Sabine Vöhringer - Die Montez-Juwelen

  • Taschenbuch: 280 Seiten
    Verlag: Gmeiner-Verlag
    erschienen am 8. März 2017


    zur Autorin: (Quelle: Gmeiner-Verlag)
    In der Nähe von Karlsruhe aufgewachsen, verbrachte die Autorin nach dem Abitur ein Jahr in Südfrankreich und studierte anschließend in Pforzheim. Nach dem Design Diplom zog es sie zu einem Redaktionsvolontariat nach München, anschließend arbeitete sie freiberuflich bei namhaften Zeitschriftenverlagen. Sie gründete 1997 eine Agentur und 2004 mit einer Partnerin einen Verlag, der Kinder- und Reisemagazine publiziert. Sabine Vöhringer ist verheiratet und lebt mit Mann, zwei Teenagern und Hund im Münchner Süden. Ausschlaggebend für ihr erstes Buch waren die früh geweckte Leidenschaft für spannende Kriminalgeschichten, das Interesse an der bayerischen Geschichte und die Begeisterung für die Münchner Lebensart.


    zum Inhalt:
    Hauptkommissar Tom Perlinger wechselt seine Einsatzstelle von Düsseldorf in seine Heimatstadt München. Bevor er die Stelle richtig antreten kann, wird schon die erste Leiche in der Innenstadt gefunden. Der indische Junge trägt ein Foto von Perlingers Nichte Tina bei sich. Der Hauptverdächtige ist Max, der Vater des Mädchens und Toms Halbbruder. Doch so einfach ist es nicht. Toms Ermittlungen führen ihn in eine Schlangengrube der Münchner Gesellschaft und rund 150 Jahre zurück in die Geschichte Ludwigs I., dessen Mätresse Lola Montez war.


    meine Meinung:
    Das Debüt von Sabine Vöhringer beginnt rasant mit einer Verfolgungsjagd. Mit hohem Tempo wird das Opfer verfolgt, ebenso wie man als Leser die sich überschlagenden Ereignisse mitverfolgt. Erst danach schwenkt die Perspektive auf den neuangekommenen Hauptkommissar und der Vorstellung seiner Familie. Man kann erahnen, dass er vor Jahren nach unschönen Erlebnissen die Stadt verlassen hatte und nun Gras darüber gewachsen ist. Er bekommt, wie es sich für einen gutaussehenden Mann gehört, die Ahnung einer Romanze an die Seite gestellt, aus der sich sicher im zweiten Band mehr entwickelt.


    Nicht nur die Familie wird ausreichend detailliert vorgestellt, sondern auch die Kollegen. Das Team kann sich während der Lösung dieses Falles um die Montez-Juwelen zusammenraufen, es kommen Sympathien für die einen auf sowie Erleichterung wenn ein gewisser Kollege nicht erwähnt wird. Die Figuren haben allesamt eine authentische Darstellung. Für einen Krimifan ist die Mischung zwischen Privat und Verbrechen gut ausbalanciert. Die Ermittlungen nehmen von Kapitel zu Kapitel mehr Fahrt auf. Auch sprachlich wird Lokalkolorit vermittelt, indem öfter mal Dialekt gesprochen wird. Es ist aber nie so viel, dass man es als Norddeutsche nicht verstehen könnte.


    Der Lokalkrimi aus der Bayerischen Hauptstadt weckt Interesse, die Schauplätze einmal genauer zu betrachten. Auch die geschichtlichen Hintergründe sind informativ eingestreut. Sie untermalen die Fiktion, ohne unglaubwürdig zu werden. Die Handlung lässt außerdem Themen zu, die zwar allgegenwärtig sind, aber nie deutlich zum Nachdenken animieren. Alles in allem sind das genug Gründe, sich auf den zweiten Fall für Tom Perlinger und den Bewohnern des Hackerhauses zu freuen.