Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Ein Mann streunt durch dichte Wälder, immer auf der Flucht vor herannahenden Drohnen, die seinen Tod bedeuten können. Sein Name ist Spark. Noch vor Kurzem wurde sein Leben von dem intelligenten Algorithmus NOW geregelt, und Spark hatte alles: Gesundheit, Sex, Nahrung. Doch dann entdeckte er, was hinter dem Tod seines Vaters steckt. Wie gefährlich die Allmacht NOWs ist. Und dass die Frau, die er liebt, verstoßen wurde – dorthin, wo jeden Tag das nackte Überleben auf dem Spiel steht. Damit beginnt Sparks Kampf. Für die Zukunft der Welt. Für die Liebe seines Lebens.
über den Autor (gem. Amazon)
Stephan R. Meier, geboren 1958, hat in China, Frankreich, Italien, Spanien, Thailand und den USA gelebt, wo er jahrelang in der Tourismusbranche gearbeitet hat. In den 1990er-Jahren publizierte er zwei biografische Sachbücher, eines über den Terroristen Carlos, das andere über seinen Vater Richard Meier, der in den siebziger Jahren Leiter des Verfassungsschutzes war. NOW ist Stephan R. Meiers erster Roman.
meine Meinung
Die USA in nicht allzu ferner Zukunft: die Menschheit hat sich fast selbst zerstört. Durch Kriege, Umweltverschmutzung und Hass hat sie sich an den Rand der Vernichtung manövriert. Doch auf einem kleinen Landstrich, genannt Eden, leben die verbliebenen Menschen in Frieden und Ruhe. Möglich macht dies die künstliche Intelligenz NOW, die das gesamte Leben beherrscht. Doch wie gut ist, sich vollkommen einer Technik zu ergeben?
"NOW" von Stephan R. Meier hat mich aufgrund seiner Thematik und seines Klappentextes neugierig gemacht. Eine Zukunft ohne Regierungen, dafür aber mit einem allwissenden Computerwesen. Das versprach Spannung. Doch leider wurde dieses Versprechen nicht eingehalten.
Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei vollzieht man kapitelweise Zeit- und Figurensprünge. So erlebt man nicht nur die aktuelle Gesellschaft mit NOW, sondern ist auch hautnah bei der Entstehung der künstlichen Intelligenz dabei. Diese Mischung fand ich gut, auch wenn ich mir weniger hektische Zeitsprünge gewünscht hätte. Dennoch ist die Idee, auf zwei Zeitebenen die Geschehnisse in der Welt zu schildern, hervorragend.
Leider kam bei der gesamten Lektüre keine Spannung auf. Die Figuren, die der Autor erschaffen hat, blieben mir fremd und unnahbar. Weder zu Spark, der quasi ein Prinz in Eden ist, noch zu den Menschen außerhalb von NOW konnte ich eine Beziehung aufbauen. Sie blieben blass, flach und für mich ohne Belang. Stephan R. Meier legte sein Hauptaugenmerk auf die technischen Entwicklungen, die in seinem Roman stattfanden. Das mag anziehend sein, für mich war die Aneinanderreihung irgendwann langweilig und sinnfrei. Denn ohne Sympathieträger interessiert mich auch die Entwicklung der besten künstlichen Intelligenz nicht.
Und so kam es, dass ich das Buch nach der Hälfte zur Seite legte. Ja, es gab durchaus mitreißende Momente. Diese verflogen aber so schnell, dass ich alsbald das Interesse an dem gesamten Werk verloren habe. Ich hätte mir mehr Menschlichkeit und weniger Technik gewünscht.
Der Stil von Stephan R. Meier ist gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise wird akademisch, überfordert den Leser aber nicht.
Fazit: Meine Zukunft muss ohne NOW auskommen. Schade.