Constanze Wilken - Das Erbe von Carraeg Cottage

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)
    Nach dem Studium der Kunstgeschichte in Kiel ging Constanze Wilken nach Wales, wo sie mehrere Jahre lebte und an ihrer Promotion arbeitete. In Wales entstand die Idee zu ihrem ersten Roman. Neben dem Schreiben bestimmt die Liebe zu Kunst und Antiquitäten das Schaffen der Autorin, deren Recherchereisen sie quer durch Europa führen. Die Autorin lebt und arbeitet mit ihrer Familie, ihren Hunden und Katzen, in der Zurückgezogenheit ihrer nordfriesischen Heimat.
    Wales ist die zweite Heimat der Autorin und Schauplatz der aktuellen Romanreihe:
    Der Duft der Wildrose
    Ein Sommer in Wales
    Sturm über dem Meer


    Produktinformationen (Quelle: Amazon)
    • Taschenbuch: 480 Seiten
    • Verlag: Goldmann Verlag (13. Februar 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3442484766
    • ISBN-13: 978-3442484768


    Eine unerwartete Erbschaft
    Eine Nonne hält eine junge schwangere Frau vom Selbstmord ab. Doch sie weiß trotzdem nicht, wie es weitergehen soll….
    614 n. Chr. Lileas, Tochter eines Druiden, fragt den Raben nach der Zukunft. Und er verkündet ihr Unheil….
    Als sie nicht viel später ihren Vater von seiner Arbeit abhalten will, wehrt er sie ab….
    Lileas ist nun ganz allein auf der Welt, die Mörder ihrer Eltern werden nach ihr suchen….
    Gegenwart. Lilian Gray hatte alles verloren. Sie besaß nur noch ihr Auto und das was sie darin mitgenommen hatte. Ein Anwalt hatte ihr geschrieben, und nun war sie auf dem Weg zu ihm….
    Lilian hatte ein Cottage in Wales geerbt. Doch diese Erbschaft war auch mit Bedingungen verknüpft…
    614 n.Chr. Dann ist da noch Cadeyrn, ein junger Mönch, der eigentlich gar nicht zum Mönch taugt. Und ein Angriff auf sein Kloster….
    Was wird die junge Frau tun? Wird sie ihr Kind zur Welt bringen? Aber was dann? Wie verkündet der Rabe der Druidentochter Unheil? Warum hört ihr Vater nicht auf sie, als sie ihn warnen will? Wurden Lileas Eltern ermordet? Von wem? Kann sie fliehen? Findet sie irgendwo ein Plätzchen, wo sie in Sicherheit ist? Was wollte der Anwalt von Lilian? Hatte sie etwa etwas geerbt? Aber von wem? Welche Bedingungen waren an die Erbschaft genknüpft? Was war mit Cadeyrn? Wer war er? Warum war er bei den Mönchen? Wieso wurde sein Kloster angegriffen und von wem? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Im Großen und Ganzen ließ sich das Buch leicht und flüssig lesen. Allerdings machten mir zu Anfang noch die walisischen Namen etwas zu schaffen, aber sobald man sich daran gewöhnt hat, flutscht es. Es wird ab dem Jahr 614 nach Christus und hier von Cadeyrn und der Druidentochter Lileas erzählt. Was die beiden alles erdulden mussten. In der Gegenwart lesen wir von Lilian Gray, die ein Cottage in Wales geerbt hat. Sie kann sich nicht vorstellen, von wem. Aber sie will es wissen, erfährt es jedoch erst ein Jahr nachdem sie die Erbschaft angenommen hat. Doch was in diesem Jahr alles passiert, und es passiert einiges, ist äußerst interessant. Wobei man zwischendurch immer wieder von Cadeyrn und Lileas liest. Und ich fragte mich, wo der Zusammenhang zwischen den beiden Zeiten ist. Dieses Buch hat mich sehr gut unterhalten und mir auch super gefallen, wie alle Bücher die ich von Constanze Wilken bisher gelesen habe. Es war spannend vom Anfang bis zum Ende, ob nun Lilian oder Cadeyrn/Lileas am Zug waren. Es hat mich überzeugt und ich habe es sehr gerne gelesen. Von mir bekommt es eine Lese-/Kaufempfehlung und natürlich volle Bewertungszahl.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Meine Meinung


    Mir hat dieser Roman von Constanze Wilken ganz gut gefallen, aber ich muss auch gestehen, das es mir schon viel zu historisch war. Leider war das auch aus dem Klappentext heraus nicht ersichtlich, das hätte man, meiner Meinung nach erwähnen sollen.
    In anderen Romane, die ich bisher gelesen habe, war der historische Erzählstrang nicht so lang, nicht so ausgeprägt und nicht so schwer zu lesen. Hier empfinde ich es schon fast zu ausufernd und zu sehr ins Detail gehend, was mich oftmals zum Querlesen animierte.
    Vielleicht ist es auch nicht mein Ding mit den ganzen Fakten Anno 615, aber mit dem Familiengeheimnis und den daraus sich entwickelnden Verbindungen sehe ich ein, das so weit in der Geschichte zurückgegangen werden musste.
    Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und der Landschaft sind der Autorin wieder hervorragend gelungen. Das kann sie wie kaum eine Andere. Ich hatte oftmals das Gefühl selbst das Salz vom Meer zu schmecken.
    Die Charaktere, außer Meara, waren jetzt nicht so, das ich mit denen gleich "warm geworden" bin. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und vielleicht einige Personen weniger.
    Die Länge der Kapitel sind gut aufgeteilt, so das man nicht in zu kurzen Abständen vom "Heute" ins "Damals" springen musste, denn sowas stört mich immer.
    Einige Handlungen gingen mir auch zu schnell über die Bühne, genau wie das Ende, welches mich nicht recht überzeugen konnte.

  • Das keltische Erbe in Wales reicht bis in die Gegenwart und dieser Roman verbindet beide Zeiten. Das Verbindungsglied sind die beiden Protagonistinnen Lilian und Lileas bzw. Merea. Was beide zu ihrer jeweiligen Zeit erleben mit Feinden und Freunden erfährt man im Verlaufe des Romans. Auch die Naturverbundenheit der beiden Frauen spielt eine besondere Rolle.
    Es gibt die eine oder andere Wendung in der Geschichte, manches erahnt man. Beide Handlungsstränge haben spannende Momente, denn man möchte wissen wie sich alles auflöst.
    Durch die bildhafte Beschreibung der Landschaft von Nordwales ist diese sehr gut vorstellbar. Manchmal hätte man sich eine Karte gewünscht.
    Ein unterhaltsamer, flüssig zu lesenden Roman mit einigen Geheimnissen , der auch die Verfolgung des alten Glaubens durch christliche Eiferer beinhaltet.



    8 Eulenpunkte

  • Das Buch erzählt die Geschichten von Lilieas um 614 und Lillian in heutigen Zeiten.


    Lilieas ist Tochter eines Druiden, die bei ihrem Vater lernt. Als ihre Familie von fanatischen Christen ausgelöscht wird flieht sie und versucht sich unter falschen Namen eine Existenz als Heierlin aufzubauen. Dabei begegnte sie Cadeyrn und seinen Mitbrüdern, die wiederum vor Anhängern der römischen Kirche und walisischen Kriegsfürsten fliehen mussten.
    Dieser Teil des Buches zeigt recht deutlich was dogmatisches kirchliches Denken alles anrichten kann. Einerseits verfolgt die christliche Kirche all diejenigen, die noch an das Wissen der Druiden glauben, andererseits bekämpft sich die christliche Kirche innerhalb, weill sie sich unter anderem nicht auf eine gemeinsame Berechnung des Osterfests und einen Standpunkt zum Thema Zölibat einigen können.


    Lilian erbt ein Cottage in Wales, was in ihrer derzeitigen Lage sehr hilft, hat sie doch in Schottland gerade alles verloren. Also bricht sie alle Zelte ab und zieht nach Wales um dort aus ihrem Erbe wieder eine Pilgerherberge zu machen, wie es im Testament gefordert wurde. Der verblichene Gönner bleibt im Dunkeln und es ereignen sich immer wieder Einbrüche in ihr Cottage, aber all das hält Lilian nicht davon ab, weiter zu machen. Hat sie doch das Gefühl endlich zu Hause angekommen zu sein. Zusätzlich zu den Schwierigkeiten vor Ort muss sie auch noch damit kämpfen, dass ihre Familie nicht das ist, was sie bisher zu sein schien.


    Am Ende löst sich das Rätsel um den Erblasser, die Einbrüche und auch Lilians Flashbacks erklären sich.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Beide Zeitebenen konnten mich fesseln, beim Wechsel war ich immer erst ein wenig traurig, aber dann immer wieder schnell in der anderen Geschichte. Die Auflösung und Zusammenführung der einzelnen Stränge empfand ich als sehr passend und die Schilderung der oftmals rauhen Gegend knipste das Kopfkino bei mir an.
    Von daher von mir 9 Punkte

  • Über das Buch:
    Die 35-jährige Lili Gray steht vor dem Nichts, als sie ihr Café in einem kleinen schottischen Küstenort schließen muss. Doch dann vermacht ihr ein Unbekannter ein altes Haus auf der Halbinsel Llyn in Nordwales. Die leicht verfallene Pilgerraststätte und der Garten an den Klippen ziehen Lili sofort in ihren Bann. Von dort blickt sie auf die Insel Bardsey, die eine unerklärliche Faszination auf sie ausübt. Aber Lilis Anwesenheit scheint jemanden zu stören, und die junge Frau ahnt nicht, wie sehr die Geschichte des Pilgerortes mit ihrer eigenen – und der des unbekannten Gönners verbunden ist ... (Quelle: https://www.randomhouse.de)


    Über die Autorin:
    Constanze Wilken, geboren 1968 in St. Peter-Ording, wo sie auch heute wieder lebt, studierte Kunstgeschichte, Politologie und Literaturwissenschaften in Kiel und promovierte an der University of Wales in Aberystwyth. Als Autorin ist sie sowohl mit großen Frauen- als auch mit historischen Romanen erfolgreich. Weitere Titel von Constanze Wilken sind bei Goldmann in Vorbereitung. (Quelle: https://www.randomhouse.de)


    Meine Meinung:
    Constanze Wilken hat wieder ein Buch geschrieben, welches mich restlos begeistert hat. Ein absolutes Highlight!
    Das Cover ist einfach schon der Hit, es ist stimmungsvoll, idyllisch und mystisch zugleich. Es lässt erahnen, dass den Leser eine ganz besondere Geschichte erwartet. Der Klappentext gibt eine kurze Zusammenfassung des Erzählstranges der Gegenwart, leider wird der zweite Erzählstrang, welche im Jahr 614 spielt, nicht erwähnt. Diese Geschichte von Merea ist aber nicht weniger bewegend als die Geschichte von Lilian. Merea ist eine außergewöhnliche Frau, sie ist die Tochter eines Druiden und eine begabte Heilerin, die trotz schwerer Schicksalsschläge das Wohl des Menschen nicht aus den Augen verliert.
    Aber auch Lilians Geschichte ist ein Abenteuer. Das unerwartete Erbe bringt so manche unnötige Überraschung mit und auch die Liebe macht es Lilian nicht leicht. Die Spannung des Romans zieht sich aus den beiden Storys innerhalb dieses Romans. Der Leser fragt sich immer wieder was diese beiden Frauen verbindet? Durch die Verflechtung der beiden Erzählebenen bekommt der Roman eine ganz eigene Dynamik und man möchte das Buch am Liebsten nicht mehr aus der Hand legen.
    Der Schreibstil von Constanze Wilken entwickelt regelrecht eine Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Eine gute Abwechslung zwischen erfrischenden Dialogen und erzählenden Passagen tragen zu einem flotten Lesetempo bei. Der Roman wird zeitlich stringent erzählt und die Begebenheiten in der Vergangenheit werden aufgrund einer ausführlichen Recherche authentisch und überzeugend geschildert.
    Zur besseren Orientierung befindet sich zu Beginn ein ausführliches Personenregister, leider befindet sich keine Landkarte in dem Roman, aber dies ist auch der einzige Kritikpunkt von mir.
    Ein absolut wundervoller Roman mit historisch, mystischen Elementen der einfach nur Freude beim Lesen bereitet. Ich habe ihn innerhalb kürzester Zeit gelesen und bin restlos begeistert. Die primäre Zielgruppe sind sicherlich Frauen, da mit Merea und Lilian zwei beeindruckende Frauenfiguren im Mittelpunkt stehen, aber auch Männer können sich sicherlich für diesen Roman begeistern, wenn eine Affinität zum „alten“ mystischen Wales vorliegt und man gerne etwas über die Christianisierung der Insel lesen möchte.
    Von mir gibt es für diesen Roman eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung an der Constanze Wilken zurzeit schreibt, denn dieser Roman ist für mich Pflichtprogramm!
    Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe Random House und dem Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


    10/10 P.

  • Constanze Wilken schafft es mit ihrem flüssigen Schreibstil, ihren ausführlichen, bildlichen Beschreibungen von Wales und ihren Bewohnern in beiden Zeitebenen einen gleich eintauchen zu lassen in diesen Roman. Wenn man die Augen schließt kann man dieses wilde, rauhe und auch romantische Wales sehen, riechen, schmecken und spüren. Auch der geschichtliche Hintergrund war sehr gut recherchiert.


    Die zwei Geschichten der Zeitstränge wechseln nach nicht zu langen und trotzdem sehr intensiven Kapiteln. Nach und nach schließt sich der Kreis, warum das Jahr 614 für den Teil, der in der Jetzt-Zeit spielt, so wichtig ist. Dabei spielen gerade die politischen, kirchlichen und auch das Geschehen um die Druiden in der Vergangenheit eine große Rolle.


    In beiden Zeitsträngen wächst die Spannung nach und nach, zu keiner Zeit langweilig fiebert man mit den Protagonisten von damals und heute mit. Sehr viel Spannung, Geschichte, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz ... eine gesunde Mischung.


    Gut gefallen hat mir das Personenregister am Anfang, da gerade die alten Namen nicht gleich hängen geblieben sind. Auch dass die einzelnen Kapitel mit Überschriften oder Zitaten versehen wurden, war für mich sehr gelungen und passte perfekt so diesem Roman. Einziges Manko für mich ... es fehlte eine Karte von der Gegend.


    „Das Erbe von Carreg Cottage“ ist ein sehr intensives und berührendes Buch. Es hinterlässt mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.


    Ein sehr packender Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte, und dessen Themen mich gerade in Bezug auf Meara und deren Zeit sehr interessiert haben. Volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde kennenlernen. Gleichzeitig war es für mich das erste Mal, von dieser Autorin etwas zu lesen und dann gleich in der LR von ihr begleitet zu werden. Hierfür ein herzliches DANKE.


    Der Schreibstil hat mich sofort mitgerissen, hat mich in ein Wales "verschleppt", wo ich noch nie war. Für mich persönlich war es allerdings schwer, die Namen und Orte in meinen Kopf zu kriegen, da habe ich doch etwas Schwierigkeiten; diese liegen aber - wie gesagt- bei mir.


    Das Buch erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die jeweils nicht soooo lang und damit langatmig werden. Dadurch kann man (ich) doch besser verstehen, was in der damaligen Zeit an diesem Ort geschehen ist bzw. was dort als "Altlast" zu finden ist. Das die Verfolgung der Geistlichkeit dort so extrem war, hatte ich nicht erwartet, ich hatte gedacht, das es etwas gemäßigter wäre, aber ok, man lernt ja immer noch dazu.


    In meinen Augen ist es ein sehr berührendes, teilweise anstrengendes, sehr schönes Buch, das mich doch nachdenklich zurück lässt. Einige Sachen, die ich dort gelernt habe, werde ich noch vertiefen, um das Buch und die Geschichte noch besser verstehen zu können.


    Ich gebe für das Buch 10 von 10 möglichen Punkten und habe das Buch auch schon weiter gegeben. Mein Briefträger war schon ganz erpicht darauf, das Buch zu leihen.


    Ich werde jetzt doch bewusster nach Romanen von C. Wilken Ausschau halten, mir hat der Stil gefallen.

  • Auch ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe ja Wales und Constanze Wilken beschreibt ihre Schauplätze so detailgetreu und anschaulich, dass man sich beim Lesen sofort an den Ort des Geschehens versetzt fühlt.


    Mich haben beide Handlungsstränge gleichermaßen fasziniert. Auf der einen Seite Lileas alias Meara, die zu Beginn des 7. Jahrhunderts als Anhängerin der alten Religion verfolgt wird und um ihre Existenz kämpfen muss, ihre Liebe zu dem Christen Cadeyrn - das alles war hochdramatisch, spannend und auch ein bisschen traurig, denn auch wenn man als Leser bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgeben mag, so wird doch bald klar, dass es mit einem Happy End für die beiden doch schwierig werden dürfte.
    Auf der anderen Seite in der Gegenwart steht Lilian, die unverhofft ein Cottage in Wales erbt und sich vom ersten Moment an mit diesem Ort verbunden fühlt, die auf einmal Visionen von längst vergangenen Ereignissen hat und nebenbei noch mit ihren eigenen Dämonen kämpfen muss - eine ungeklärte Familiengeschichte und ihre inneren Konflikte, die es ihr nahezu unmöglich machen, Nähe zu anderen Menschen zuzulassen. Auch sie wird verfolgt, da jemand versucht, ihr ihr neues Leben und das Cottage zu zerstören. Doch für Lili wendet sich zuletzt doch noch alles zum Guten und wir dürfen uns auf ein Wiedersehen freuen, da Constanze Wilken bereits an einem Folgeband schreibt, in dem Lili und ihre Freunde zumindest als Nebencharaktere wieder auftreten werden.


    Wer Wales liebt und gerne Bücher liest, in denen Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben werden, dem kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es volle Punktzahl! :-)


    LG, Bella

  • Auch ich durfte dieses Buch im Rahmen der Leserunde lesen und möchte mich zunächst noch einmal bei allen Verantwortlichen dafür bedanken. Insbesondere natürlich auch bei Constanze für die Begleitung der Leserunde.


    Das Buch selbst ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die sich regelmäßig abwechseln, wenn auch nicht in jedem Kapitel ein Wechsel stattfindet. So erhält man aber immer wieder die Möglichkeit, sich mit den einzelnen Strängen vertraut zu machen und auch mit den verschiedenen Personen mitzufiebern und sie besser zu verstehen.
    In der Gegenwart begleiten wir Lilian Grey, einer Frau, die immer nur von einem Ort zum nächsten reist, bis sie plötzlich ein Cottage erbt. Damit fangen die Fragen gerade erst an, denn sie hat keine Ahnung, wer ihr Gönner sein könnte. Bald jedoch stößt sie auf ungeahnte Probleme, denn das Cottage verbirgt eine Geschichte und irgendjemand versucht diese herauszufinden und nimmt dabei keine Rücksicht auf Verluste.
    Der zweite Handlungsstrang beginnt im Jahr 614. Hier lernen wir den jungen walisischen Mönch Cadeyrn kennen, sowie die Druidin Lileas. Beide werden sie aufgrund ihrer Religion verfolgt. Lileas da sie dem alten Glauben anhängt, aber auch Cadeyrn, da er den keltischen Christen angehört, die den alten Glaube dulden und nicht versuchen in mit aller Macht zu verdrängen. So müssen beide um ihr überleben kämpfen und es entwickelt sich eine spannende Geschichte vor der Kulisse des alten Wales.


    Mir persönlich haben beide Handlungsstränge sehr gut gefallen und ich habe auch bis zur letzten Seite mit den Protagonisten mitgefiebert und konnte bis zuletzt nicht ganz vorausahnen, wie sich alles auflöst und zusammenpasst. Doch gerade dieser Schlussakt, der auch die Verbindung zwischen den beiden Zeitebenen klar macht, hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt, wie die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander in Verbindung stehen, und dass die Geschehnisse auch tausend Jahre später noch Einfluss haben können.
    Besonders gefallen hat mir, dass auch die Nebenfiguren alle sehr detailreich beschrieben wurden, sodass man auch deren Beweggründe gut verstehen konnte. Sie waren nicht einfach nur Statisten, die mal am Rande aufgetaucht und wieder verschwunden sind, sondern haben der Geschichte, bzw. den Geschichten mehr Tiefe verliehen. Insbesondere die beiden Hunde haben es mir übrigens sehr angetan. :-)
    Auch die Beschreibung der Landschaft empfand ich als sehr gelungen. Man hat sich teilweise so gefühlt als wäre man direkt vor Ort. Schön fand ich auch, dass man sich die entsprechenden Bilder auf der Internetseite der Autorin anschauen kann und so genau weiß, wovon geschrieben wird.


    Kleine Kritikpunkte gibt es von mir für die Ausstattung des Buches. Zum einen hätte ich mir hier eine Karte gewünscht, um die unterschiedlichen Handlungsorte ein bisschen besser einordnen zu können, zum anderen hätte ich mir eine kleine Hilfe zur Aussprache der walisischen Namen im Buch gewünscht. In der Leserunde war Constanze zwar so nett, uns aufzuklären, wie die Namen ausgesprochen werden, doch hat mir das leider auch nicht geholfen, als ich unterwegs war. Positiv wie negativ hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch noch mal die Zitate, die zu Beginn einiger Kapitel herangezogen werden. Für mich war es sehr stimmig, dass hier zum Teil der Originalwortlaut verwendet wurde, ich befürchte nur, dass nicht jeder interessierte Leser in der Lage ist, diese englischen Zitate zu verstehen.


    Alles in allem hat mir dieses Buch, welches über einen mir noch weitestgehend unbekannten Landstrich Großbritanniens berichtet, sehr gut gefallen und ich habe mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt es 9/10 Eulenpunkte und eine klare Leseempfehlung.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Klappentext
    "Die 35-jährige Lili Gray steht vor dem Nichts, als sie ihr Café in einem kleinen schottischen Küstenort schließen muss. Doch dann vermacht ihr ein Unbekannter ein altes Haus auf der Halbinsel Llyn in Nordwales. Die leicht verfallene Pilgerraststätte und der Garten an den Klippen ziehen Lili sofort in ihren Bann. Von dort blickt sie auf die Insel Bardsey, die eine unerklärliche Faszination auf sie ausübt. Aber Lilis Anwesenheit scheint jemanden zu stören, und die junge Frau ahnt nicht, wie sehr die Geschichte des Pilgerortes mit ihrer eigenen – und der des unbekannten Gönners verbunden ist ..."


    Über die Autorin (Quelle: www.randomhouse.de)
    "Constanze Wilken, geboren 1968 in St. Peter-Ording, wo sie auch heute wieder lebt, studierte Kunstgeschichte, Politologie und Literaturwissenschaften in Kiel und promovierte an der University of Wales in Aberystwyth. Als Autorin ist sie sowohl mit großen Frauen- als auch mit historischen Romanen erfolgreich. Weitere Titel von Constanze Wilken sind bei Goldmann in Vorbereitung."


    Mein Leseeindruck
    Als ich die letzte Seite umgeblättert hatte, bin ich erstmal ganz still sitzen geblieben. Denn ich wollte einfach nicht so schnell aus Wales wieder in das Hier und Jetzt zurück kehren. Es fiel mir echt schwer, die lieb gewonnen und lebendig gezeichneten Figuren zurück zu lassen.


    Der Autorin ist es gelungen, mich für beide Zeitebenen gleichsam einzunehmen. Der angenehme Erzählstil und das Personenregister am Anfang des Buches, haben mir geholfen, mich gut zurecht zu finden. Und die immer intensiver werdende Verwebung der beiden Zeitschienen hat den Spannungsbogen zum Schluss hin nochmals richtig angezogen und blieb dennoch auf ganzer Linie in sich schlüssig.


    Für mich war die Lektüre von „Das Erbe von Carreg Cottage“ eine intensive Reise in eine Zeit, die eigentlich sehr fern ist und dennoch in den Wäldern von Wales weiter zu atmen scheint. Die mystischen Aspekte haben es mir besonders angetan und mein Interesse an Wales und der Welt der Druiden endgültig geweckt. Sie sind jedoch auch wohl dosiert, so dass die Geschichte zu keinem Zeitpunkt an Glaubwürdigkeit verliert.


    Constanze Wilken schreibt in ihrem Nachwort: "Ich fand auf der Llwn und auf Enlli den Zauber vergangener Zeiten, die Faszination einer uralten, noch heute lebendigen Sprache und eineLandschaft, die so atemberaubend schön ist, dass sie aus Pfarrern Poeten macht." Und der Autorin ist es meiner Meinung nach gelungen, diesen Zauber an den Leser weiter zu geben.


    Ich hatte eine wunderbare Lesezeit und war traurig, als das Buch zu Ende war. Daher kann ich gar nicht anders und vergebe sehr gerne die volle Punktzahl! :-]

  • Zur Handlung dieses Buches wurde ja jetzt schon genug geschrieben, also beschränke ich mich auf meine Meinung dazu.


    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, sowas mag ich sehr gern. Und ich kann auch nicht sagen, dass eine der Zeitebenen mir besser gefallen hat. Die waren beide schön und liebevoll geschrieben. Auch die Natur- und Umgebungsbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen, ich habe mich direkt nach Wales transportiert gefühlt, kenne ich diesen Landstrich doch sehr wenig (bis gar nicht). Ich fand auch, dass die handelnden Personen sehr gut heraus gearbeitet waren, ob es nun Haupt- oder Nebenpersonen waren.


    Ich hätte mir zwar auch eine Karte der Umgebung am Anfang des Buches gewünscht, aber das hat mein Leseempfinden nicht negativ beeinflusst. Ich habe "Das Erbe von Carreg Cottage" sehr gerne gelesen und vergebe 10 Eulenpunkte. :wave

  • Auch ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und halte mich, da zur Autorin und zum Inhalt schon ausführlich berichtet wurde, nur an meine Eindrücke.


    Die Zweiteilung der Geschichte hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck, nicht, weil die Aufteilung der Handlungsstränge nicht gelungen wäre, sondern weil mir die Handlung und auch die sehr moderne Sprache des geschichtlichen Teils, der immerhin im 7. Jahrhundert spielt, nicht gefielen. Für meinen Geschmack war da ein bißchen zuviel dramatisches Schicksal am Werke, außerdem interessierte mich der Konflikt zwischen "keltischer" und römischer Kirche ehrlich gesagt nicht sonderlich. Ich hätte viel lieber mehr über die teilweise nur angedeuteten Familiengeheimnisse gelesen und mehr von Lilis Großeltern und Mutter erfahren.
    Der Handlungsteil, der in der Gegenwart spielte, war meiner Meinung nach rundum gelungen: ein bißchen Spannung, ein bißchen Herz-schmerz und jede Menge Geheimnisse, dazu dann die wirklich gekonnten Landschaftschilderungen - ich wäre am liebsten sofort nach Wales aufgebrochen!


    Fazit: Gelungener Unterhaltungsroman, genau das richtige, um sich auf eine Urlaubsreise einzustimmen!