Flor Namdar: Liebe statt Furcht

  • Flor wird als Tochter einer Sunnitin und eines Schiiten im Iran geboren. Sie hat eine schöne und behütete Kindheit bei wohlhabenden Eltern und erfährt Unterstützung und Wertschätzung. In jungen Jahren beschließt sie, Schiitin zu sein. Geprägt durch die Islamische Revolution erlebt sie große Änderungen in ihrem Land, die unter anderem dazu führen, dass ihre Familie alles verliert und in eine andere Stadt flüchten muss, wo sie auf engem Raum leben.
    Mit 16 Jahren bleibt Flor kein anderer Weg, als zu heiraten. Bei ihrem Mann erlebt sie Erniedrigung und Respektlosigkeit, so dass sie vor ihm flieht. Sie fängt an, den muslimischen Glauben zu hinterfragen. Mit 21 Jahren gesteht sie sich ein, Atheistin zu sein und Gott nicht zu brauchen. Doch Gottes Wege sind unergründlich, und so begegnet Gott ihr im Iran…
    Die Geschichte von Flor ist tatsächlich so passiert. Um sie zu schützen wurden die Namen, auch ihr eigener, sowie die Ort ausgetauscht. Denn im Iran gilt ein Muslim, der zum Christ wird als vom Glauben abgefallen. Ihm droht schlimmstenfalls die Todesstrafe.
    Flor wächst in einer ganz anderen Welt auf, als wir sie in Deutschland kennen. Im Buch erfährt man deshalb einiges über den Iran, die Kultur und den Islam. Dabei wird wenig Hintergrundwissen vorausgesetzt, sondern der Leser über kurze, einfache Erklärungen mit ins Geschehen genommen.
    Es ist spannend zu lesen, wie vielfältig Gottes Wege sind. Er begegnet Flor nicht nur mitten im Iran, sondern hilft ihr im Laufe ihres Lebens durch Krisen und benutzt genau diese, damit sie für andere Menschen ein Segen ist.
    Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Mir hat es sehr gefallen, dass Flor sehr tolerant über die Menschen spricht, die sie sehr verletzt haben.
    Insgesamt eine mitreißende, lebendig geschriebene Lebensgeschichte über eine Frau aus dem Iran, die über Umwege Gott begegnet ist und ihren Glauben trotz Lebensgefahr nicht aufgegeben hat.