossen, sonst wüsstest du von was ich spreche
Das bleibt immer in dir drin, ob negativ oder positiv
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Hier noch mal dein Satz:
Es ist auch für mich ein Widerspruch, wenn ich lese, dass jemand meint katholisch zu sein, aber an der Kirche und der Bibel kein Interesse zu haben.
Es ist KEIN Widerspruch, ich denke du verstehst mich nicht, bzw. ich drücke mich falsch oder umständlich aus
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den unterschied zwischen kein und ein verstehe ich schon, alexx
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@Alexx, genau so ist's, aber ich kann's auch nicht besser erklären.
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Zitat
Es ist auch für mich ein Widerspruch, wenn ich lese, dass jemand meint katholisch zu sein, aber an der Kirche und der Bibel kein Interesse zu haben.
Der Begriff "katholisch" stand einmal für die Kirche, die von Jesus Christus begründet wurde (entsprechender Aberglaube vorausgesetzt :grin). Sie war noch nicht institutionalisiert und nicht mit einer der heutigen vergleichbaren Hierarchie ausgestattet. Das ist erst später geschehen, und schon in diesem Augenblick war sie nicht mehr im ursprünglichen Sinne "katholisch". Mit der Reformation ist diese Kuh endgültig vom Eis. Es gibt irgendein anderes Wort (meiner Erinnerung nach aus dem Russischen), das man inzwischen im ursprünglichen Sinn benutzt (also ökumenisch, weitgehend), aber tatsächlich ist es nach der heutigen Bedeutung von "katholisch" nicht mehr möglich, es zu sein, ohne Interesse an der gleichnamigen Kirche zu haben. Denn das Wort steht für sie, die römisch-katholische Kirche. Ein Katholik ist ihr Mitglied. Man kann kein Katholik im Wortsinne sein, ohne ihr anzugehören. So verstehe ich das jedenfalls.
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Zitat
Original von Waldlaeufer
Ich verstehe einfach nicht, wie sich jemand selbst als katholisch versteht und im selben Satz dann meint, er interessiert sich überhaupt nicht für das, was Bibel und Kirche so erzählen. Was ist denn dann so explizit katholisch daran, sich katholisch zu fühlen?ich bin nur katholisch, weil meine eltern beide katholisch sind - soviel dazu. sollte ich demnächst mal zeit haben, werde ich zum gericht gehen (sowas muss man nämlich persönlich machen) und aus der kirche austreten, weil es mich überhaupt nicht interessiert...
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Wikipedia sei Dank: sobornost ist das Wort, das ich gesucht habe.
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Aber ob nun röm.-kath. oder sobornostisch....für mich ändert sich da ja doch nichts...und ich kann die Haltung/Meinung dieser Kirche in Sachen Homosexualität immer noch nicht nachvollziehen.
Und ja...ich habe mir heute nachmittag doch einige Gedanken gemacht über einen Austritt aus dieser snobistischen äh...sobornostischen Kirche....vielleicht müsste ich das konsequenterweise tatsächlich tun.
Und eine Beerdigung will ich sowieso nicht und auch kein Grab auf dem Friedhof....also, was hält mich denn noch zurück
Edit: was ist das doch für ein ohnmächtiges Wort, dieses sobornostisch