Homosexualität, etc., Kirche und Christsein

  • Lächel... Wer ein Heiliger oder eine Heilige werden will, ist wahrscheinlich schon auf dem Holzweg ;-)


    Iris, ich glaube, dass unter allen offiziellen Elementen des Papsttitels ( "Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten, Oberhaupt der Gesamtkirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes.") eher die Begründung für das Festhalten an der "reinen, unverfälschten Lehre" zu suchen ist als im Titel "pontifex maximus".


    Für den "Brückenbauer" geht es hoffentlich in erster Linie darum, von einem festen Standpunkt aus die Verbindung zu einer anderen Seite (oder soll ich beim Beispiel der Brücke vom anderen Ufer sprechen? ;-) ) herzustellen....


    Man wird ja noch träumen dürfen...:rolleyes

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

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  • Spannend, dass man beim Thema Kirche, Religion und gesellschaftliche Realität immer auf so anregende Gleise in der Diskussion gerät.
    Aus meiner Sicht hängen viele der genannten "Missverständnisse" oder "Irritationen" an folgendem: Die "Kirche" im Kernverständnis orientiert sich immer an Maximalforderungungen, an "Utopien", an höchststehenden Werten. Dies zu postulieren ist der Job des Papas. Auf der anderen Seite steht diesem Anspruch die Fehlerhaftigkeit und Zerrissenheit des Lebens - auch in der "Institution Kirche" - gegenüber. Enthaltsames Leben, die Abkehr von unnützem Weltlichen ist in der Praxis eben kaum umsetzbar. Auch nicht für Priester. Mit diesem enormen Spannungsfeld muss eine Kirche leben lernen - auch wenn sie sich dadurch eine große Angriffsfläche für Kritik schafft. Das ist auch ein wesentlicher Unterschied zum Beispiel zum modernen Parteienwesen. Hier gilt immer nur die Doktrin des jeweilig machbaren. An "Fernzielen" will hier keiner mehr gemessen werden. Pragmatismus pur. Dies ist wahrscheinlich auch einer der Gründe für die Faszination der Kirche im Gegensatz zum langweilig-grauen Erscheinungsbild von Parteien oder ähnlichen Institutionen. Vielleicht macht dies für manche auch den Reiz von "religionsähnlichen" Befreiungsideologien aus.
    Sei's drum: Wer vor diesem Hintergrund dem Papst und den Verantwortlichen im Vatikan ein realitätsfernes Festhalten an Überkommenem vorwirft, hat aus meiner Sicht den wirklichen Gag von Religion nicht begriffen. Die Pointe liegt ja gerade darin! So blöd, dass sie den Gang der Dinge im 21.Jh. nicht mitbekommen haben, sind Ratzinger und Konsorten ja nun wirklich nicht. Ihr Gegenkonzept liegt ja geradezu im Versuch, sich dazu quer zu legen. Kritik in dieser Richtung ist unterm Strich also eine Bestätigung für das Kirchenteam.


    Ja, ich weiß: Schwafel, schwafel, schwafel .....

    RomeoyJulietaMilleFleursundeinGlasBunnahabhainwasbrauchtesmehr?

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von columbo ()

  • Was müsste ich zurücknehmen, Churchill?? Den Ratzinger oder die Konsorten ?? ;-) ;-)


    Sorry, nein im Ernst; entschuldige die flapsige Ausdrucksweise ....

  • Stimmt Columbo, das macht gerade die Faszination der Kirche aus. Veränderungen kommen nur unmerklich und sehr langsam. Denn wenn die Kirche etwas hat, dann ist es Zeit, alle Zeit der Welt. Und gerade die Kontinuität ist es doch, was Menschen insgeheim wollen, denn sie verbreitet Sicherheit.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Gabi


    Ach Behrnie, hast du es wirklich nötig, meinen Mann hier mit hinein zu ziehen?


    Liebe Gabi,


    es lag mir ferne, Dich oder Deinen Mann angreifen zu wollen. Was das "N-Wort" betrifft: bitte glaub nicht, daß ich je die Variante mit i und doppel-g verwenden würde. Ich benutze Hautfarbenbezeichnungen nicht als Schimpfwort. Ich kann auch "Mohr" oder "Schwarzafrikaner" schreiben, wobei letzteres etwas viel Tipparbeit ist.


    Nein, mir fiel einfach nur auf, daß Du dich mal wieder völlig am Sinn eines Beitrages vorbei an einer einzigen Silbe aufgehängt hast, um einen wahrscheinlich überflüssigen Kreuzzug gegen nur vermutete Vorrteile zu führen. AIDS ist dort verbreitet, wo die Menschen arm sind. Egal, ob in Zentralafrika, Südostasien, oder Mittelamerika. Dort gibt es kaum medizinische Versorgung, keine kostenlosen HIV-Tests vom Gesundheitsamt um die Ecke, keine sofortige Behandlung anderer Krankheiten (die hierzulande fast ausgerottet sind) bescheidene hygenische Verhältnisse und ein ziemlich beschränktes Bildungsangebot. Niemand hat behauptet, daß das Sexualverhalten dort anders wäre als hier - im Gegenteil, ich würde mal stark vermuten, die Menschen "dort" "schnackseln" genausogerne wie wir hier auch.


    Ich denke halt, daß Du in die Silbe "dort" viel zu viel hineininterpretiert hast (von wem war der betreffende beittrag nochmal?)

  • Zitat

    Original von Behrnie
    Liebe Gabi,


    es lag mir ferne, Dich oder Deinen Mann angreifen zu wollen. Was das "N-Wort" betrifft: bitte glaub nicht, daß ich je die Variante mit i und doppel-g verwenden würde. Ich benutze Hautfarbenbezeichnungen nicht als Schimpfwort. Ich kann auch "Mohr" oder "Schwarzafrikaner" schreiben, wobei letzteres etwas viel Tipparbeit ist.


    Meinen Mann kannst du eh nicht mehr angreifen und er hätte manche Äußerungen dieser Art nur belächelt und entsprechend eingeordnet.


    Bist du wirklich der Meinung, dass die von dir genannten Begriffe 'glücklich' gewählt sind????? Mir fehlen echt die Worte. Wie 'benennst' du denn andere Menschen aus unterschiedlichen Ländern/Kontinenten oder dich selbst????


    Aber du kannst natürlich schreiben was du willst und wie du es willst ........ mich verblüfft es höchstens, dass das heute noch zeitgemäß zu sein scheint.


    Erstaunlich auch, dass du dir aus meinen Beiträgen nur DAS heraus gepickt hast. Ich hatte eine Menge mehr geschrieben.


    Gabi

  • Gabi,


    da die Ausdifferenzierung der Spezies Mensch in verschiedene Rassen ca. 1 Million Jahre gebraucht hat, sehe ich nicht ein, mir alle 10 Jahre neue "politisch korrekte" Bezeichnungen anzugewöhnen, nur weil in den USA ein Bürgerrechtlier bemerkt hat, daß die aktuelle Bezeichnung mit abwertendem Unterton ausgesprochen werden kann. Beispielsweise wurde die Bezeichnung "Neger" bzw. "Negro" bewußt von schwarzen Bürgerrechtlern benutzt, die die Bezeichnung "Farbig" als beleidigend empfanden. Naja, und die vermutlich von Dir derzeit bevorzugte Bezeichnung "schwarz" ist schon nahe daran, überfällig zu sein - der Trend geht schon in Richtung "Afro-(Nationalitätsbezeichnung)" ... als ob man ein Wort erfinden könnte, daß kein Rassist je als Beleidigung mißbrauchen kann.


    Was ich selbst bin? Ein bleichgesichtiger Ostfriese, welche politisch korrekten oder inkorrekten Bezeichnungen fallen dir dazu ein?

  • Ich glaube, das wird hier langsam 'off topic', deshalb nur ganz kurz:


    'Schwarze' wird von mir fast gar nicht benutzt, ich mache das genau wie mit allen anderen, ich nenne Namen, Nationalität oder wenn ich es nicht weiß Afrikaner oder Afro-**** .......... mir geht es auch nicht um politisch korrekte Ausdrucksweisen, es geht lediglich darum, dass man bestimmte Bezeichnungen, von denen man wissen müsste, dass sie nicht unbedingt gefallen, austauschen oder ganz weglassen kann. That's all!


    Dass die Menschheit sich in Rassen einteilen läßt, davon sind selbst Wissenschaftler schon vor Jahren abgekommen, da wir alle über eine fast identische Genetik verfügen ......... aber ich hab da jetzt grad keinen Bock drauf, wir haben es in einem anderen Forum gerade durch.


    Ich verstehe nur nicht, dass EIN Punkt aus all meinem geschriebenen heraus gepickt wird und mir höchst persönlich angepappt wird ......... und über eine Langlebigkeit verfügt wie ein Pickel am Gesäß.


    Dabei fällt mir ein, dass selbiges sich mit mir nach Hause zu bewegen hat, ich habe Feierabend.


    Auch einen schönen und beiß dich nicht fest, wo es nix zu beißen gibt.


    Gabi :wave

  • Ich schalte mich jetzt auch mal auf: Um zuerst mal einen Überblick über das ganze Schlamassel zu kriegen, würde ich sagen: Nachdem man jetzt die Kirche auseinandergenommen hat, schnurstracks weiter zu den andern Weltreligionen! Denn die Kirche herrscht ja (zum Glück) nicht auf der ganzen Welt, obwohl sie das ja schon seit Jahrhunderten versucht. Ich kenne keine andere Religionsgemeinschaft, die so exzessiv zu missionieren versucht, ausser vielleicht dem Islam. Meine Frage: Wie stehts mit dem Judentum (o ja, das darf man ja jetzt fragen, ausserdem bin ich nicht Deutscher und Hitler ist glücklicherweise schon lange tot), haben die auch ein Problem mit Homosexualität? Und der Islam? Und der Budhismus? Und die Hunderttausende rivalisierenden Sekten? Gibts überhaupt eine Religion, die positiv darüber denkt? Warum ist das so ein Globales Phänomen?



    Dazu sei ein Zitat angebracht: "Ich stelle lieber Fragen, als dass ich welche beantworte." Erich von Däniken

  • ich bin zwar katholisch, aber mich interessiert es überhaupt nicht, was kirche und bibel sagen, da es mein leben ist.
    homosexuelle sind auch nur menschen und ich akzeptiere sie voll und ganz, zumal mein bester freund ja auch dazu gehört. ich finde es nur gerecht, dass sie ebenfalls heiraten dürfen und bin sogar dafür, dass man ihnen erlaubt, kinder zu adoptieren.
    gegen das zusammleben unverheirateterr menschen habe ich ebenfalls nichts und finde es unsinnig, dass die kirche sich überhaupt mit sowas befasst.


    Zitat

    Original von Alice
    Wie kann jemand, der eigentlich seiner eigenen "Moral"auffassung nach gar nicht einmal wissen darf, wie eine Frau aussieht oder wie sich Ehe oder Sex (auch gleichgeschlechtlicher) "anfühlt", sich so ein Urteil anmaßen?


    da stimme ich dir sogar zu. fast keine ahnung haben, aber sich dann einmischen...

  • Zitat

    Original von MissAnubis
    ich bin zwar katholisch, aber mich interessiert es überhaupt nicht, was kirche und bibel sagen, da es mein leben ist.


    Aha.
    Und ich bin verheiratet, mir ist es aber egal, wie mein Partner denkt und aussieht, da ich eh viel lieber fremdgehe.
    Ach ne, ich bin Raucher, mir sind aber die Schadstoffe egal, weil ich viel lieber an Gesundes denke.
    Und ich bin Vegetarier, mir ist sind aber Chemikalien egal, weil ich eh immer nur das Grüne über der Erde esse.
    Hm.


    So viel zu den guten Vorsätzen.

  • Waldlaeufer...juhuuu


    jetzt verstehe ich wirklich auch nicht, was Du uns mit Deinen Ausführungen/Gedanken sagen möchtest.


    Für mich und meine kleine Welt interessiert es mich nämlich auch ganz und gar nicht, was die Kirchen und Religionen mir vorschreiben möchten, wie ich über Homosexualität zu denken habe.....weil mir scheint, dass die keine Ahnung haben, wie Menschen funktionieren...vor allem was das biologische Innenleben betrifft, wie der menschliche Hormonhaushalt funktioniert....oder sie ignorieren das einfach ganz bewusst und wollen uns weiterhin weismachen, diese Menschen hätten sich ihre Homosexualität, vielleicht sogar im Doppelpack und mit Preisermässigung in irgend einem schummerigen Pornoladen erstanden. :pille


    Und weltweit gesehen tut es mir einfach nur verdammt leid, dass die Homosexuellen immer noch für ihr Sein diskriminiert werden, sei es von den Kirchen, den Religionen, den Regierungen und vor allem dann auch von ihren Mitmenschen....die von eben diesen Instanzen und ihrem für mich nicht nachvollziehbaren Gedankengut und den entsprechenden Auesserungen fehlgeleitet werden.


    Achso ja: ich bin übrigens heterosexuell, katholisch, dunkelhaarig....und wäre ich auch homosexuell, es wäre trotzdem das einzig natürliche an mir von den aufgezählten Dingen.....

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    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • Ich verstehe einfach nicht, wie sich jemand selbst als katholisch versteht und im selben Satz dann meint, er interessiert sich überhaupt nicht für das, was Bibel und Kirche so erzählen. Was ist denn dann so explizit katholisch daran, sich katholisch zu fühlen?
    Ich bin doch nicht per Gendefekt katholisch. Wenn für mich das Ganze egal bis ganz egal ist, würd ich mich nicht grad selbst als katholisch bezeichnen.
    Ich finde so eine Ausage halt inkonsistent und inkonsequent.
    Ich nenn mich ja auch nicht Vegetarier und brate mir jeden Tag zum Frühstück erstmal ein leckeres Steak.

  • Ich sags ja....katholisch bin ich, weil zufälligerweise meine leibliche Mutter/oder meine Pflegeeltern katholisch waren/sind. Ich habe mir das so nicht ausgesucht....eben eine irgendwie unnatürliche Angelegenheit.

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