Taschenbuch: 208 Seiten
Verlag: btb Verlag
Kurzbeschreibung:
In einer Bar in Lissabon erzählt ein Betrunkener einer Schönen der Nacht von seinen Erfahrungen im Angolakrieg. Unaufhaltsam redet dieser Mann, wütend, ausfallend, obszön, zärtlich und verzweifelt, er durchschreitet noch einmal die Hölle der Vergangenheit, nur um in der Gegenwart dieser Nacht nicht allein zu bleiben.
Über den Autor:
Antonio Lobo Antunes wurde 1942 in Lissabon geboren. Er studierte Medizin, war während des Kolonialkrieges Militärarzt in Angola und arbeitete danach als Psychiater in einem Lissabonner Krankenhaus. Heute lebt er als Arzt und Schriftsteller in seiner Heimatstadt.
Mein Eindruck:
Ein Frühwerk von Antunes und Teil seiner autobiographischen Trilogie.
1979 geschrieben, ist es auch ein frühes Buch über den Angolakrieg und das bald kommende Ende der Kolonisierung , in dem die Portugiesen sich vor dem Freiheitskampf der MPLA zurückzogen.
Antunes war 1971 als Militärarzt eingezogen, verbrachte die Kriegszeit in Angola. Der Protagonist dieses Romans trägt seine Züge.
Stilistisch war Antunes in seinen Anfängen noch nahezu lesbar.
Der ganze Roman ist eine lange Litanei, in dem der Erzähler rückblickend seine Zeit in Luanda reflektiert.
Der Zusammenhang zwischen Hauptfigur und Autor wird noch bewusster, wenn man die später erschienen Briefe Antunes aus Angola kennt (Leben, auf Papier beschrieben, 2007 bei Luchterhand erschienen).
Die düstere Sprache ist bemerkenswert. Es ist eine Gratwanderung zwischen Bitterkeit und Wut sowie der Schönheit der langen, beschreibenden Sätze.
Stilistisch wurde Antunes später noch raffinierter und komplexer, aber nie waren seine emotionalen Schilderungen so pur und intensiv wie hier.
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ASIN/ISBN: 3442733901 |