Leider noch keine deutsche Übersetzung
Das Buch ist das erste in der "Great Library"-Reihe:
1) Ink and Bone
2) Paper and Fire
3) Ash and Quill (erscheint auf Englisch am 11. Juli 2017)
Zum Buch und meine Meinung
Die Reihe spielt in einer Art parallelem Universum, in dem die Bibliothek von Alexandria nie abgebrannt ist und Ptolomaeios II angeordnet hatte, Kopien der wichtigsten Bücher der Bibliothek in Tochterbibliotheken zu hinterlegen um das Wissen für zukünftige Generationen zu erhalten. Zudem sollten alle männlichen Bürgern Zugang zu diesen Büchern haben, um ihr Wissen zu erweitern und ihr Leben zu bereichern.
Mehr als zwei Jahrtausende weiter leben die Tochterbibliotheken mit Zugang für alle Bürger weiter. Tochterbibliotheken gibt es auf der ganzen Welt in jeder größeren Stadt. Allerdings wurde die Idee mittlerweile pervertiert und es herrscht eine Art Bibliokratie (das Wort habe ich mir gerade ausgedacht), eine Diktatur der Großen Bibliothek.
Bücher sind heilig, ein Buch ist mehr Wert als ein Menschenleben, alle Originalausgaben müssen in der Großen Bibliothek gelagert werden. Bürger dürfen keine Originalausgaben und auch keine Nachdrucke besitzen. Gutenberg wurde für die Erfindung des Buchdrucks inhaftiert. Bürger dürfen sich alle Bücher auf ihren Codex, eine Art Tablet, aber mit Buchseiten und mit Alchemie betrieben, herunterladen, oder sogenannte "Blanks" erwerben, leere Bücher, die sich für eine bestimmte Lizenzdauer mit einem "Spiegel" der Originalaufnahme füllen und sich danach wieder von selbst löschen. Das Vernichten oder Verbrennen von Büchern gilt als Häresie und ist bei Todesstrafe verboten, trotzdem gibt es sogenannte "Burner", die immer wieder Bücher verbrennen und die wie Terroristen verfolgt werden. Und natürlich gibt es auch Sammler verbotener gedruckter Bücher und Schmuggler, die diesen Markt bedienen.
Im ersten Kapitel lernen wir die Hauptfigur Jess kennen. Er ist zu diesem Zeitpunkt zehn Jahre alt und wird von seinem Vater, eine bekannten Schwarzmarkthändler verbotener Bücher als "Läufer" eingesetzt. Das heisst, er bringt die Ware unter Einsatz seines Lebens zum Käufer. Bei einem dieser Einsätze erlebt er etwas, das ihn sehr schockiert und ihn daran zweifeln lässt, ob er jemals in das Geschäft seines Vaters einsteigen möchte.
Sechs Jahre später hat auch sein Vater erkannt, dass Jess kein guter Nachfolger für ihn wäre. Er kauft ihm daher zu einem Test für einen Ausbildungsplatz zum Gelehrten an der Großen Bibliothek von Alexandria. Dort beginnt ein gnadenloser Selektionsprozess, denn es sind insgesamt nur sechs Plätze zu vergeben. Knallharter Lehrer der Schüler ist Christopher Wolfe, der durchaus Snape-Qualitäten hat, inklusive der wehenden schwarzen Robe.
Das Buch spielt in der nahen Zukunft, hat aber auch etwas von Steam Punk. Es gibt Automaten und von der Atmosphäre her, hatte ich am Anfang das Gefühl im viktorianischen London zu sein. Es ist eine sehr komplexe Welt und nur häppchenweise findet man heraus, wie sie funktioniert und welche Beziehungen die Figuren zueinander haben und welche Geheimnisse sie in sich tragen.
Die Handlung wird überwiegend aus der Sichtweise von Jess erzählt, zwischen den Kapiteln gibt es aber immer wieder Ausschnitte aus Briefwechseln, die in der Großen Bibliothek gespeichert sind.
Das Buch soll ab 14 sein, aber es ist schon recht brutal, blutig und..
Das Ende ist erst der Anfang. Es ist kein übler Cliffhanger, aber es hat auch keinen richtigen Abschluss, sondern es fängt dort eigentlich erst richtig an.
Ich gebe 9 von 10 Eulenpunkten. Muss gleich weiterlesen.
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