Zum Inhalt:
„Bist du glücklich?“ Das sind die letzten Worte, die Jason Dessen hört, bevor ihn ein maskierter Mann niederschlägt. Als er wieder zu sich kommt, begrüßt ihn ein Fremder mit den Worten: „Willkommen zurück, alter Freund.“ Denn Jason ist in der Tat zurückgekehrt – doch nicht in sein eigenes Leben, sondern in eines, das es hätte sein können. Und in diesem Leben hat er seine Frau nie geheiratet, sein Sohn wurde nie geboren. Und Jason ist kein einfacher College-Professor, sondern ein gefeierter Wissenschaftler. Doch ist diese Welt real? Oder ist es die vergangene Welt? Wer ist sein geheimnisvoller Entführer? Und vor die Wahl gestellt – was will er wirklich vom Leben: Familie oder Karriere? Auf der Suche nach einer Antwort begibt Jason sich auf eine ebenso gefährliche wie atemberaubende Reise durch Zeit und Raum. Eine Reise, die ihn am Ende auch mit den dunklen Abgründen seiner eigenen Seele konfrontieren wird …
Zum Autor:
Blake Crouch hat sich bereits als erfolgreicher Autor von Kurzgeschichten und Spannungsromanen einen Namen gemacht. Seine Wayward-Pines-Trilogie wurde zudem mit verschiedenen Hollywoodstars als TV-Serie verfilmt. Der große internationale Durchbruch gelang ihm dann mit dem Roman "Dark Matter. Der Zeitenläufer", der auf Anhieb zum Bestseller und in zahlreiche Länder verkauft wurde. Blake Crouch lebt mit seiner Familie in Colorado.
Meine Meinung:
Bei Zeit-, Raumreisen kann ich nie Nein sagen, deshalb habe ich mich bei der Leserunde von Dark Matter beworben. Ich hatte gar nicht viel erwartet und nur gehofft, dass ich das Buch noch vor meinem Urlaub schaffe. Um so angenehmer hat mich dieses Buch dann überrascht. Und das von der ersten Seite an.
Der Schreibstil liest sich sehr gut. Griffig und unterhaltsam ohne flach zu werden.
Die Akteure kommen einem schnell nahe und waren mir sympathisch. Jason ist ein kluger netter Kerl, hat eine tolle Frau und einen ziemlich gelassenen Teenagersohn.
Schon nach wenigen Seiten wird Jason in einen Strudel seltsamer Ereignisse geworfen, in dem er und der Leser erst nach und nach erkennen, was eigentlich vor sich geht.
Wir befinden uns tief drinnen in der Quantenphysik, in der Theorie von Paralellwelten mit all ihren Facetten und Gedankenspielen. Das klingt alles logisch und durchdacht und mit genau der Dosis an Wissenschaft, die ich noch verstehen kann (wobei ein Hauch Stauenen und Unbegreifen hier durchaus Spaß macht).
Zwei, drei Wendungen im Buch haben mich richtig geflasht und total überrascht.
Es ist keine 08/15 Geschichte, bei der man alles vorausahnt. Bis fast zum Schluss wusste ich nicht, wie der Autor das Alles auflösen will. Ja, ich habe gar keinen richtigen Ausweg gesehen und war dann mit dem Ende mehr als zurfrieden. Der Autor schafft es, nicht nur eine spannende SF-Geschichte zu erzählen sondern auch Tiefgang und psychologische Raffiniesse reinzubringen. Und die Gratwanderung zwischen realer, nachgewiesener Wissenschaft und SF oder Fantasy ist ihm hervorragend gelungen.
Am Ende habe ich beim Nachwort erfahren, dass das Buch verfilmt werden soll. Google sagt 2018 kommt es ins Kino. Ich bin gespannt. ("Leider" mit Emmerich als Regisseur. Den mag ich eigentlich nicht so gerne.)
Von mir 9 von 10 Punkten