Fünf Freunde und das Geheimnis am Fluss - Enid Blyton (Sarah Bosse) [ab 10 J.]

  • Klappentext: Endlich Sommerferien! Gemeinsam brechen die Fünf Freunde auf zu einer Kanutour. Als sie an einer der zahlreichen Schleusen Halt machen, werden sie von einer völlig verängstigten Frau um Hilfe gebeten. Ihr Sohn ist spurlos verschwunden! Die Freunde versprechen, ihn zu suchen und machen schon bald eine schlimme Entdeckung: Der Junge wurde von einer Gruppe finsterer Männer entführt, die offenbar in zwielichtige Geschäfte verwickelt ist. Wie können sie ihn nur befreien?


    Autorin: Enid Blyton (1897 – 1968) verfasste über 700 Bücher, darunter mehrere bekannte Kinder- und Jugend-Abenteuer-Serien. Die Fünf-Freunde-Reihe wird seit ihrem Tod von Sarah Bosse unter ihrem Namen fortgesetzt.


    Persönlicher Eindruck: Das Geheimnis am Fluss ist das erste nicht von Enid Blyton geschriebene Buch der Fünf-Freunde-Reihe, das ich gelesen habe. Die Autorin Sarah Bosse bemüht sich, den Stil Blytons zu erhalten, man merkt jedoch eine Reihe von Brüchen: Das Alter der Protagonisten wird (wohl unvermeidlich) zurückgesetzt, es ist von Kindern die Rede, während die Hauptfiguren im letzten von Enid Blyton noch selbst veröffentlichten Band bereits zwischen fünfzehn und siebzehn waren; die Widersacher werden als Dummköpfe bezeichnet und kaum ernst genommen, und einige Äußerungen und Verhaltensweisen passen nicht zu den Charakteren, wie sie ursprünglich beschrieben wurden.
    Das Abenteuer, das die Fünf Freunde erleben, bewegt sich im Rahmen des Bekannten, die Widersacher sind allerdings weniger gefährlich als ich es aus den Bänden von Enid Blyton kenne. Außerdem bleibt die Autorin einen Teil der Auflösung schuldig, denn während die Entführung ansonsten aufgeklärt wird, erfährt der Leser nicht, warum ausgerechnet ein mies bezahlter Schleusenwärter um Lösegeld erpresst werden soll.


    Fazit: Kindgerechtes Abenteuer, das es aber nicht schafft, den Charakter des Originals zu bewahren.


    ASIN/ISBN: B00Z0G5C7U

  • Vielen Dank für die schöne Rezi! :wave
    Ich habe als Kind/Teenie die Bände als Buch oder Kassetten verschlungen! Habe noch nie eines der "neuen" Bücher gelesen, die von Sarah Bosse geschrieben wurden. Muss ich mal ausprobieren. Wird eh mal Zeit, diese Klassiker aus dem Umzugskarton zu holen und zu lesen.. :-)

  • Als Kind habe ich die Reihe geliebt - damals ist mir gar nicht so aufgefallen, dass sie nie älter wurden und ihre Eltern eigentlich auch nie gesehen haben. Ferien gab es ja ohne Ende - alles ein bisschen unlogisch für Erwachsene, für Kinder aber - damals - eine tolle Lektüre.


    Irgendwann vor Jahren habe ich dann auch eines der neueren Bücher gelesen, sie konnten für mich aber auch nicht mehr an den Charme der alten Bücher anknüpfen. Modernere Sprache und die Helden immer noch nicht älter - hat irgendwie nicht mehr gepasst.


    Diese Neuauflagen haben mich aber auch schon bei den drei Fragezeichen und Hanni und Nanni gestört. Einzig Dolly wurde chronologisch weiter geführt - das war klasse.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von tinkerbell
    Als Kind habe ich die Reihe geliebt - damals ist mir gar nicht so aufgefallen, dass sie nie älter wurden und ihre Eltern eigentlich auch nie gesehen haben. Ferien gab es ja ohne Ende - alles ein bisschen unlogisch für Erwachsene, für Kinder aber - damals - eine tolle Lektüre.


    Sie wurden ja älter. Im ersten Band (Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel) ist Julian/Julius 12, Dick/Richard und Georg(e) sind 11, Anne ist 10. In einem der letzten Bände heißt es aber "Julius ist siebzehn..." (ging darum, dass ein Elternteil zögerte, den Fünf Freunden irgendeine Tour zu erlauben, während ein anderer es etwas entspannter sah). Es handelt sich immer um verschiedene Ferien im Lauf von mehreren Jahren, Ostern, Sommer, Weihnachten, mindestens einmal spielte das Abenteuer auch während ein paar freier Tage mitten im Schuljahr, an deren Grund ich mich auswendig nicht mehr entsinnen kann. Was das Auftauchen der Eltern betrifft, hast Du Recht, gerade die Eltern von Julian, Dick und Anne treten kaum in Erscheinung. Man erfährt aber, dass Julian und Dick ein Jungeninternat besuchen und Anne ein Mädcheninternat, auf das auch George später geht.