Cannibales
Régis Jauffret
ISBN : 2021309959
Verlag: Seuil/2016
208 Seiten
Sprache: Französisch, bisher keine deutsche Übersetzung
Der Autor
Régis Jauffret ist 1955 in Marseille geboren und lebt in Paris. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, sein bisher größter Erfolg war der Prix Femina für seinen Roman Asile des fous. Bisher wurden nur zwei seiner Bücher in die deutsche Sprache übersetzt.
Inhalt und meine Meinung
Noemie schreibt der Mutter ihres Geliebten nach der Trennung von ihm einen Brief. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich ein intensiver Briefwechsel und auch Geoffrey, Sohn und Ex-Geliebter kommt in einigen Briefen zu Wort.
Ihr gemeinsames Thema ist die Liebe, die Vorstellungen von Liebe, das Ideal von Liebe und die Unmöglichkeit sie zu leben. Die Enttäuschungen über reale Liebesbeziehungen und die immerwährende Suche, den Traum, das Ideal doch noch zu erleben.
Dabei steigern sich die beiden Frauen in immer grausamere und groteskere Vorstellungen und Pläne hinein, nach kurzer Zeit beginnt man, an ihrer geistigen Gesundheit zu zweifeln.
Für mich waren diese Ideen letztlich nicht nachvollziehbar und überdeckten die tatsächlich vorhandenen scharfsinnigen Gedanken und wunderschönen Metaphern so sehr, dass nur ein verschwommener Eindruck von Wahnsinn übrigblieb.
Möglicherweise liegt das auch an der äußerst schwierigen Sprache dieses Buches. Es sind nicht nur völlig ungebräuchliche Worte, die Jauffret benutzt, es sind auch Satzkonstruktionen, die mir als nicht Nicht-Muttersprachlerin gelegentlich ein Rätsel bleiben.
Da ich ein großer Fan der Kurzgeschichten von Jauffret bin, würde ich einer Übersetzung des Buches, das es immerhin auf die „Shortlist“ für den Prix Goncourt gebracht hat, eine Chance geben.
5 Punkte für ein Buch, von dem ich mir mehr erhofft hatte.