Josie Kju - Herzvibrieren

  • Taschenbuch: 384 Seiten
    Verlag: Books on Demand
    erschienen am 25. Februar 2017


    über die Autorin:
    Die Romantikautorin Josie Kju schreibt nicht nur Liebesromane, sie ist auch selbst über alle Maßen romantisch und verträumt. Dazu ist sie ein klitzekleines bisschen verrückt, eine reichliche Brise verpeilt, eine Portion flippig und treibt so ziemlich alle Lebewesen um sich herum mit ihrem Chaos in den Wahnsinn.
    Schreiben bringt Ordnung in ihren Kopf und ihr Leben. Sie schreibt überall, selbst in der Badewanne. In der ganzen Wohnung sind kleine Zettel mit genialen Ideen, Satzteilen und Szenen verteilt, die sie auf keinen Fall vergessen darf! Ideen, die sie im Stehen und Gehen überfallen und sofort festgehalten werden müssen.
    Josie Kju will unerkannt bleiben und nicht sagen, wer sie eigentlich ist. Vielleicht, weil sie im wahren Leben ganz anders ist - oder - vielleicht auch genau so wie Du sie eben kennengelernt hast. Wer weiß?


    zum Inhalt:
    Die 30jährige Mona braucht unbedingt einen erholsamen Urlaub und mietet sich ein Ferienhaus in Finnland. Während sie in der skandinavischen Idylle dem Stress ihres Alltags entkommt, trifft sie auf den acht Jahre jüngeren Leevi. Der finnische Musiker mit dem blonden Haar und den beeindruckend blauen Augen rührt etwas in ihr, das ihr Herz zum vibrieren bringt. Doch die rosarote Brille lässt nur kurze Zeit einen Blick zu. Leevi bekommt eine Ausbildung als Musiker in Australien angeboten, die er nicht ausschlagen kann. Er reist für ein Jahr ans andere Ende der Welt.


    meine Meinung:
    Josie Kju beginnt mit Herzvibrieren das Kennenlernen von Mona und Leevi zu erzählen. Mona und Leevi kommen dabei abwechselnd zu Wort. Es ist weit mehr als eine Liebesgeschichte, sondern vielmehr eine detailreiche Schilderung ihrer Gedanken, wie sie auf Distanz ihre Liebe und ihren Alltag unter einen Hut bekommen. Sie erzählt von ihren Träumen und beruflichen Herausforderungen. Gleichzeitig werden wenige Andeutungen zu Monas seelischen Verletzungen gemacht, die sie in manchen Handlungen lähmen. Kopf und Herz wollen oftmals etwas anderes.


    Ganz anders wird der lebensfrohe und teilweise übermütige Leevi geschildert. Der junge Rockmusiker hat einen ehrlichen Charakter und ist Veränderungen gegenüber offen eingestellt. Seine Familie ist ihm trotz des aufregenden Showlebens wichtig. Er kümmert sich liebevoll um seine Großmutter und ist für seine Nichten und Neffen da. Die lebhafte Familie stellt her den Gegenpol zu Monas einsamen Leben dar und ermöglicht einen weiteren Blickwinkel darauf. Fast scheint diese finnische Familie die Lösung all ihrer Träume zu sein. Doch sie hat auch Verpflichtungen in Deutschland, die sie nicht einfach aufgeben kann.


    Der Roman befasst sich in erster Linie um die Problematik einer Fernbeziehung. Die Gedanken und Befürchtungen sind nachvollziehbar ausgearbeitet. Sich einem lieben Menschen nur mittels Videoanruf verbunden fühlen zu können, reicht gerade in der ersten Zeit des Kennenlernens nicht aus. Sowohl Monas als auch Leevis Leben gehen glaubhaft weiter. Sie werden auch hier nicht als Übermenschen dargestellt, sondern trauern, suchen Bestätigung in ihren Tätigkeiten und haben Bedürfnisse. Ausgesprochen gut passt dazu Kjus Schreibstil. Sie gibt den Figuren damit eine Stimme, die die Persönlichkeit der Figuren und deren Authentizität unterstreicht. Da Leevi nur mäßig Deutsch, dafür aber viel mehr Englisch spricht, muss auch der Leser oft seine Fremdsprachenkenntnisse bemühen.


    Das Buch lädt dazu ein, in einem Rutsch gelesen zu werden. Schnell verliert man sich in der Geschichte und möchte dann auch das Ende erfahren. Allerdings sei so viel verraten, dass die letzte Seite nicht etwa in ein Happyend entlässt. Vielmehr verspricht das offene Ende eine Fortsetzung, die voraussichtlich im Spätsommer 2017 erscheint.