Bluscreen: Ein Mirador-Roman - Dan Wells

  • Bluscreen: Ein Mirador-Roman
    Dan Wells
    ISBN: 3492280218
    Piper Taschenbuch
    368 Seiten, 12,99 Euro


    Über den Autor: Dan Wells, Anfang dreißig, studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«.


    Amazon-Kurzbeschreibung: Los Angeles im Jahr 2050 ist eine Stadt, in der du tun und lassen kannst, was du willst – solange du vernetzt bist. Durch das Djinni, ein Implantat direkt in deinem Kopf, bist du 24 Stunden am Tag online. Für die Menschen ist das wie Sauerstoff zum Leben – auch für die junge Marisa. Sie wohnt im Stadtteil Mirador, doch ihre wirkliche Welt ist das Netz. Und sie findet heraus, dass darin ein dunkler Feind lauert. Als sie an die virtuelle Droge Bluescreen gerät, die Jugendlichen einen sicheren Rausch verspricht, stößt Marisa auf eine Verschwörung, die größer ist, als sie je ahnen könnte...



    Computerspiele, IT, Technik – wen das interessiert, der wird diesen spannenden Zukunftsroman lieben, denn die Welt von 2050, die Dan Wells in seinem Buch beschreibt, dürfte durchaus denkbar sein. Wells scheint die Zukunftsprognosen einiger Thinktanks recherchiert zu haben und hat bereits heute bekannte Technologien weiter gedacht. Seine Protagonisten leben in einer Welt, in der die meisten Menschen dank eines eingebauten Chips dauerhaft online sind, in der sie immer und überall gescannt werden und mit personalisierter Werbung berieselt werden. Selbstfahrende Autos gehören zum ganz normalen Straßenbild, die Unterschiede zwischen arm und reich sind immens groß und die schöne neue Cyberwelt birgt viele Gefahren. Drogen werden nicht mehr über das Blut aufgenommen, sondern per Stick konsumiert und um eine Droge namens „Bluescreen“ geht es in der Story von Wells.


    Marisa, eine ganz normale Jugendliche, die sich gern in „Overworld“, einem online Spiel herumtreibt, entdeckt in ihrem Freundeskreis bei denjenigen, die diese Droge genommen haben, beängstigende Aktivitäten. Als sie beginnt, ihre eigenen Recherchen anzustellen, wird es für sie und alle, die damit zu tun haben gefährlich.


    Die Handlung an sich gefiel mir sehr gut. Die Jugendlichen sind eigentlich ganz normale Jugendliche und reagieren genauso, wie es auch die heutigen Teenager tun. Bei einem Buch über die Zukunft müssen dem Leser erst einmal der „ganz normale Alltag“ und die „ganz normalen Technologien“, die der Autor sich für seinen Roman erdacht hat, vorgestellt werden. Das gelingt hier mal gut und mal weniger gut. Zum einen werden Vergleiche mit der Vergangenheit gezogen, was in einigen Dialogen irgendwie künstlich gewollt klingt, zum anderen setzt Wells dazu einen Jungen aus Marisas Freundeskreis ein, der ständig naive Fragen stellt und dem man stellvertretend für den Leser, die Welt erklären muss. Das passt aber leider nicht zu der Figur, da der Junge ansonsten ziemlich intelligent ist. In etwa ab Buchmitte ist dann der Erklär-Teil endlich beendet, man findet sich zurecht; weiß wer wozu gehört, wie das Leben in Los Angeles aussieht und kann beruhigt mit Marisa auf Verbrecherjagd gehen. Und die wird spannend. Das Weiterlesen lohnt sich.


    Mein Fazit: Ein spannender Zukunftsroman für Jugendliche und unbedingt für Technik- und Computer-affine Leser empfehlenswert. 8 Eulenpünktchen von mir dafür.