Kurzbeschreibung des Buches
Der große Freiheitskampf in der neuen Welt, ein ungleiches Brüderpaar, eine junge Frau zwischen den Fronten und die alles überwältigende Natur: „Das Erbe von Shadowbrook“ ist ein großes Epos über die Liebe in den Zeiten des Krieges und die Geburtsstunde Amerikas.
1754: Sowohl die Engländer als auch die Franzosen erheben Anspruch auf die Ländereien in der Neuen Welt. In Ohio beginnt ein Krieg, der sieben Jahre andauern und das Land verändern wird. Quentin Hale und sein Ziehbruder Cormac Shea sind beide Wanderer zwischen den Welten. Quentin hat Shadowbrook, den Besitz der Familie, verbittert verlassen und ist vom Ostküsten-Gentleman zum Trapper geworden. Cormac ist Indianer und hat geschworen, die Weißen aus Kanada zu vertreiben. Einst wuchsen sie in Shadowbrook gemeinsam als Brüder auf, nun stehen sie auf unterschiedlichen Seiten und bleiben sich doch in inniger Freundschaft verbunden. Als Quentin mit George Washington gegen die Franzosen zieht, trifft er Cormac wieder, der den Auftrag hat, eine junge Frau sicher nach Québec zu bringen. Quentin verliebt sich in die schöne Nicole Crane, doch er kann nicht ahnen, dass sie schon bald ein Faustpfand der Engländer in diesem gnadenlosen Krieg werden wird.
Über die Autorin
Beverly Swerling wurde 1949 in Boston geboren und wuchs in New York und London auf. Sie ist unter anderem Namen als Journalistin tätig. Bei Heyne bisher erschienen: „Der Traum des Baders“ und „Das Geheimnis der Heilerin“.
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Eigene Meinung
In der Kurzbeschreibung heißt es „der große Freiheitskampf in der neuen Welt“, was mich zuerst einmal zu dem Buch greifen ließ. Allerdings macht die Zahl 1754 schnell klar, dass es kaum um den amerikanischen Unabhängigkeitskampf (1775-1783) gehen kann. Der Roman spielt vielmehr vor dem Hintergrund des englisch-französischen Kampfes um die Vorherrschaft auf dem nordamerikanischen Teil des Kontinents. Wer kämpft da wohl den Freiheitskampf in Anbetracht dessen, dass England kaum mehr Anspruch auf das Land gehabt haben dürfte als Frankreich? Aber vielleicht bezieht sich Freiheitskampf auch eher auf den - ebenfalls geschilderten - Versuch der Indianer, einen Platz für sich, ihre Traditionen und ihre Art des Lebens zu schaffen.
Die Geburtsstunde Amerikas zeigt der Roman insofern, als er die zunehmende Unterschiedlichkeit der „Amerikaner“ (d.h. der Engländer, die in den amerikanischen Kolonien leben) und der Engländer im Mutterland aufzeigt – man beginnt eine eigene Identität zu entwickeln.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Zwar gibt es einige unterschiedliche Erzählstränge, aber es fällt nicht schwer den Überblick zu behalten. Weniger gefallen hat mir, dass zumindest ein Erzählstrang recht ausführlich aufgebaut wurde – obwohl mir die Beweggründe der Beteiligten nie vollständig klar wurden - und dann im Nichts endete. Damit meine ich kein offenes Ende, sondern irgendwie gar keins. Abgesehen davon bietet der Roman auch einige detailliert geschilderte Grausamkeiten – Geschmacksache .... Fazit: Ich denke mal, wem Swerlings „Das Geheimnis der Heilerin“ und „Der Traum des Baders“ gefallen haben, dürfte auch dieser Roman schmecken.
Solas