'Medici. Die Macht des Geldes' - Seiten 187 - 282

  • Zitat

    Original von Dreamchen


    Es plätschert weiter einfach nur so dahin ..


    Ich hatte mich wirklich gefreut auf das Buch und auch ich habe erwartet das ich hier viel über die Medici und ihre Zeit erfahre ... aber ist wohl eher nicht so .. und der uneheliche Sohn von Cosimo ist immer noch nicht aufgetaucht und alle lieben sich ganz doll :sleep


    Dem kann ich nur zustimmen.


    Ich habe weder die Anklage "Tyrannei" noch das Gerichtsurteil verstanden, gab es eine Verhandlung?


    Zwischendurch wird kurz von Schwartz erzählt, aber das hilft auch nicht weiter.


    Dann folgt noch ein Giftanschlag und ein Mordversuch mit Dolch.


    Ich verstehe das Buch nicht.

  • In diesem Abschnitt wurde es etwas besser, erstaunlicherweise immer dann, wenn es um Laura und ihren Söldner ging. Wenn es um die Medici ging, wurde es staubtrocken und öde.
    Wieder wurden einige Seiten Sexszenen geopfert, dafür fehlten wesentliche Informationen, wenn es um den Adligen Unsympathen Rinaldo ging. Wenn ich das richtig gegoogelt habe, dann war der Sturm auf den Palazzo nicht so unverständlich. Er und seine Verbündeten sollten sich im Palazzo für ihre Taten verantworten. Das dies fehlt finde ich schlimm, wie überhaupt die Glorifizierung der Medici sehr störend ist. Dann die Frage, ob Laura und der Söldner historische Figuren sind. Wie dem auch sei, Cosimos Frau hat wohl die Stellung in Florenz gehalten und die Geschäfte weiterführen können, was mich bei dem Hass Rinaldos doch sehr verwundert hat. Aber wie stellte schon Rinaldos Verbündeter Palla fest. Sie waren alle unfähig. Dabei wächst man doch mit der Qualität der Gegenspieler. Dies ist aber auch ein Abbild der überaus simplen Charakterisierung der Medici und ihrer Gegenspieler. Die Medici sind gut, liebevoll, gerecht und was es sonst noch an guten Attributen gegen mag, und ihre Gegenspieler sind heimtückisch, selbstsüchtig, dumm, voller Hass und mit weiteren Negativattributen versehen. Der Autor hat sicher großen Rechercheaufwand betrieben, aber er nutzt ihn nicht. Ich habe das Gefühl, dass er die Geschichte korrigiert, also bewusst Informationen offenbart oder wegfallen läßt, je nach dem, ob sie für die positive Zeichnung der Medici nützlich sind.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Zitat

    Original von wampy
    Die Medici sind gut, liebevoll, gerecht und was es sonst noch an guten Attributen gegen mag, und ihre Gegenspieler sind heimtückisch, selbstsüchtig, dumm, voller Hass und mit weiteren Negativattributen versehen. Der Autor hat sicher großen Rechercheaufwand betrieben, aber er nutzt ihn nicht. Ich habe das Gefühl, dass er die Geschichte korrigiert, also bewusst Informationen offenbart oder wegfallen läßt, je nach dem, ob sie für die positive Zeichnung der Medici nützlich sind.


    Ich finde das trifft es recht gut. Einzig Laura scheint als Gegenspielerin noch halbwegs gut "wegzukommen". Sie wird nicht als durch und durch schlecht beschrieben, sondern immerhin noch so, dass man Mitgefühl mit ihr haben könnte. Nichtsdestotrotz wird hier eine ziemliche Schwarz-Weiß-Malerei betrieben und auch ich hatte das Gefühl, dass zum Teil wichtige Informationen unterschlagen wurden, um die Medici in einem möglichst guten Licht dastehen zu lassen.


    Edit: Ich hatte mir auch keine völlig wertungsfreie Erzählung erwartet, sondern schon damit gerechnet, dass der Autor eine klare Position gegen bzw. für die Medici einnehmen würde. Dass diese jedoch so klar zu Tage tritt, damit hatte ich dann doch nicht gerechnet.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

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  • Verhandlung - Einkerkerung - Tyrannei???? Wo war denn die Handlung dazu? Ich habe weder gravierende Hinweise gesehen, noch eine Verhandlung dazu...


    Wenn schon Verbannung und Hinweis ihr alle... dann bitte auch alle und nicht nur die Brüder, wo sollen die Ehefrauen und die Kinder denn abbleiben? Sollen die "Schutzlos" zurückbleiben? Alles etwas verwirrend und unklar dargestellt.


    Einzig: Laura und der Söldner standen mehr oder minder im Mittelpunkt des Geschehens, meiner Meinung nach ein "Nebenkriegsschauplatz".

  • Zitat

    Original von hke
    Verhandlung - Einkerkerung - Tyrannei???? Wo war denn die Handlung dazu? Ich habe weder gravierende Hinweise gesehen, noch eine Verhandlung dazu...


    Darüber habe ich mich auch gewundert und deshalb gegoogelt.
    Zu der Zeit herrschte eine Staatsform der Gilden und Zünfte.
    Das wichtigste Regierungsorgan war die neunköpfige Signoria,
    8 gewählte Männer aus dem Bürgertum und Bernado Guadagni (gonfaloniere di giustizia Bannerträger der Gerechtigkeit).
    Albizzi brauchte nur die Medici verleumden und die Signoria konnte über Verbannung oder Todesstrafe bestimmen.
    Wohl dem der genügend Geld zum Bestechen hatte.

  • danke, so etwas habe ich mir schon gedacht...


    In Köln gibt es ja auch den Verbundbrief, der auf die Gilden und Zünfte (im weitesten Sinne) zurückgeht... Da ich mich mit der Geschichte dieser Stadt beschäftigen musste, war mir das so bekannt und ich hatte den Verdacht, das dies auch bei den Medici so war....


    Trotzdem hatte ich gehofft, einen Hinweis diesbezüglich zu finden, was ja leider nicht der Fall war.

  • Oh Mann, diese Sexszenen, so etwas von unnötig, ich möchte lieber geschichtliche Hintergründe und tiefgründige Charaktere ...


    Laura tritt immer mehr in den Vordergrund, also eine fiktive Nicht-Medici, spräche prinzipiell nichts dagegen, wenn man ausreichend Medici hätte, immerhin soll der Roman von ihnen handeln.


    Das erste Mal habe ich das Gefühl von fortlaufender Handlung. Cosimo im Gefängnis, Verbannung, Mordversuche Lauras, Florenz leidet ohne die Medici, nach 1 Jahr darf Cosimo zurück und Rinaldo wird verbannt. Dennoch habe ich immer noch oft ein großes Fragezeichen bzgl. wieso ist das jetzt passiert und wer ist das denn jetzt. Viele Namen, die wenigsten muss man sich merken, viele hätte man gar nicht erwähnen müssen und wer wichtig ist, ist nicht immer gleich klar.


    Nun ja, jetzt ziehe ich es durch, ich will den Roman endlich hinter mich bringen.

  • Zitat

    Original von Lumos


    "Eine Messe für die Medici" von Richard Dübell mochte ich auch ganz gern, wenn ich mich recht erinnere :gruebel.
    "Wir sind das Salz von Florenz" von Tilman Röhrig, wäre vlt. auch zu empfehlen.


    Zumindest den Dübell habe ich noch auf dem SUB, der will dann wohl bald mal gelesen werden. Von Tilman Röhrig besitze ich auch noch das eine oder andere, muss ich mal nachschauen.


  • Und genau solche Informationen hätten wir doch gerne dem Roman entnommen, oder?!