OT: Downward Facing Death
Über den Autor
Michelle Kelly lebt in Coventry. Sie hat zwei Kinder und macht leidenschaftlich gern Yoga, von dem sie meint, dass es sie gesund hält. Ihr Roman „When I was Not Whatching“ stand in England und Australien auf den Krimi-Bestsellerlisten. Im Aufbau Taschenbuch erscheint 2016 ihr Kriminalroman „Mord im stillen Belfrey“.
Über das Buch
Keeley kommt nach zehn Jahren aus New York nach Belfrey zurück, eine verschlafene englische Kleinstadt. Sie hat vor, im ehemaligen Fleischerladen ihres Vaters tagsüber vegetarische Speisen anzubieten und abends Yoga zu unterrichten. Bei den Einwohner des Ortes stößt das auf wenig Begeisterung. Im Laden hat es gebrannt, eine Leiche wurde gefunden. Nach einem guten Start in ihr neues Leben sieht das nicht gerade aus. Ob der charmante Detective Ben Taylor ihr helfen kann?
Meine Rezension
Keeley stammt aus Belfrey, nach der Schule zog es sie aber unter anderem nach New York und Indien, wo sie eine Yoga-Ausbildung gemacht hat. Nun will sie im einstigen Fleischerladen ihres verstorbenen Vaters ein vegetarisches Yoga-Café eröffnen. Doch sie scheint nicht willkommen zu sein, denn am Tag vor ihrer Ankunft wird im Haus ein Mann ermordet und versucht, den Laden anzuzünden. Es stellt sich heraus, daß das Mordopfer ein äußerst unsympathischer Zeitgenosse war und quasi jeder zweite Einwohne Belfreys genug Gründe gehabt hätte, ihn zu ermorden.
Doch auch Keeley scheint nicht willkommen zu sein: einige der älteren Dorfbewohner begegnen ihren "neumodischen" Plänen mit Mißtrauen, ihre einstige College"freundin" geht offen auf Konfrontation und es kommt zu Vorkommnissen, die sie einschüchtern sollen. Doch das könnte natürlich auch daran liegen, daß Keeley ihre Nase mehr oder weniger plump in den Mordfall steckt und auf eigene Faust herausfinden möchte, was passiert ist.
Das gefällt natürlich dem ermittelnden Kommissar gar nicht. Ben ist ein alter Schulfreund von Keeley, für den sie vor vielen Jahren einmal geschwärmt hat...
Das ist natürlich Stoff für einen gelungenen Einstieg in eine Cosy-Krimi-Serie, doch mich konnte das Buch letztlich nicht überzeugen.
Die meisten Protagonisten sind zwar sehr sympathisch ausgelegt (Ausnahme: Raquel. Sie ist dafür aber ein astreiner Kotzbrocken), doch mit Keeley werde ich nicht warm. Sie ist eine Protagonistin der Art, die ich nicht so schätze: sie ist aus ihrer Vergangenheit heraus sehr unsicher, mißtraut sich selbst, vertraut aber zu sehr auf andere. Sie kann nicht klar denken, denkt dumm und bringt sich damit selbst in Gefahr. Immer wenn logisches Denken gefordert wäre, legt sich ein Nebel über sie, der quasi ihr Hirn ausschaltet. Sie reagiert in vielen Dingen absolut überemotional (besonders, wenn es um Raquel oder Ben geht). Dadurch erzählt sie den falschen Leute das Falsche und verschweigt den richtigen Leuten das Richtige. Außerdem finde ich, daß sie reichlich plump agiert und es ihr in Sachen detektivischem Spürsinn absolut an Raffinesse mangelt.
Zwischen den einzelnen Kapiteln sind immer wieder kurze Yoga-Übungen eingestreut, darauf hätte ich gut verzichten können. Dafür ist am Ende des Buches noch ein Abschnitt mit den einzelnen Rezepten, das fand ich wiederum prima!
Mir war der Krimi viel zu cosy, ich würde ihn sogar fast schon in die Chick Lit-Ecke einsortieren. Obwohl er ganz nett zu lesen ist, war er mir doch zu leichtgewichtig und ich werde nicht in die Serie einsteigen.
Ich würde hier eine gutgemeinte 7 geben - es war nicht mein Geschmack, aber auch nicht durchwegs schlecht.
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ASIN/ISBN: 3746632641 |